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Jerry Cotton - 0552 - Zur Hochzeit eine Leiche

Jerry Cotton - 0552 - Zur Hochzeit eine Leiche

Titel: Jerry Cotton - 0552 - Zur Hochzeit eine Leiche Kostenlos Bücher Online Lesen
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sofort etwas auf fallen müssen. Nämlich was?«
    »Daß sein sonst immer sehr gut besuchtes Lokal fast leer war. Das ist uns aber aufgefallen.«
    »Stimmt. Aber wir hätten auch merken müssen, daß kein Personal da war! Kein Kellner, kein Barkeeper, keine Musiker, kein Zigarettenmädchen — rein niemand!«
    Phil stieß einen kurzen leisen Pfiff aus. »Stimmt, ja«, räumte er ein. »Und was noch?«
    »Mitten in der Prügelei merkten die Burschen, daß sie mit uns nicht so leicht fertig werden konnten. Was war das Ergebnis? Einer pfiff zum Rückzug, und alle gehorchten dann auch auf der Stelle. Bis auf diesen Anderson, der von Bill nicht so leicht loskam. Aber der Pfiff und ihre gemeinsame Reaktion beweisen doch, daß die Kerle zusammengehören und sogar verabredete Signale haben!«
    Phil nickte ernst. »Stimmt wieder«, räumte er ein. »Und jetzt glaubst du, die Halunken gehören zu dem Racket, von dem Hywoods Rundschreiben spricht, und sie versuchen, von Tommy Schutzgelder zu erpressen?«
    »Was denn sonst?« fragte ich. »Und deshalb hätten wir den Gorilla nicht nach städtischem Recht wegen einer Bagatellsache zu ein paar Dollar Strafe verurteilen lassen sollen. Wir hätten ihn nach Bundesgesetz wegen Beteiligung an gemeinschaftlich begangener Erpressung und Nötigung festnehmen sollen.«
    Phil nickte. Er drückte den Rufknopf für den Lift. »Okay, Jerry. Aber das haben wir nun einmal verpaßt, weil wir die Situation bei Tommy falsch eingeschätzt haben. Was machen wir jetzt?« Ich warf einen Blick auf meine Uhr. Es war mitten in der Nacht. »Tommy anrufen«, sagte ich. »Von unserem Office aus.«
    »Okay.«
    Die Absicht ließ sich nicht verwirklichen, denn bei Tommy meldete sich niemand. Weder in seinem Klub noch unter seiner privaten Rufnummer.
    »Ich wüßte nicht, was wir sonst im Augenblick noch tun könnten«, meinte Phil. »Wir sollten nach Hause fahren, eine Mütze voll Schlaf nehmen und heute früh nicht nur Tommy anrufen, sondern auch mit Captain Hywood sprechen. Vielleicht hat der schon ein paar Informationen über das Racket.«
    »Gute Idee. Und ich kann ein paar Stunden Schlaf gebrauchen. Dienst machen und zugleich den Kollegen, die Urlaub haben, unser nettes Städtchen zeigen, erweist sich doch als recht aufreibend.«
    »Du bist nicht mehr der Jüngste«, frotzelte Phil. »Wer schon an Racketgangstern vorbeiläuft und sie mit harmlosen Raufbolden verwechselt!«
    »Bei dir hat’s ja auch nicht früher geklingelt«, brummte ich müde.
    Und dann fuhren wir nach Hause. Ich setzte Phil an der üblichen Ecke ab, ließ den Jaguar am Bordstein stehen und sah zu, daß ich ins Bett kam. Am Vormittag waren wir wie üblich um Punkt neun im Office.
    Auf meinem Schreibtisch stand ein hochgelehntes Blatt Papier, auf das jemand in großer roter Schrift gekritzelt hatte: »Ein gewisser Tommy versucht seit halb neun pausenlos, Cotton telefonisch zu er reich er.«
    Ich nahm den Telefonhörer und wartete, bis sich unsere Zentrale meldete. »Was ist mit diesem Tommy?« fragte ich. »Hat er eine Nachricht für mich zurückgelassen?«
    »Sie sollen ihn anrufen, Jerry. Er hat uns seine Nummer hinterlassen.«
    »Schön, dann verbinden Sie mich, bitte.«
    Tommy war aufgeregt. Er wollte mit uns sprechen, meinte aber, daß er seine Wohnung im Village nicht verlassen' könne. Über die Gründe wollte er sich am Telefon nicht auslassen.
    »Okay, Tommy«, sagte ich. »Wir wollten ohnedies mit Ihnen sprechen. Wir kommen zu Ihnen. Bis gleich!«
    »So long!« erwiderte er. »Und — bitte: Kommen Sie umgehend!«
    »Worauf Sie sich verlassen können«, versprach ich, legte auf und sagte zu meinem Freund: »Ich rufe Hywood an. Informiere du inzwischen Mr. High. Wenn der Chef nichts dagegen hat, möchte ich, daß wir offiziell diesen Fall übertragen bekommen. Nachdem wir bereits mit den Kerlen zu tun hatten, wäre es doch Unsinn, die Geschichte jetzt anderen G-men zu geben. Wir wissen schon, wie die Burschen aussehen.« Phil nickte und machte sich auf den Weg zu unserem Distriktchef. Währenddessen ließ ich mich mit Captain Hywood verbinden. Ich war so in Gedanken, daß ich eine nötige Vorsichtsmaßnahme außer acht ließ. Ich behielt den Telefonhörer einfach wie bei jedem normalen Gespräch dicht am Ohr. Als Hywood seinen Namen brüllte, fuhr ich zusammen, als wäre neben mir eine Handgranate explodiert.
    »Okay, okay, Captain!« rief ich schnell. »Wie ich höre, erfreuen Sie sich noch bester Gesundheit. Aber ist das ein

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