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Jerry Cotton - 0544 - Atombomben gegen Manhattan

Jerry Cotton - 0544 - Atombomben gegen Manhattan

Titel: Jerry Cotton - 0544 - Atombomben gegen Manhattan Kostenlos Bücher Online Lesen
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Wasser geworfen hatte. Der Mann kam zurück. Die Prozedur wiederholte sich. Er schleppte etwas in das Boot, ruderte hinaus auf den Teich und warf den Gegenstand ins Wasser.
    Insgesamt ruderte er viermal hinaus. Viermal plumpste eine schwere Last klatschend ins Wasser.
    Wieder kam der Mann zurück. Er machte das Boot fest. Linda merkte, wie sich ihr Magen zusammenkrampfte. Sie spürte, daß sich die nächste Aktion gegen sie richten würde.
    Der Mann ging zu seinem Wagen. Blech schrammte gegen Blech. Zweimal bummste es dumpf. Es hörte sich an, als höbe der Mann einen Benzinkanister aus dem Kofferraum.
    Er kam die Treppe zur Hütte herauf. Wiederholt klatschte etwas gegen die äußeren Hüttenwände. Linda erhob sich zitternd. Sie begriff, was da draußen vorging. Der Mann schüttete Benzin an die Hütte.
    »Nein!« schrie sie, halb irr vor Angst. »Neip, das können Sie doch nicht machen!«
    Der Mann gab keine Antwort. Er ging die Treppe hinab. Dann lachte er aus irgendeinem Grund sehr laut. Das Lachen ließ Linda erschauern. Im nächsten Moment hörte sie ein verdächtiges Knistern. Es wurde rasch lauter und verband sich mit dem Geruch brennenden Holzes.
    Linda schleppte sich zur Tür. Sie trommelte mit beiden Fäusten dagegen. Als das nichts half, warf sie sich wiederholt mit voller Kraft gegen die Türfüllung, aber der einzige Effekt war ein kaum wahrnehmbares Rucken in den Angeln.
    Rauch drang in die Hütte. Er kam durch die Fußbodenritzen und stieg beißend in ihre tränenden Augen. »Ich will nicht sterben!« schrie Linda schluchzend. »Ich will nicht…« Sie rutschte an der Tür entlang auf den Boden und blieb reglos liegen, halb bewußtlos vor Angst.
    Als die sengende Hitze des sich rasch ausbreitenden Feuers nach ihr griff, ahnte sie, was sie erwartete. Linda zuckte hoch, von Panik geschüttelt. War das das Ende Sie versuchte abermals, die Tür aufzubrechen, aber ihre Kräfte reichten nicht aus. Sie ahnte plötzlich, daß sie verloren war.
    ***
    Wir fuhren zur Somerset Road und fanden unseren Mann in einer unauffälligen blauen Ford-Limousine, die er schräg gegenüber dem Hause 144 geparkt hatte. »Hat das Haus einen Hinterausgang?« erkundigte ich mich.
    »Ja, zum Hof, aber die Hofmauern sind sehr hoch. Es ist völlig ausgeschlossen, daß das Girl darüberklettert.«
    »Wir brauchen die Adresse des Friseurs«, sagte ich.
    »Salon Process 70«, sagte er. »Der Inhaber heißt Fletcher. Die Adresse ist Yorkville Street 189.«
    Phil und ich setzten uns in meinen Jaguar und fuhren los. Phil telefonierte von unterwegs mit dem District Office. Wir erfuhren, daß der Ladenbesitzer Richard Fletcher nicht vorbestraft war.
    »Hm, was nun?« fragte Phil, nachdem er aufgelegt hatte.
    »Process 70«, sagte ich. »Was soll das bedeuten?«
    »Irgend so ein Phantasiename, um Kunden anzulocken. Er klingt modern und fortschrittlich.«
    »Ruf bitte noch mal zurück«, bat ich. »Ich möchte wissen, seit wann dieser Fletcher in New York lebt.«
    Fünf Minuten später hatten wir die gewünschte Auskunft.
    Fletcher war vor zwei Jahren aus Chicago zugezogen. Dort hatte er einen renommierten Schönheitsalon betrieben. Ich pfiff durch die Zähne. »Fletcher kommt also aus der gleichen Stadt wie Hurst!«
    »Genau wie hunderttausend andere auch«, dämpfte Phil meine Erwartungen und Spekulationen. »Das hat nicht viel zu bedeuten, Jerry.«
    »Schönheitssalons sind oft Institute, die sich auch mit Schönheitsoperationen befassen«, stellte ich fest. »Das liegt nun mal auf ihrer Linie.«
    Phil sah nachdenklich aus. »Stimmt, sie arbeiten oft mit Gesichtschirurgen zusammen. Hurst hat seine Visage durch verschiedene Eingriffe ändern lassen. Fletcher könnte der Mann gewesen sein, der den Job erledigte.«
    »Ich gehe allein zu ihm«, entschloß ich mich.
    »Wenn er Hurst geholfen hat und in Verbindung mit der Unterwelt steht, ist er ein verdammt cleverer Bursche«, meinte Phil. »Zumindest hat er es geschafft, bis zum heutigen Tage ohne Vorstrafen auszukommen!«
    »Bis zum heutigen Tage!« sagte ich kopfnickend. »Jeder erlebt einmal sein Waterloo.«
    Phil schaute mich an. »Das gilt auch für uns, Jerry«, sagte er ernst.
    Ich grinste. »Von einem General Fletcher habe ich nichts zu befürchten.«
    »Hoffen wir es«, sagte Phil. »Ich bleibe jedenfalls in der Nähe.«
    ***
    Lindas Hände bluteten. Das ohnmächtige Hämmern gegen das solide Holz hatte die Haut aufplatzen lassen.
    Die Flammen leckten an verschiedenen Stellen schon

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