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Jerry Cotton - 0550 - Der Unheimliche

Jerry Cotton - 0550 - Der Unheimliche

Titel: Jerry Cotton - 0550 - Der Unheimliche Kostenlos Bücher Online Lesen
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das Tempo des Wagens verlangsamte sich nicht.
    »Verdammt«, fluchte er, »da muß sich was verklemmt haben.« Er trat auf die Kupplung und gleichzeitig auf die Bremse. Beide Pedale gaben weich nach, aber es geschah nichts. Weder wurde der Gang ausgekuppelt, noch faßten die Bremsen.
    Angstschweiß trat auf McTires Stirn. Sein Blick fiel auf den Zündschlüssel. Er drehte ihn um, doch der Motor schnurrte gleichmäßig weiter. Die Tachonadel zeigte 70 Meilen. Das war eine höllische Geschwindigkeit, denn gleich kamen mehrere Kurven. Und kurz vor der Kreuzung war auf der Karte eine besondere Gefahrenstelle eingezeichnet. Hier machte die Straße eine scharfe Linkskurve um mehr als 130 Grad.
    Jetzt kam die erste Kurve. McTire steuerte sie scharf rechts an. Mit rutschenden Rädern brachte er den Wagen gerade noch in die Mitte zurück. Sein Gesicht war verzerrt. Er hatte die Nerven verloren und wußte nicht mehr, was er tun sollte.
    Seine Augen blickten starr auf die nächste Biegung. Sie war nicht so scharf wie die erste. Und er brachte den Wagen auch gut um diese Gefahrenstelle.
    Doch dann war es soweit… Eine Haarnadelkurve auf einem Steilhang. Links erhob sich eine fast senkrechte Felswand. Die rechte Seite war durch eine Leitplanke gesichert.
    »Nein!« schrie der Dicke auf und umklammerte das Lenkrad. Instiktiv steuerte er so weit innen wie möglich. Doch das Tempo des Wagens war viel zu groß, er brach nach rechts aus und traf voll die Leitplanke, die dem Anprall nicht standhielt.
    Für einen Augenblick schien der Studebaker in der Luit zu schweben. Dann senkte sich der Bug nach vorn und schoß, sich mehrmals überschlagend, in die Tiefe. Und er hatte den Boden des Abgrunds noch nicht erreicht, als eine Stichflamme aus dem Benzintank schlug. Dann gab es einen mörderischen Knall, und alles war nur noch ein Flammenmeer.
    Der Mann im Thunderbird, der dem Studebaker mit McTire gefolgt war, verstaute das Funkgerät, mit dem er die Explosion ausgelöst hatte. Er wendete den Wagen und fuhr die Straße zurück, die er eben gekommen war.
    ***
    Wir sahen nicht, was geschehen war. Doch als ich den Knall hörte, dachte ich unwillkürlich an Mac McTire. Im nächsten Augenblick startete ich den Wagen, wir fuhren rechts in die Kreuzung ein, erreichten dann die Haarnadelkurve und sahen sofort die durchbrochene Leitplanke.
    Während ich den Abhang hinunter rannte, verständigte Phil die nächste Polizeistation und forderte gleichzeitig die Feuerwehr an.
    Ich erkannte auf den ersten Blick, daß nichts mehr zu retten war. Wenn das Fahrzeug tatsächlich der rote Studebaker war, der uns von einem Unbekannten telefonisch gemeldet worden war, dann war es kein Unfall, sondern die Generalstabsarbeit eines verbrecherischen Gehirns.
    Aus einem unbestimmten Gefühl heraus, nachdem ich wieder hochgeklettert war, lief ich die Straße ein Stück zurück. Und da erblickte ich die Reifenspuren! Sie zeichneten sich deutlich vom Asphalt ab. Der Wagen mußte kurz zuvor über eine nasse Stelle gefahren sein. Und dieser Wagen hatte gewendet. Warum?
    Ich lief zum Studebaker zurück. »Warte auf die Polizei!« rief ich Phil zu. »Ich glaube, ich habe eine Spur.«
    Noch ehe Phil etwas sagen konnte, klemmte ich mich hinter das Steuer meines Jaguar und fuhr los.
    Nachdem ich die Kurven hinter mir hatte, drehte ich auf. Die Straße war wenig befahren. Nur zwei Lastwagen und ein Kombi kamen mir entgegen. Ich überholte niemanden.
    Die nächste Ortschaft war Semmisguard.
    Ich bremste und hielt schließlich vor der Tankstelle, die rechts an der Straße lag. Ich wollte den Tankwart gerade fragen, als ich einen Mann aus der Garage treten sah. Er wirkte abgehetzt.
    Ich stieg aus und ging auf ihn zu. Und da tat er etwas, was mich stutzig machte: Er versuchte, schnell die Garagentür zu schließen. Doch ich hatte bereits genug gesehen. Der Hof war mit Sand bestreut und außerdem feucht, wahrscheinlich vom Wagenwäschen. Und die Profile, die sich auf der Garagenschwelle deutlicher abhoben als im Sand, waren die gleichen wie an der Unfallstelle.
    Ich griente den Mann an. Er grinste zurück, aber sein Lächeln wirkte merkwürdig verkrampft.
    »Tollen Schlitten haben Sie da«, sagte ich und öffnete die Tür. »So einen Thunderbird sieht man nicht alle Tage.«
    »Sind Sie hergekommen, um meinen Wagen zu loben?« fragte er angriffslustig.
    »Nicht unbedingt, aber Ihren Wagen finde ich besonders interessant. Die Reifen haben tadellose Profile. Rennprofile, wenn ich nicht

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