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Jerry Cotton - 0544 - Atombomben gegen Manhattan

Jerry Cotton - 0544 - Atombomben gegen Manhattan

Titel: Jerry Cotton - 0544 - Atombomben gegen Manhattan Kostenlos Bücher Online Lesen
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erschöpft sich die Gesichtsoperation, die Sie von mir erwarten, in der Anbringung eines Stirnloches!«
    »Ihr Zartgefühl haut mich von den Füßen! Lassen Sie endlich diese blöden Mätzchen, und benehmen Sie sich wie ein normaler Mensch. Für zehntausend Piepen kann ich einen weniger rüden Service erwarten!«
    Hinter Fletcher öffnete sich eine Tür. Ein Gesicht mit Schlitzaugen tauchte auf. Ich fand keine Zeit, mich darauf zu konzentrieren, denn ich mußte die Chance nutzen, die sich mir durch Fletchers nervöses Herumzucken bot. Meine Hand schoß nach vorn und traf, von unten kommend, mit der Kante Fletchers Handgelenk. Der simple Karateschlag fegte die Waffe aus Fletehers Hand. Sie flog durch die Luft und landete krachend auf dem Parkett.
    Fletcher sah erstaunt aus. Die Tür schloß sich wieder. Fletcher wollte auf die Waffe zueilen, aber ich jumpte über den Schreibtisch und trat ihm in den Weg. Fletcher lächelte verächtlich. Er war größer, breiter und schwerer als ich und hielt es wohl für einen Witz, daß ich ihn aufzuhalten versuchte.
    Er feuerte seine Linke ab, aber sie fuhr ins Leere. Ich konterte mit einem scharfen Haken. Im nächsten Moment war die Keilerei voll im Gange. Ich hatte keine Lust, meine kostbare Zeit mit einer langatmigen Schlägerei zu . verplempern. Ich wich Fletcher, der für einen Mann seines Gewichtes erstaunlich schnell war, behende aus und konterte immer dann, wenn ich sicher sein konnte, daß mein Treffer Wirkung zeigen würde.
    Nach einer Minute fiel Fletcher ab. Ihm fehlte plötzlich die Luft. Er gab auf, noch ehe ich Gelegenheit hatte, ihn mit einem Knockout zu bedienen. »Sie sind mir über!« schnaufte er und zwang sich zu einem Grinsen. »Mann, wo haben Sie bloß diesen Punch her?«
    Ich bückte mich nach der Waffe, ohne Fletcher aus den Augen zu lassen. Fletcher ließ sich in den Drehsessel fallen. Er öffnete seinen Kragen und zerrte den Schlipsknoten nach unten. »Ich kenne Lydia«, gab er überraschend zu. »Sie ist meine Kundin. Deshalb wollte ich erfahren, was Sie ihr zu sagen haben.«
    »Nur deshalb?« fragte ich und setzte mich Fletcher gegenüber. Seine Luger behielt ich in der Hand. Er schielte voller Unruhe auf mich und die Waffe. Es war zu sehen, daß ihm der Positionswechsel nicht gefiel.
    »Sie ist jung, attraktiv — genau mein Typ!« behauptete er. Ein schmutziges Grinsen huschte über sein bärtiges Gesicht. »Es ist manchmal gut, so eine Dame im Griff zu haben. Das macht sie gefügig.«
    »Sie war Hursts Frau«, sagte ich.
    »Weiß ich.«
    »Vorhin haben Sie es bestritten.«
    »Man muß nicht immer gleich alles zugeben. Es ist nicht ratsam, über Hurst zu sprechen.«
    »Ich denke, er ist tot?«
    »Es gibt Leute, die wiederauferstehen«, meinte er. »Hurst traue ich das zu. Er war kein Mensch im üblichen Sinne. Er war ein Teufel.«
    »Und vor dem fürchten Sie sich?«
    »Ja, vor dem fürchte ich mich«, gab er zu.
    Ich grinste. »Unsinn. Sie haben ihn doch in der Hand, Fletcher!«
    »Ich verstehe nicht, was Sie damit meinen.«
    Ich spielte mit der Pistole. »Ich weiß, daß Sie damals seine Visage umgekrempelt haben. Es war ein guter Job, sogar ein brillanter…«
    »Ich habe nichts dergleichen getan!« sagte er rasch und fast ein wenig atemlos. Ich glaubte ihm kein Wort. Er steckte sich eine Zigarette an. Nachdem er zweimal tief inhaliert hatte, beruhigte er sich überraschend schnell. Ich entdeckte sogar ein spöttisches Lächeln in seinen Mundwinkeln. »Spielen wir doch mit offenen Karten!« empfahl er. »Bitte, nach Ihnen!« sagte ich.
    Fletcher sah mich an. Der Spott in seinen Mundwinkeln vertiefte sich. Mich beschlich ein unbehagliches Gefühl. Es lag nicht an Fletcher. Mir war es so, als würde ich beobachtet. Ich mußte an das schlitzäugige Gesicht denken, das für den Bruchteil einer Sekunde in der sich öffnenden Tür aufgetaucht und wieder verschwunden war.
    »Sie haben einen chinesischen Angestellten?« fragte ich.
    »Ja«, sagte er. »Er steht hinter Ihnen. Er beweist Ihnen jetzt seine Tüchtigkeit…«
    Ich wollte den Kopf wenden. In diesem Moment spürte ich einen kleinen scharfen Schmerz an meinem Hals. Es war, als ob mich ein scharfer Fingernagel ritzte. Ich stand auf und wollte die Hand heben, um festzustellen, ob ich blutete, aber meine Hand war plötzlich ohne Kraft. Sie fiel wie leblos zurück. Genauso erging es mir mit dem Versuch, mich umzudrehen und den Chinesen anzublicken. Ich schaffte es einfach nicht. Ich merkte, wie mein

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