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Jerry Cotton - 0544 - Atombomben gegen Manhattan

Jerry Cotton - 0544 - Atombomben gegen Manhattan

Titel: Jerry Cotton - 0544 - Atombomben gegen Manhattan Kostenlos Bücher Online Lesen
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Flint.
    »Gehen Sie voran… bis ans Ende der Garage!« befahl der Mann mit der Sonnenbrille.
    Flint zögerte. Er hielt sich für einen beweglichen kräftigen Mann. Er kannte' eine Reihe von Judotricks und überlegte, ob es ratsam war, sie an dem Fremden auszuprobieren. Schließlich entschied er sich, abzuwarten. Der Mann mit der Sonnenbrille sah aus, als sei nicht mit ihm zu spaßen.
    Flint marschierte auf das betonierte Garagenende zu. In den Boxen standen nur wenige Wagen. Anscheinend waren die meisten Hausbewohner noch unterwegs. »Stop!« sagte der Fremde, als Flint am letzten Wagen der Reihe, einem roten Ford Galaxy, angelangt war. Flint gehorchte. Er wollte sich umdrehen, aber in diesem Moment traf ihn etwas mit voller Wucht am Kopf. Flints Bewußtsein wurde fast augenblicklich in einen dunklen, alles auslöschenden Strudel gerissen. Er brach zusammen und blieb reglos liegen.
    ***
    »Sie wünschen?« fragte uns die Frau. Sie war klein und zierlich, ein schlankos elegant gekleidetes Persönchen mit dunkelbraunen großen Augen und blond gefärbtem Haar, das sie im Courreges-Schnitt trug. Die Wimpern waren stark getuscht, auch beim übrigen Make-up hatte sie sich keine Zurückhaltung auferlegt. Trotzdem wirkte sie nicht billig, sondern attraktiv und anziehend.
    Phil und ich wiesen uns aus. Sie führte uns in das Wohnzimmer, einen mittelgroßen geschmackvoll eingerichteten Raum, in dem Möbel der skandinavischen Stilrichtung dominierten. Wir setzten uns.
    Die junge Frau blieb ruhig, zurückhaltend und beherrscht. Wir waren es gewohnt, selbst von Leuten, die nichts zu befürchten hatten, mit einer gewissen Nervosität behandelt zu werden, und registrierten die Selbstsicherheit der jungen Frau auf besondere Weise.
    »Es ist lange her, daß ich mit FBI-Agenten gesprochen habe«, sagte sie lächelnd und bot uns aus einem Zedernholzkästchen Zigaretten an. »Rauchen Sie?« Wir verneinten dankend. Phil gab der Frau Feuer. Sie legte den Kopf zurück, und wir sahen dabei eine kleine hufeisenförmige Narbe an ihrem Kinn. Sie stieß den Rauch in zwei kunstvollen Ringen aus und blickte uns dann an. »Well?« fragte sie.
    Phil begann mit der uralten, noch immer recht wirksamen Polizisten-Frage: »Können Sie sich nicht denken, weshalb wir hier sind?«
    »Offen gestanden, nein.«
    »Warum sind Sie nach New York gezogen, Mrs. Hurst?«
    »Sie wissen, daß ich meinen Mädchennamen wieder angenommen habe«, sagte sie.
    »Pardon, das hatte ich ganz vergessen«, meinte Phil. »Sie heißen jetzt Craig. Lydia Craig. Also: Warum haben Sie den Wohnort gewechselt?«
    »Das ist doch leicht zu verstehen! In Chicago gab es zu viele Leute, die mich kannten und als Gangstermolly abqualifizierten. Ich wollte die Vergangenheit vergessen. Ich wollte ein neues Leben beginnen. Deshalb zog ich nach New York, und deshalb nahm ich meinen Mädchennamen wieder an.«
    »Sehr verständlich«, sagte Phil. »Haben sich jemals alte Freunde Ihres verstorbenen Mannes bei Ihnen eingefunden?«
    »Ja, ganz im Anfang… aber ich machte ihnen klar, daß ich nichts mehr mit ihnen zu tun haben wollte. Da blieben sie weg. Warum fragen Sie?«
    Phil lächelte und blickte der Frau in die Augen. »Wir haben Grund zu der Annahme, daß Ihr Mann noch lebt«, sagte er freundlich.
    Im Gesicht der Frau zuckte kein Muskel, aber es schien so, als hätte sie die Bemerkung tief getroffen. Sie saß reglos in ihrem Sessel, und es dauerte mindestens zehn Sekunden, bevor sie sich zu einer Antwort aufraffen konnte. »Das ist doch absurd!« sagte sie.
    Phil zog sein Notizbuch hervor. Er hatte sich darin die Beschreibung notiert, die der Wirt von dem Anrufer gegeben hatte. Phil las sie vor. »Nun?« fragte er dann. »Würden Sie sagen, daß die Beschreibung auf Ihren Mann zutrifft?«
    »Ganz ausgezeichnet«, gab Lydia unumwunden zu. »Größe, Haarfarbe und Gesichtsdetails stimmen… aber was heißt das schon? Sie passen in gleichem oder ähnlichem Maße auf mindestens zehntausend Bürger dieser Stadt. Mein Mann ist tot.« Sie schüttelte sich. »Ich war dabei, als er starb. Ich bemühe mich seit Jahren, das schreckliche Bild aus meiner Erinnerung zu tilgen, aber es gelingt mir nicht. Er ist tot, ich schwöre es Ihnen!«
    »Wovon leben Sie, Mrs. Craig?«
    »Elmer hat mir etwas Geld hinterlassen. Davon habe jch mir diese Wohnung eingerichtet. Abends trete ich in einer Bar auf… als Sängerin. Davon verstehe ich etwas. Es reicht, um davon zu leben.«
    Plötzlich ertönte ein dumpfer

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