Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Jerry Cotton - 0544 - Atombomben gegen Manhattan

Jerry Cotton - 0544 - Atombomben gegen Manhattan

Titel: Jerry Cotton - 0544 - Atombomben gegen Manhattan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren:
Vom Netzwerk:
Tagen.«
    »Warum erstatten Sie erst jetzt Anzeige?« Mr. Highs Frage klang sachlich, sie enthielt keinen Vorwurf, aber auch keine Überraschung.
    »Offen gestanden hatte ich Angst, das Leben meiner Tochter zu gefährden, wenn ich nicht tat, was die Gangster von mir verlangten. Ich hoffte, ich würde Linda wiederbekommen, und hatte die Absicht, mich danach hilfesuchend an Sie zu wenden.«
    »Wenn ich Sie richtig verstehe, wurden Sie durch die Entwicklung gezwungen, sich jetzt doch an uns zu wenden«, meinte Mr. High.
    Arwell nickte ernst. »Ich habe bezahlt. Einhunderttausend Dollar in bar. Das war in der vergangenen Nacht. Aber Linda ist bis jetzt noch nicht zu mir zurückgekehrt.« Er mußte ein plötzlich auf kommendes Zittern unterdrücken. »Ich fürchte, ich habe mich sehr dumm benommen. Ich hätte mich gleich mit Ihnen in Verbindung setzen sollen, spätestens nach der Durchsage von gestern abend!«
    »Welche Durchsage meinen Sie?«
    »Sie bezog sich auf einen Erpresser. Es wurden ein paar Sätze wiedergegeben, die der Mann am Telefon geäußert hat. Sie stammten wohl von einer Bandaufnahme. Wissen Sie zufällig Bescheid?«
    Mr. High hob seine Augenbrauen. »Und ob ich Bescheid weiß!« sagte er. »Ich habe die Durchsage veranlaßt.«
    »Ich habe mit diesem Mann gesprochen!«
    »Telefonisch?«
    »Ja, gestern abend. Er war es, der mich dazu aufforderte, das Geld in den roten Ford zu legen.«
    »In einen Ford Galaxy?«
    »Ganz recht. Sie sind gut informiert!« Mr. High bemühte sich, seine aufkommende Bitterkeit zu unterdrücken. Er versagte es sich sogar, den Besucher darauf hinzuweisen, welchen kaum wiedergutzumachenden Fehler er begangen hatte.
    »Dieser Mann hat also Ihre Tochter entführt?« fragte Mr. High.
    »Nein, das war ein anderer«, erwiderte Lester Arwell und schilderte, wie er nach dem Besuch eines Antiquitätengeschäftes von einem maskierten Mann niedergeschlagen worden war. »Ich kann Ihnen leider keine gute Beschreibung von ihm geben — aber er rief mich nach der Entführung an, und seine Stimme war nicht mit der des Mannes identisch, den Sie suchen und der gestern abend an der Strippe hing.«
    Arwell beugte sich nach vorn. »Glauben Sie, daß Linda noch… ich meine… geben Sie ihr und mir eine Chance?«
    Die Tür öffnete sich, und Helen brachte den Kaffee. »Jerry und Phil sind gerade von ihrer Mission zurückgekehrt«, meldete sie. »Wünschen Sie mit ihnen zu sprechen, Sir?«
    »Ja, bitte… es gibt neue Arbeit für sie!« sagte Mr. High.
    ***
    Gemessen an dem Aufwand und den minutiösen Vorbereitungen waren die Ergebnisse erschreckend mager. Schlimmer noch: Sie waren gleich Null. Wir wußten bloß, daß Hurst es geschafft hatte, mit seinem Boot eine kleine Bucht anzulaufen. Dort hatte er die Kanister in einen vermutlich präparierten Wagen verstaut, so daß sie bei einer Kontrolle nicht gleich gefunden werden konnten. Wir hatten damit gerechnet, daß Hurst durch die Tauchaktion lange' genug aufgehalten werden würde, um sein Landemanöver zu überwachen, aber er hatte uns ein Schnippchen geschlagen und durch den Trick mit der Seenotausrüstung einen entscheidenden Vorsprung gewonnen.
    Selbstverständlich war sofort der Befehl ergangen, alle citywärts fahrenden Wagen zu stoppen und zu untersuchen, aber das mußte, um nicht ein völliges Verkehrschaos heraufzubeschwören, schnell und dementsprechend flüchtig geschehen. Der Mann, den wir suchten, wurde nicht gefunden. Er hatte es fertiggebracht, seine Beute in Höhe von fünfzehn Millionen Dollar in Sicherheit zu bringen.
    Das bedeutete keineswegs, daß er schon gewonnen hatte. Aber er konnte sich schmeicheln, den schwierigsten Teil seines Vorhabens gemeistert zu haben. Doch wir gaben uns nicht geschlagen. Die Bahnhöfe, die Häfen und die Flugplätze wurden überwacht. Die zuständigen Beamten hatten eine genaue Beschreibung des Gesuchten vorliegen: Unser Zeichner hatte nach meinen Angaben ein sehr brauchbares Bild von Anderson, den wir für Hurst hielten, angefertigt, das sofort in tausend Fotokopien verteilt wurde.
    Wir warteten gespannt darauf, ob der Gangster sein Wort halten und die Bomben abliefern würde. Durch Mr. Arwells Entführungsbericht wußten wir allerdings, daß es Hurst mit seinen Versprechungen nicht sonderlich genau nahm.
    »Es ist phantastisch!« sagte Mr. High, nachdem Arwell gegangen war. »Hurst kassiert fünfzehn Millionen und streicht weitere hunderttausend Dollar für Linda Arwells Entführung ein! Was

Weitere Kostenlose Bücher