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Jerry Cotton - 0543 - Das Todeslied der Kapuzenmaenner

Jerry Cotton - 0543 - Das Todeslied der Kapuzenmaenner

Titel: Jerry Cotton - 0543 - Das Todeslied der Kapuzenmaenner Kostenlos Bücher Online Lesen
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legte mir ihre Hand auf die Armbeuge.
    »Jetzt bin ich gespannt, wie Sie die wieder loswerden wollen!« murmelte Felix hinter mir.
    Die Hilfe kam von unerwarteter Seite. Wenn man sie überhaupt als Hilfe bezeichnen konnte. Der Beatle hatte sich aufgerappelt und lehnte bleich an der Wand. In seiner Hand blitzte ein verdammt gefährlich aussehendes Messer.
    »Jetzt werde ich dir ein schönes Spielchen zeigen, du feiner Pinkel!« zischte er böse.
    Das Mädchen an meiner Seite krallte ihre Fingernägel in meinen Unterarm. Ich schüttelte ihre Hand ab und sagte kalt: »Wenn du dort stehenbleibst, Tarzan, dann soll es mir egal sein, was du mit deinem Nagelreiniger beginnst. Aber komm nicht auf die verrückte Idee, mir eine Maniküre anzudrehen!«
    Der Idiot war einfach nicht zu belehren. Er kam wirklich auf mich zu, um in die zweite Runde zu gehen.
    Der ganze Film dauerte nicht länger als zehn Sekunden. Der Junge hatte keine blasse Ahnung. Ich blockierte seine hochgerissene Messerhand mit dem Arm ab und schmetterte meine Handkante gegen seinen gespannten Oberarm. Er ließ mit einem Schrei das Messer fallen. Sein Arm fiel wie leblos herab. Die zweite Ohrfeige riß ihm fast den Kopf von den mageren Schultern. Er wirbelte um die eigene Achse — schoß dann, als ich ihm den Fuß in die Kehrseite setzte, mit dem Kopf voran in die berstende Scheibe eines Spielautomaten.
    »Die Scheibe werden Sie dem Knaben in Rechnung stellen müssen, Felix«, sagte ich grinsend.
    Der Barmann sah mich mit aufgerissenen Augen an. Sein Kinn klappte herunter, dann würgte er: »Jawohl, Sir! Selbstverständlich wird der Junge für den Schaden aufkommen!«
    Ich nahm das Messer vom Boden auf und betrachtete es eingehend. Es besaß eine zweischneidige biegsame Klinge, die man durch einen Federdruck aus dem Heft hervorschießen lassen konnte. Das Messer lag gut in der Hand. Ich nahm die Klingenspitz? zwischen Daumen und Zeigefinger und sagte zu dem Mädchen: »Ihr Freund muß noch allerhand lernen, sonst legt er sich eines Tages mit solch einem Messer im Leib schlafen. Nicht jeder hat so eine friedfertige Natur wie ich.« Mein Arm beschi'ieb einen halbkreisförmigen Bogen, dann warf ich. Die Klinge fuhr eine Handbreit vor Tarzans Nase in die hölzerne Diele und blieb dort zitternd stecken.
    »Well, das war’s!« sagte ich kalt und verließ ruhigen Schrittes den Drugstore.
    ***
    Wie Capucine angekündigt hatte, stand der Impala auf dem Parkplatz. Der hellgrüne Wagen parkte etwa zwanzig Schritte vor meinem Sedan. Ich sah gerade noch, wie die Frau den Hörer des Bordtelefons unter dem Armaturenbrett verschwinden ließ. Es war Ginger Rosko. Sie hatte sicher im Rückspiegel die Eingangstür des Drugstores im Auge behalten und, da ich nun erschienen war, ihre Order durchgegeben.
    Der Fahrer des Impala startete den Motor und blendete die Scheinwerfer auf. Aber es kam noch nicht zu unserem gemeinsamen Ausflug. Ich hatte gerade in meinem Wagen Platz genommen, als unvermutet das Mädchen neben der Tür auftauchte. Sie lehnte sich über den Wagenschlag und blies mir eine kräftige Whiskyfahne ins Gesicht. Daftn sagte sie mit stockender Stimme: »Ich habe nicht das geringste dagegen, wenn Sie mich mitnehmen wollen. Es tut mir leid, daß ich Sie unterschätzt habe.«
    Es war mein Schicksal, daß mir an diesem Abend nichts erspart bleiben sollte. »Ihr Tarzan wird das aber nicht besonders gerne sehen«, versuchte ich sie abzuwimmeln.
    »O jeh!« kicherte sie. »Tarzan ist gut! Schauen Sie sich den Urwaldhelden einmal an oder das, was noch von ihm übriggeblieben ist. Der ist froh, wenn er noch eine Statistenrolle spielen darf.«
    Der Impala war langsam vom Parkplatz gerollt und hielt nun zögernd in der Einfahrt. Der linke Richtungsanzeiger am Heck des Wagens blinkte in kurzen Abständen auf.
    »Hören Sie!« sagte ich hastig, »Es hat jetzt keinen Sinn, Sie mitzunehmen. Ich werde in einer Stunde wiederkommen und Sie hier abholen. Aber betrinken Sie sich nicht noch mehr!« mahnte ich sie. »Ich mag nämlich keine Kognakbohnen!«
    Sie trat folgsam vom Wagen zurück, 'hob die Hand und sagte mit komischem Ernst: »Großes Ehrenwort! Ich werde keinen Tropfen mehr trinken, bis Sie zurück sind.«
    »Okay!« sagte ich und dachte, du wirst lange auf mich warten müssen, mein Kind.
    Der Sedan röhrte wie ein brünstiger Hirsch, als ich ihn durch die Ausfahrt scheuchte, um den Anschluß nicht zu verpassen. Ich ließ dem Impala vielleicht dreißig Yard Vorsprung und

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