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Jerry Cotton - 0544 - Atombomben gegen Manhattan

Jerry Cotton - 0544 - Atombomben gegen Manhattan

Titel: Jerry Cotton - 0544 - Atombomben gegen Manhattan Kostenlos Bücher Online Lesen
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Rücken gebundenen Händen dagegen und rieb behutsam die Stricke über die messerscharfe Glasfläche. Sie merkte, wie die einzelnen Hanfstränge rasch platzten. Eine Minute später hatte sie die Hände frei. Zwar verletzte sie sich in letzter Sekunde noch die rechte Hand an der scharfkantigen Scherbe, aber das störte sie nicht.
    Mit fliegenden, noch recht gefühllosen Fingern löste sie die Stricke an ihren Füßen. Sie tupfte die Schnittwunde an der Hand ata und verbrachte die nächsten fünf Minuten mit Gymnastik und Massage, um den gestörten Blutkreislauf wieder in Schwung zu bringen. Dann trat sie auf den kleinen Fußweg, der rings um die Jagdhütte führte. Sie fühlte sich wie neugeboren. Das Empfinden des Triumphes hielt jedoch nicht lange an. Wie sollte es jetzt weitergehen? Es war klar, daß sie versuchen mußte, zur Straße zu gelangen und mit einem Wagen per Anhalter zurück nach New York zu kommen. Aber sollte sie dann die volle oder nur die halbe Wahrheit sagen? Linda beschloß, in New York erst einmal Flint aufzusuchen. Alles Weitere würde sich von selbst ergeben.
    Gerade, als Linda sich davonmachen wollte, hörte sie das Geräusch eines Wagens. Das Auto tauchte kurz darauf zwischen den Bäumen auf. Es stoppte am Rand des Teiches, etwa zwanzig Yard von der Hütte entfernt. Als Linda den Dodge erkannte, machte sie auf den Absätzen kehrt. Sie stürmte in den Wald hinein, entschlossen, dem brutalen Fremden kein zweites Mal in die Hände zu fallen.
    Hurst jumpte aus dem Wagen. Er zögerte keine Sekunde und raste hinter dem Girl her.
    Linda stolperte über eine Wurzel und brach mit einem Wehlaut zusammen. Sekunden später Stand Hurst vor ihr. Er grinste. »Da bin ich ja gerade noch rechtzeitig gekommen!« sagte er höhnisch.
    »Bitte, helfen Sie mir auf die Beine«, ächzte Linda. Er riß sie hoch. Linda knickte sofort wieder ein. »Ich fürchte, ich habe mir den Knöchel verknackst!«
    »Um so besser«, meinte Hurst. »Das wird Sie daran hindern, ein zweites Mal wegzulaufen!«
    Linda humpelte an seiner Seite zurück in die Hütte. »Saubere Arbeit!« lobte Hurst spöttisch, als er den umgefallenen Tisch, die zerbrochene Flasche und die zerschnittenen Stricke sah.
    »Bitte, nicht wieder fesseln!« flehte das Girl. »Ich halte das nicht aus.« Sie setzte sich und griff an ihren Fuß. Er zeigte bereits eine leichte Schwellung. »Sehen Sie sich das an!«
    Hurst nickte zufrieden. »Das ist ganz in meinem Sinne. Sie werden jetzt hierbleiben und sich nicht vom Fleck rühren!« Er schloß die einzelnen Fensterläden.
    »Was haben Sie vor?« fragte Linda ängstlich.
    »Nichts von Bedeutung«, meinte Hurst.
    »Wer sind Sie überhaupt? Warum haben Sie Flint nicht mitgebracht?« Hurst ging zur Tür. Sie stand noch offen und war im Augenblick die einzige Lichtquelle für das Hütteninnere. Hurst griff nach der Klinke und blickte über die Schulter. »Ich reise ungern mit Toten«, sagte er spöttisch. Dann zog er die Tür hinter sich ins Schloß.
    Linda war von plötzlicher Dunkelheit eingehüllt. Sie spürte, wie sie von Furcht und Panik erfaßt wurde, als der Mann die Tür von außen abschloß. Der Fremde legte die schweren Querbalken vor die Fensterläden. Jetzt ließen sich die Läden nicht mehr von innen öffnen. Linda begann zu zittern. Die Holzhütte war aus soliden Stämmen und Brettern gefertigt, und Linda hielt es für ausgeschlossen, die Tür oder eines der Fenster ohne brauchbares Werkzeug aufzubrechen. »Hallo!« rief Linda. »Hallo, ich muß mit Ihnen sprechen!«
    Der Mann antwortete nicht. Er ging die Holztreppe zum Bootsanleger hinab. Linda hörte das Klirren einer Kette. Offensichtlich machte der Fremde das Boot los.
    Lindas Angst wuchs. Wollte der Mann sie umbringen und dann in den Teich werfen? Er kam zurück, ging aber an der Treppe vorbei. Linda hörte, wie der Wagenmotor ansprang. Für ein paar Sekunden verspürte Linda ein Gefühl der Erleichterung, aber dieses Empfinden war wie weggeblasen, als sie entdeckte, daß der Dodge nur näher herangefahren wurde.
    Ein Wagenschlag klappte. Dann kamen die Schritte des Mannes näher. Er betrat den Bootsanleger. Er ging langsam und atmete keuchend, als schleppe er eine ungewöhnlich schwere Last.
    Im nächsten Moment hörte Linda, daß der Fremde einen Gegenstand hart auf den Bootsboden fallen ließ. Dann vernahm sie ein Plätschern. Der Unbekannte ruderte offenbar in die Mitte des Teiches. Ein Plantschen verriet, daß er den schweren Gegenstand in das

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