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Jerry Cotton - 0546 - Der Gefaehrte des Grauens

Jerry Cotton - 0546 - Der Gefaehrte des Grauens

Titel: Jerry Cotton - 0546 - Der Gefaehrte des Grauens Kostenlos Bücher Online Lesen
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hatte erlebt, daß Colon von Zeit zu Zeit heftig trank, und sie nahm an, daß er nach den Aufregungen des Tages seine Nerven mit einigen Drinks beruhigt hatte.
    »Sie haben es selbst erlebt, wie dieser G-man und die anderen Polizisten mir zugesetzt haben. Ich frage mich, ob sie mir nicht einen Prozeß nur aus dem Grunde anhängen werden, weil ich einen gräßlichen Mörder als Hausknecht beschäftigte.«
    »Das können sie nicht!«
    »Die Polizisten sind dazu fähig, mir Gebbias Aufenthalt bei mir als Beihilfe auszulegen.« Er schüttelte sich. »Es ekelt mich, den Namen auch nur auszusprechen. Ich wünsche, ich hätte es früher erfahren, daß er Vera umgebracht hat. Eigenhändig hätte ich ihn umgebracht. Sprechen wir nicht davon, Diane! Die Vorstellung, daß er Vera tötete — auf diese Weise tötete, bringt mich noch um den Verstand.«
    »Sie sind also völlig überzeugt, daß Gebbia der Mädchen-Mörder war?«
    Er riß die Augen auf. »Sie etwa nicht?«
    Sie ließ sich auf die Lehne des Sessels nieder, auf dem ihr Trenchcoat lag. »Es sieht so aus, als ob jedermann mit dieser Lösung zufrieden wäre.«
    »Wollen Sie einen Drink, Diane?«
    »Kann ich Kaifee haben, Paul?« Sie wußte, daß Colons Kaffeemaschine in der Küche stand und daß er den Wohnraum verlassen mußte, wenn er ihre Bitte erfüllen wollte.
    »Selbstverständlich, aber ich muß ihn erst zubereiten! Vergessen Sie nicht, daß ich allein im Haus lebe!«
    »Es macht nichts, Paul, aber ich möchte wirklich gern Kaffee. Ich werde mich ein wenig mit King beschäftigen.«
    Colon lachte. »Passen Sie auf, Diane, daß King sich nicht mit Ihnen beschäftigt. Wenn er auch noch jung ist, so besitzt er doch schon ein fast ausgewachsenes Gebiß.«
    »Ich werde ihm gut zureden.«
    »Besser, ich binde ihn fest!« Er schlang die Leine um das Bein eines schweren Sessels . und verknotete sie. »Platz, King!« befahl er. Der Hund winselte. »Platz!« wiederholte der Mann. Widerwillig kauerte sich das Tier auf den Boden. »Besser, Sie gehen nicht zu nahe heran, Diane.«
    »Keine Sorge! Ich werde ein wenig mit ihm sprechen.« Sie beugte sich vor und sagte leise: »Hallo, King, mein Guter, mein Schöner! Warum magst du mich nicht? Warum magst du niemanden außer Mr. Colon? So schön ist Mr. Colon doch nicht!«
    Der Mann lachte laut. »Wehe, wenn Sie mir seine Treue stehlen, Diane!«
    »Ich möchte ihn einmal anfassen können, ohne daß er nach mir schnappt!«
    »Ich bin neugierig, ob Sie es in den ’sieben Minuten erreichen, die mein Kaffeekochen in Anspruch nimmt. Wollen wir wetten?«
    »Lieber nicht! Der Vorteil liegt zu eindeutig auf Ihrer Seite!«
    »Okay, dann setze ich eine Prämie aus. Falls es Ihnen gelingt, King anzufassen, wenn ich mit dem Kaffee zurückkomme, schenke ich Ihnen eine 25 Jahre alte Flasche Scotch aus meinen Beständen. Abgemacht!« Er streckte ihr die Hand hin. Diane Jagg legte ihre Finger in die seinen. Colon drückte sie heftig. »Viel Erfolg!« Immer noch lachend verließ er den Wohnraum. Er schloß die Tür. Diane lauschte. Sie hörte, wie eine zweite Tür ins Schloß fiel, und sie nahm an, daß Colon sich jetzt in der Küche befand.
    Der Hund kauerte auf dem Boden und blickte starr auf die Tür, durch die sein Herr den Raum verlassen hatte.
    Diane nahm ihren Mantel. Sie zerrte das zusammengeknüllte Zeitungspapier aus der Tasche, entfaltete es und faßte den Seidenschal. Das Tuch in beiden Händen, stand sie auf. »King!« rief sie den Hund an. »King!«
    ***
    Staff Paret starrte mich an. Jetzt mußte er den Mund öffnen, mußte Acer sagen, daß der Mann, den er für einen Mord gedungen hatte, ein G-man war. Klar, daß es dann mit mir aus war, aber war es nicht so oder so mit mir zu Ende?
    Wie in einer Großaufnahme sah ich, daß Paret die Lippen bewegte, aber er sprach nicht, sondern schob nur den Unterkiefer hin und her, als klebe ihm ein zähes Kaugummi zwischen den Zähnen. Hatte er mich nicht erkannt? Unsinn, ich konnte das Erkennen in seinen Augen lesen. Warum verriet er mich nicht?
    Acer rief den New Yorker an: »He, Paret! Warum sagst du ihm nicht, was du mit ihm machen wirst?«
    »Er soll deine Freundin gekillt haben?« Parets Stimme knarrte, als wäre sie eingerostet.
    »Genau! Und er ließ einige hunderttausend Dollar Schmuck, die sie an ihrem Körper trug, mitgehen.« Er stieß mir den Fuß in die Rippen. »Steh auf, du Gauner!«
    Ich torkelte auf die Füße. Ich kam ganz gut hoch, aber ich machte ihnen einigen Zauber vor.

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