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Jerry Cotton - 0548 - Bei Rotlicht Mord

Jerry Cotton - 0548 - Bei Rotlicht Mord

Titel: Jerry Cotton - 0548 - Bei Rotlicht Mord Kostenlos Bücher Online Lesen
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der Mann mit der langen Nase dem spindeldürren Wirt zu. Als dieser uns bedient hatte, prostete der Viereckige mir zu. Phil mußte leider zuschauen, wie wir uns das Zeug einverleibten.
    »Jetzt bin ich dran!« verkündete ich dem Viereckigen.
    »Okay«, sagte er. »Ich muß mal telefonieren. Meine Puppe anrufen, damit sie sich keinen Ersatz sucht, während ich hier mit netten Leuten geschäftliche Besprechungen habe.« Er glitt von seinem Barhocker und wälzte sich in den Hintergrund des Lokales.
    Phil und ich saßen schweigend nebeneinander. Mein Freund spielte mit seinen Fingern und bildete dabei mit Daumen und Zeigefinger einen Kreis. Okay, sollte das heißen. Ich wußte, was er damit sagen wollte. Am Vormittag bei Mr. High hatte ich meinen Plan erklärt. Phil und ich sollten mit je einem Lieferwagen im Einverständnis mit tatsächlich existierenden Firmen in den frühen Abendstunden in dem bewußten Gebiet von Manhattan herumkutschieren. Natürlich mit Funkverbindung zu unserer Zentrale. Und wir wollten darauf warten, überfallen zu werden.
    Mr. High hatte den Plan im Prinzip gebilligt. Aber nur im Prinzip. Er fand es besser, auf zwei Ebenen vorzugehen. Und das taten wir jetzt. Phil kutschierte als kassierender Verkaufsfahrer durch Manhattan. Ich hingegen spielte den Gangster. In dieser Unterweltskneipe hatte ich mich auftragsgemäß an Phil, den Verkaufsfahrer, herangemacht. Hatte ihn ausgehorcht. Morgen abend sollte ich ihn, gemeinsam mit einem dritten Mann von uns, überfallen.
    Gangster haben ihren Ehrgeiz. Unter anderem können sie es verteufelt schlecht leiden, wenn eine ihrer Maschen von Konkurrenten kopiert wird. Darauf setzte Mr. High seine Hoffnung. Er hoffte, daß ich nach dem gespielten »Überfall« auf Phil in Konflikt mit den echten Rotlichtgangstern kommen würde.
    Mein Äußeres hatte unser Kostümkünstler etwas verändert. Ich sah zwar mir selbst noch einigermaßen ähnlich, aber eben nur einigermaßen. Vor allem hatte ich eine andere Frisur. Und die graue Melone. Ich trug keinen Dienstausweis und keine Waffe bei mir. Phil war natürlich mit diesen Utensilien versehen. Ich jedoch war sozusagen nackt. Es war meine Idee. Und ich selbst trug dafür die Verantwortung.
    Der Viereckige kam zurück. »Sie wartet!« grinste er. »Schließlich weiß sie ja, was sie an mir hat.«
    »Klar«, gab ich ihm recht, »man sieht’s ja. Prost!« Wir kippten meine Lage.
    »Ich bin wieder dran«, gab der Viereckige bekannt.
    Das konnte heiter werden. Der Mann machte den Eindruck, als sei ein Whiskyfaß seine Amme gewiesen. Wenn das so weiterging, mußte ich mir bald eine Ausrede einfallen lassen, um nicht weitertrinken zu müssen.
    »Kassieren mußt du auch?« wandte ich mich wieder an Phil.
    Dem langen, dünnen Wirt fiel ein Glas aus der Hand.
    »Ja«, sagte Phil, »kassieren auch. Deshalb muß ich ja abends noch mal meine Tour fahren. Der Boß will wissen, was er verdient hat.«
    »Die paar Cent«, sagte ich wegwerfend. »Brot kostet ja nicht viel.«
    »Von wegen!« begehrte Phil auf. »Fünfhundert bis siebenhundert Dollar sind jeden Tag drin.«
    »Jetzt hör auf mit dem Brot«, sagte ich, »sonst bekomme ich einen trockenen Hals, und dann schmeckt mir der Whisky nicht mehr.«
    »Okay«, murmelte Phil. »Es wird ohnehin Zeit für mich. Die Abendtour, weißt du.«
    Er waif das Geld für seine Cola auf die Theke und rutschte vom Barhocker herunter.
    »Bis später!« Er schlug mir kräftig ins Kreuz.
    »Morgen bin ich sicher wieder hier!« rief ich ihm nach.
    »Ich auch!«
    Phil war weg. Der Viereckige betrachtete einen Moment die Tür, die zur Straße führte. »Verdammter Durst«, brummte er dann, »jetzt schaffe ich es mit dem Whisky allein nicht mehr. Ich muß mal ’ne Cola dazu trinken.«
    Aha, dachte ich, es war also nicht seine Puppe, die er angerufen hat. Er wartete auf jemand. Deshalb versteift er sich jetzt auf einen Longdrink. Ich wußte, daß Phil in der Nähe bleiben würde, nachdem er das Interesse des Vieieckigen an mir bemerkt hatte. »Mir auch eine Cola!« sagte ich dem beängstigend dürren Wirt.
    ***
    »Mensch«, stöhnte Offy durch die Sprechanlage, »ich weiß nicht, ob wir diesen Job im Sommer noch machen können. Das ist ja jetzt kaum noch zum Aushalten hier hinten!«
    Charly Cornell lachte leise. »Mach dir keinen Kummer. Bis es richtig Sommer wird, haben wir so viel abkassiert, daß wir uns einen duften Urlaub erlauben können Ich hab’ auch schon ’ne gute Idee, wie wir in einem

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