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Jerry Cotton - 0545 - Im Park der toten Liebespaare

Jerry Cotton - 0545 - Im Park der toten Liebespaare

Titel: Jerry Cotton - 0545 - Im Park der toten Liebespaare Kostenlos Bücher Online Lesen
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Sie?«
    »So«, sagte Joss trocken.
    »Bringen Sie mich nicht in Schwierigkeiten, Officer. Ich lasse mir nichts anhängen! Und ich möchte diesen Job nicht verlieren. Zweihundertachtzig die Woche — -so was finde ich zeit meines Lebens nicht wieder.«
    »So«, sagte Joss wieder und ließ den Kellner nicht aus den Augen.
    »Ich — eh — ich werde jetzt —«
    »Telefonieren?« fragte Joss mit einem scheinheilig freundlichen Lächeln.
    »Warum sollte ich denn telefonieren? Ich wollte sagen, daß ich Ihnen jetzt Ihren Lunch hole. Und die Zigarre.«
    »Ach ja, bitte. Aber bringen Sie ihn selbst, ja? Ich möchte von Ihnen bedient werden.«
    »Gewiß«, knurrte der Kellner und wandte sich ab.
    Also hier war die Tochter des Senators, dachte Joss. Dieser Kerl da heißt Driscon und ist vorbestraft. Das muß nichts bedeuten. Aber er ist unruhig. Er fühlt sich nicht wohl in seiner Haut. Meine Uniform gefigl ihm gar nicht. Ist das nun nur die alte Abneigung eines Vorbestraften, oder ist es ein neues schlechtes Gewissen?
    Nach ein paar Minuten kam der-Oberkellner zurück und servierte.
    »War gestern abend viel los?« fragte Joss.
    Der Teller mit dem Hamburger klirrte, als Driscon ihn abstellte.
    »Gestern abend? Na ja, nicht übermäßig. Es ging. Sonntags ist der Betrieb nie so dick wie am Freitag oder am Samstag. Sie sollten mal am Freitag zu uns kommen, Officer. Mit ’ner netten Freundin. Da kommen Sie bestimmt auf Ihre Kosten. Die Band von Rocky…«
    »Ich sprach von gestern abend«, sagte Joss hartnäckig.
    »Ich — eh — ich muß zur Bar.«
    »Bleiben Sie hier!« sagte Joss scharf, aber leise. »Wie lange war Julia Jackson hier? Wann kam sie? Mit wem? Wo hat sie sich hingesetzt? Was hat sie gegessen? Was getrunken? Wer hat bezahlt? Wann ging sie wieder? Hat sie geraucht? Getanzt? Wie oft? Mit wem?« Joss schoß seine Fragen mit dem Tempo einer Maschinenpistole ab. Driscon atmete schwer. Er sah sich hilfesuchend um. Dann stieß er hastig hervor: »Fragen Sie den Boß!«
    Er lief davon, bevor Joss ihn zurückhalten konnte. Mit aufmerksamen Augen verfolgte der Patrolman den Weg, den der Kellner einschlugT Er ging an der langgezogenen Bar entlang und öffnete eine schmale Tür an ihrem Ende. Joss wartete, bis die Tür wieder ins Schloß fiel, bevor er sich über den Hamburger hermachte. Mit ein paar Bissen hatte er das dick belegte Brötchen mit- den weit heraushängenden Salatblättern zwischen den Zähnen verschwinden lassen und dabei eine gewaltige Portion Tomaten-Ketchup mitvertilgt. Als er sich gerade zufrieden den Mund abwischte, erschien Driscon wieder.
    »Der Chef würde gern mit Ihnen sprechen, Officer«, meldete er.
    »So, so«, sagte der Patrolman. »Worüber denn?«
    Driscon starrte ihn verdutzt an. Er wand sich und suchte eine Entgegnung, aus der man ihm keinen Strick drehen konnte. Joss ließ ihn zappeln, bis der Oberkellner einigermaßen hilflos hervorbrachte: »Ich — eh — ich habe keine Ahnung, Sir, eh…«
    Joss stand auf. Er , überragte den Kellner um mehr als Haupteslänge, und er sah ernst auf ihn hinab.
    »Wo steckt denn Ihr Boß?«
    »Ich bringe Sie hin, Sir.«
    »Wie aufmerksam«, spottete Joss und nahm seine Zigarre.
    Er folgte dem vorausgehenden Kellner bis zu der schmalen Tür neben der Bar. Der Kellner stieß sie auf und ließ Joss den Vortritt. Einen Augenblick zögerte der Cop. Soweit er blicken konnte, erstreckte sich ein düsterer Flur, der fensterlos war und ziemlich weit hinten von einer einzigen kahl von der Decke hängenden Glühbirne erleuchtet wurde. Joss schob die linke Schulter vor und zog die rechte zurück, weil der Durchgang für seine Breite nicht ausreichte. Der Kellner kam dicht hinter ihm her und warf auffällig eilig die Tür hinter sich zu. Joss wollte sich herumwerfen, aber es war schon zu spät. Irgend etwas dröhnte mit mörderischer Härte auf seinen Schädel. Seine Schirmmütze rutschte ihm vom Kopf, er brach in die Knie, seine Augen verdrehten sich, die Hände flatterten ziellos hoch, und dann sank seine schwere Gestalt zur Seite weg und fiel auf den kahlen Betonboden.
    ***
    Unser Einsatzleiter sah mich fragend an. Auch Mr. High hatte die Stirn gerunzelt und schien auf eine Begründung zu warten.
    »Wir müssen Eddy Marshall schnellstens festnehmen«, wiederholte ich. »Und zwar aus zwei Gründen: Einmal kann er oder jemand seiner Bande in jeder Minute wieder gewalttätig werden und unschuldige Opfer mißhandeln oder gar töten. Wie im Falle Tony Tibbers und

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