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Jerry Cotton - 0545 - Im Park der toten Liebespaare

Jerry Cotton - 0545 - Im Park der toten Liebespaare

Titel: Jerry Cotton - 0545 - Im Park der toten Liebespaare Kostenlos Bücher Online Lesen
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wegsackte und sich an der Theke festhalten mußte.
    »Keine Kondition mehr, die ältere Generation«, verkündete Hywood grinsend und verschwand. Max zog sich in die Küche zurück, um unser Frühstück herzurichten.
    Mir ging der Mord vom Morris Park durch den Kopf. Ein Mord mit einer Axt. Aber konnte bei einem Triebverbrecher angenommen werden, daß er mit einem Beil durch die Gegend schlich, also mit einem Gegenstand, der doch nicht so einfach zu verbergen war, wenigstens nicht nach der Tat, wenn die Mordwaffe blutbesudelt sein mußte?
    »Hör mal«, sagte ich nachdenklich. »Je länger ich darüber nachdenke, desto übereilter kommt mir mein Entschluß vor, diesem Eddy Marshall auf den Pelz /.u rücken. Wenn er die Tochter des Senators umbringen ließ, wird er sich abgesichert haben. Sein Alibi dürfte unerschütterlich sein.«
    »Worauf du Gift nehmen kannst«, stimmte Phil mir zu.
    »Vielleicht sollten wir ihn erst einmal nur beobachten; bis wir mehr in der Hand haben als einen bloßen Verdacht.«
    »Warten wir ab, was uns Steve von dem Kerl erzählt«, schlug Phil vor.
    Unser Kollege Steve Dillaggio, der trotz seines italienischen Namens mit seinem schütteren blonden Haar eher wie ein Skandinavier aussieht, kam wenig später. Er hängte seinen durchnäßten Trenchcoat an den Garderobenhaken und den Hut dazu.
    »Guten Morgen, Steve«, sagte Phil. »Setz dich. Wir haben schon für dich mitbestellt. Regnet es noch immer?«
    »Richtige Bindfäden. Und es sieht nicht so aus, als ob es bald ein Ende nähme.«
    »Hör zu, Steve«, sagte ich. »Der Einsatzleiter rief mich kurz nach sechs an. Phil und ich' standen heute nacht auf der Bereitschaftsliste. Im Morris Park in Harlem wurden die Leichen von einem Mädchen und einem jungen Mann gefunden. Der Mann ist noch nicht identifiziert, aber anhand der Fingerabdrücke konnte man die Identität des Mädchens schnell herausfinden.«
    »War sie vorbestraft, daß man ihre Fingerabdrücke hatte?«
    »Nein. Aber sie arbeitete, wenn auch nur als Hilfskraft ihres Vaters, in der hohen Politik. Und du weißt, daß wir solchen Leuten aus Sicherheitsgründen die Prints abnehmen. Kurz und gut, das Mädchen ist die Tochter von Senator Jackson.«
    »Ach, du großer Gott«, sagte Steve. »Na, das wird ja einen schönen Wirbel geben. Ich verstehe nur nicht, welchen Zusammenhang ihr da mit Eddy Marshall seht. Eddy lebt van der Prostitution im westlichen Manhattan. Oder willst du etwa sagen, daß die Tochter des Senators…«
    »Um Himmels willen!« fiel ich ihm ins Wort. »Nein, ganz und gar nicht! Aber vor einiger Zeit hatte sich Eddy an Julia Jackson herangemacht. Vielleicht war das Mädchen ein bißchen naiv und kannte sich in den Verhältnissen der New Yorker Unterwelt nicht aus.' Aber der Senator hatte selbstverständlich von Eddy Marshall gehört. Er stellte ihn im Beisein seiner Tochter zur Rede, und dabei muß Eddy eine ziemlich klägliche Figur gemacht haben. Jedenfalls ließ er sich nicht wieder bei den Jacksons sehen.«
    »Ich verstehe«, murmelte Steve. Er nickte nachdenklich. »Zutrauen würde ich es dem Halunken auf Anhieb. Er scheint nicht nur geldgierig, sondern auch ehrgeizig zu sein. Kein Gangster von der primitiven Sorte. Er besucht sogar Opernvorstellungen, Museen und Symphoniekonzerte, um sich gesellschaftsfähig zu machen.«
    Ich seufzte: »Unsere Gangsterbosse sind auch nicht mehr das, was sie früher einmal waren. Wo kommen wir hin, wenn wir die Kerle demnächst aus einer Loge in der Met herausholen müssen.«
    »Außer Eddy dürften nicht viele Gangster für solche Dinge Interesse zeigen«, erwiderte Steve. »Aber nimm einmal an, Eddy hätte die Töchter des Senators heiraten wollen, um auf diesem Wege in die High Society einzudringen. Das hat der Senator verhindert. Und eins kann ich euch sagen: Eddy nimmt es verdammt übel, wenn ihm einer seine Tour vermasselt.«
    »Also käme er als Täter in Frage.«
    »Nicht als Täter«, sagte Steve sofort. »Der hat es nicht mehr nötig, die Dreckarbeit selber zu machen. Aber als Anstifter jederzeit.«
    »Du hast dich doch seit acht Monaten um den Kerl gekümmert«, sagte Phil. »Was weißt du von ihm?«
    »Ich war nicht ausschließlich auf ihn angesetzt«, berichtete Steve. »Ich wollte nur nebenbei alles sammeln, was man über ihn erfahren konnte. Er lebt in der 84. Straße im Westen. Die Hausnummer ist 266. Ein sechsstöckiges Mietshaus, das ihm gehört. Auf dem Hof gibt es ein kleineres zweistöckiges Haus, in dem Eddy

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