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Jerry Cotton - 0549 - Ich und der schleichende Tod

Jerry Cotton - 0549 - Ich und der schleichende Tod

Titel: Jerry Cotton - 0549 - Ich und der schleichende Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
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paar Stufen zur Haustür hinanstapfte. Er klingelte Erst nach fast zehn Minuten gab er es auf. Es hatte ihm niemand geöffnet.
    »Das ist sehr ungewöhnlich«, meinte er, als er wieder bei uns war.
    »Warum?«
    »Weil Mrs. Eagle vormittags sehr selten ihr Haus verläßt. Ihr Mann kommt nämlich mittags zum Essen heim. Mrs. Eagle ist eine geborene Französin, und sie leben überhaupt ein bißchen nach europäischem Stil.«
    »Darf ich mal Ihr Telefon benutzen, Mr. Spearson?« fragte ich, weil ich nicht vom Jaguar aus telefonieren wollte, wo mich .jeder Passant hätte beobachten können.
    Ich rief unseren Distriktchef an. Nachdem ich ihm alles geschildert und auch die eingeschlagene Scheibe erwähnt hatte, meinte Mr. High: »Nach den geschilderten Umständen, Jerry, sind wir zu der Annahme berechtigt, daß die Familie Eagle bedroht wird oder in akuter Gefahr schwebt. Dringen Sie in das Haus ein!«
    »Danke, Chef.«
    Ich legte auf. Phil sah mich fragend an, und ich nickte. Wir verstanden uns auch ohne Worte.
    »Wir werden von hinten her in das Haus eindringen, Mr. Spearson«, sagte ich. »Es kann nicht schaden, wenn Sie inzwischen den vorderen Eingang im Auge behalten. Beobachten Sie, was sich vielleicht tut.«
    »Gern, Gentlemen. Da hat man doch wenigstens mal wieder etwas zu tun.«
    Wir bedankten uns für seine Unterstützung und machten uns auf den Weg. Der Hinterhof war von dem winzigen Garten der Eagles nur durch eine knapp mannshohe Mauer getrennt, und es bereitete uns keine Schwierigkeiten, sie zu überklettern. Leise näherten wir uns dem Haus. An dem eingeschlagenen Fenster lauschten wir eine Weile, ohne das geringste Geräusch hören zu können.
    Schließlich gab Phil mir ein Zeichen. Ich stieg in seine gefalteten Hände und zog mich am Fenstersims hoch, griff hindurch und öffnete das Fenster leise. Nachdem ich lautlos hineingeklettert war, kam Phil mir nach. Wir befanden uns in einem Kinderzimmer. Dem herumliegenden Spielzeug nach wurde es von einem Jungen bewohnt. Wir horchten abermals eine Weile, konnten wieder kein Geräusch hören und drückten die Tür in den Flur auf. Rechts gab es ein Badezimmer, davor das große Elternschlafzimmer. Die letzte Tür führte ins Wohnzimmer.
    Dort fanden wir sie. Eine Frau mit kupferbraunem Haar, die auf dem Gesicht lag und ein Messer im Rücken hatte. Rings um ihren Oberkörper hatte sich eine kleine Blutlache ausgebreitet;
    ***
    Allan Eagle hatte jeden Sinn für Zeit verloren. In diesem fensterlosen Kellergewölbe mit den feuchten, modrigen Mauern schien Zeit etwas Unwirkliches zu sein. War er erst eine Stunde in diesem öden Gefängnis oder schon mehrere? Oder hatten seine Ohnmächten Tage gedauert? Er wußte es nicht. Er hing gefesselt zwischen den Lehnen des schweren Holzstuhles, er spürte Schmerzen an einigen Stellen seines geschundenen Körpers, und er empfand einen steten, gleichmäßig bohrenden Schmerz im Kopf.
    Anfangs hatte er versucht, seine Fesseln unter Aufbietung aller Kräfte zu sprengen oder wenigstens so weit zu lockern, daß er sich allmählich hätte befreien können. Aber erschöpft hatte er sich schließlich eingestehen müssen, daß er es nicht schaffen konnte: die Fesseln waren stärker als er.
    Das Schlimmste, so überlegte er, war, daß sie jetzt auch noch seine Frau holten. Natürlich würde er es nicht so weit kommen lassen, daß sie Eileen irgend etwas antaten, aber hing das überhaupt noch von ihm ab, wenn sie seine Frau erst einmal herangeschleppt hatten?
    Die Tür in seinem Rücken klappte, und ein paar näher kommende Schritte wurden laut. Dann war die Stimme wieder hinter ihm, die Stimme des Gangsterchefs oder wie immer man den Kerl nennen mochte, der hier die Befehle erteilte.
    »Nun, Mr. Eagle«, sagte sie schleimig, »wie geht’s uns?«
    »Wie soll’s mir gehen! Das ist eine dumme Frage. Lassen Sie uns nicht von mir sprechen. Reden wir von meiner Frau. Lassen Sie sie, wo sie ist. Es gibt keine Notwendigkeit, sie in diese Sache hineinzuziehen.«
    »Doch, Mr. Eagle, es gibt leider eine solche Notwendigkeit: Ihre Weigerung, mit uns zusammenzuarbeiten.«
    »Das ist hinfällig. Was wollen Sie überhaupt?«
    »In dem Bericht über Ihre Firma und Sie stand etwas von einem neuartigen Gas, das Sie entwickelt hätten. Erzählen Sie mir etwas darüber!«
    »Zunächst habe nicht ich allein es entwickelt. Meine Mitarbeiter und ich. Sie haben genausoviel Anteil daran wie ich.«
    »Was für ein Gas ist es?«
    »Eben ein Gas.«
    »Wie

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