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Jerry Cotton - 0552 - Zur Hochzeit eine Leiche

Jerry Cotton - 0552 - Zur Hochzeit eine Leiche

Titel: Jerry Cotton - 0552 - Zur Hochzeit eine Leiche Kostenlos Bücher Online Lesen
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den Vorfall. Aber kurz, wenn ich bitten darf.«
    Der Patrolman erzählte in wenigen Worten, wie er um eine Ecke gebogen war und gerade noch gesehen hatte, wie Buley mit der Schnapsflasche die hoch hängende Laterne getroffen und deren Schutzglas zersplittert hatte. Der Richter hörte zu, nickte und wandte sich an den Betrunkenen: »Mr. Buley, bekennen Sie sich schuldig?«
    »So is’ es«, lallte der Betrunkene mit schwerer Zunge.
    »Sie müssen sagen: Ich bekenne mich schuldig«, belehrte ihn der Richter.
    »Also dann bekenne ich mich schuldig«, gab Buley von sich.
    Der Richter hob den Hammer und knallte einmal kurz, aber kräftig auf sein Pult.
    »Urteil in Sachen Stadt New York gegen Tom Buley«, verkündete er. »Der Angeklagte wird wegen Beschädigung städtischen Eigentums zu einer Geldstrafe von fünfzehn Dollar verurteilt, ersatzweise drei Tage Haft im städtischen Polizeigefängnis. Haben Sie fünfzehn Dollar da, Mr. Buley?«
    »Ha-hab’ ich.«
    »Dann bezahlen Sie Ihre Strafe beim Gerichtsschreiber, und Sie können nach Hause gehen. Das nächste Mal werfen Sie Ihre leeren Schnapsflaschen besser in die Mülltonne.«
    »Mach’ ich, Sir. Können sich drauf verlassen«, versprach Buley treuherzig.
    Der Richter schlug erneut mit seinem Hammer auf den Tisch. »Der nächste«, sagte er, als ob wir beim Zahnarzt säßen.
    Sergeant Aggerton stand auf und trat vor. »Euer Ehren«, sagte er. »Ich bin Sergeant Aggerton vom 6. Revier. Bei uns erschienen vier ehrenwerte Zeugen und erstatteten Anzeige gegen William Mac Anderson. Das Revier klagt nach Anhörung der Zeugen Anderson an, die vier Zeugen und andere vorsätzlich angegriffen zu haben.«
    »Rufen Sie einen Ihrer Zeugen!« Aggerton sah sich fragend zu uns um. Ich gab Bill einen Wink. Schließlich war er es gewesen, der sich mit dem Gorilla hatte herumschlagen müssen. Bill trat also vor und nannte seinen Namen und seine Dienstzugehörigkeit. Als der Richter »FBI« hörte, hob er überrascht die Augenbrauen. Bill schilderte, wie ihm der Gorilla zuerst den Whisky ausgetrunken und dann die Schlägerei provoziert hatte.
    »Gibt es weitere Zeugen?« fragte der Richter.
    Robert, Phil und ich standen auf.
    »Sind Sie auch beim FBI?«
    Wir nickten.
    »Dann ist Ihnen der Ernst und die Bedeutung einer Zeugtenaussage klar«, meinte der Richter. »Sind Sie bereit, den vorgetragenen Sachverhalt zu beschwören?«
    Wir bestätigten es.
    »Mr. Anderson, treten Sie vor!« befahl der Richter.
    Der Gorilla walzte nach vorn.
    »Sie haben die gegen Sie vorgebrachten Anschuldigungen gehört. Vier ehrenwerte Männer erhärten diese Anklage durch Ihre Eideswilligkeit. Bekennen Sie sich schuldig?«
    »Was passiert, wenn ich mich nicht schuldig bekenne?« fragte der Gorilla schlau.
    »Dann wird Ihr Fall an die Grand Jury verwiesen. Die Grand Jury kann Gefängnisstrafen in unbegrenzter Höhe aussprechen. Während wir hier höchstens zehn Tage Gefängnis und Geldstrafen bis zu fünfhundert Dollar aussprechen dürfen, vorausgesetzt, daß sich der Angeklagte schuldig bekennt.«
    Der Gorilla dachte nach. So dumm, wie er aussah, konnte er nicht sein. Er rechnete sich selbst aus, daß er vor der Großen Strafkammer schlechter wegkommen mußte. Also sagte er: »Ich bekenne mich schuldig.«
    Bums! Der Hammer knallte aufs Pult. »In Sachen Stadt New York gegen William Mac Anderson ergeht folgendes Urteil: Der Angeklagte wird wegen Störung der öffentlichen Sicherheit zü fünfzig Dollar Geldstrafe, ersatzweise zehn Tage Haft im städtischen Polizeigefängnis, verurteilt. Der Angeklagte wird ferner verurteilt, dem Zeugen Bill Holden den ihm fortgenommenan Whisky zu bezahlen. Haben Sie fünfzig Dollar hier?«
    »Ja.«
    »Zahlen Sie sie beim Gerichtsschreiber ein, und geben Sie Mr. Holden das Geld für seinen Whisky. Dann können Sie nach Hause gehen. Das Gericht empfiehlt Ihnen, sich einen Punchingball anzuschaffen, damit Sie Ihre überschüssige Kraft in Zukunft nicht mehr an Ihren Mitbürgern austoben müssen. Der nächste!«
    Wir wandten uns vor dem Pult des Richters zur Seite, um den Betrieb hier nicht aufzuhalten. Während Anderson sein Geld zückte und auf die Quittung wartete, fragte mich Bill leise: »Sag mal, Jerry, warum haben wir den Kerl überhaupt angezeigt? Nachdem er von mir seine Abreibung bekommen hat, hätten wir ihn doch ebensogut laufenlassen können?«
    »Aus alter Freundschaft zu Tommy«, sagte ich. »Es wird sich, herumsprechen, daß man bei ihm nicht ungestraft Krach

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