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Jerry Cotton - 0552 - Zur Hochzeit eine Leiche

Jerry Cotton - 0552 - Zur Hochzeit eine Leiche

Titel: Jerry Cotton - 0552 - Zur Hochzeit eine Leiche Kostenlos Bücher Online Lesen
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Grund, mir das Trommelfell zu zerstören? Ich rufe wegen Ihres Racket-Rundschreibens an. Wir waren im Village und da…«
    »Da haben Sie die Geschichte von Pantern gehört«, fiel mir Hywood grollend ins Wort. »Eine Mordsschweinerei, da sind wir einer Meinung, Cotton.«
    »Von was für einem Pantern reden Sie?«
    »Janos Pantern, der Besitzer des ungarischen Speiserestaurants in der Nähe vom Washington Square!«
    »Keine Ahnung. Erzählen Sie mal die Geschichte.«
    »Da gibt’s nicht viel zu erzählen. Vorgestern abend tauchten ein paar wildgewordene Halunken bei ihm auf, überschütteten die Gäste mit Essen und Getränken, demolierten die Einrichtung und behielten drei Frauen als Geiseln, bis sie mit ihrem Drecksjob fertig waren. Eine Stunde später hat sich Pantern aufgehängt.«
    Ich erinnerte mich, die Reklame eines ungarischen Speiserestaurants unweit vom »King Tommy’s Club« gesehen zu haben.
    »Gibt es eine Beschreibung der Kerle, die in dem Restaurant gewütet haben?«
    »Von der Kellnerin haben wir eine, ja. Aber die paar Gäste, die wir bisher auftreiben konnten, halten dicht wie Druckkammern.«
    »Weil sie Angst haben!«
    »Natürlich! Wie das immer bei diesen verdammten Racketbanden ist.«
    »Wie hat die Kellnerin die Männer beschrieben?«
    Hywood erzählte. Schon nach ein paar Worten war mir klar, daß es sich um dieselben Männer handeln mußte, mit denen wir gestern abend im »King Tommy’s Club« die Schlägerei gehabt hatten. Und das wiederum verdichtete meinen Verdacht.
    »Hören Sie, Captain«, sagte ich. »Wir werden wahrscheinlich im Laufe des Vormittags bei Ihnen vorbeikommen. Phil und ich haben zu diesem Thema auch etwas zu erzählen. Aber im Augenblick haben wir es -eilig. Sie hören jedenfalls von uns! Einstweilen vielen Dank für die Unterrichtung. Bis nachher!«
    Ich hatte es jetzt sehr eilig, zu Tommy zu kommen. Wenn er wirklich von einer Bande von Racketgangstern unter Druck gesetzt wurde, konnte niemand wissen, wann sie wieder bei ihm auftauchen würden. Ich folgte Phil in das Office unseres Distriktchefs und berichtete, was mir Hywood gerade erzählt hatte.
    »Erpressung gehört in diesem Falle zum Zuständigkeitsbereich des FBI«, sagte Mr. High. »Wir sind also formal durchaus an dieser Sache interessiert. Ich bin damit einverstanden, daß ihr euch darum kümmert.«
    Damit war auch von der bürokratischen Seite her alles geregelt, was unser amtliches Auftreten rechtfertigte. Von nun an würden wir keinen Cop der Stadtpolizei mehr brauchen, um einen Racketgangster vor Gericht bringen zu können. Nun brauchten wir etwas anderes: hieb- und stichfeste Beweise, daß wirklich organisierte Erpressung vorlag.
    ***
    Tommy wohnte in einem kleinen zweistöckigen Haus im Village, das so verträumt aussah, wie Häuser eigentlich nur in einer Kleinstadt aussehen können. Vor den Fenstern hingen Kästen mit bunten Herbstblumen. Als wir klingelten, ging die Tür nur einen winzigen Spalt auf, und wir hörten das Klirren einer Sicherheitskette. »Augenblick!« sagte Tommys Stimme hinter dem Türspalt.
    Die Tür ging wieder zu, die Kette wurde ausgehakt, und Tommy ließ uhs ein. Er führte uns in ein kleines, aber gemütliches Wohnzimmer, in dem es von Fotografien an den Wänden nur so wimmelte. Fast alle Showstars der letzten zwanzig Jahre hatten irgendwann einmal für Tommy ein signiertes Bild hinterlassen. Wir setzten uns in die bauchigen Sessel, die wie halbierte riesige Eier aussahen.
    »Möchten Sie etwas trinken?« fragte Tommy.
    »Nein, danke«, sagte ich. »Wir wollen gleich zur Sache kommen, Tommy. Warum haben Sie uns angerufen?«
    Er rang die Hände. »Ich weiß mir keinen Rat. Sie haben es ja gestern abend selber miterlebt. Am Abend davor war es noch schlimmer. Da hatte ich ein gut besuchtes Haus. Diese verdammten Gangster haben in der Gegend herumgeschossen und meine Gäste vertrieben. Sie bedrohten jeden, der es noch wagen sollte, sich bei mir zu zeigen. Gestern abend hatte ich vorsichtshalber das ganze Personal zu Hause gelassen. Und dann kamen die Kerle — na, Sie wissen es ja.«
    »Was will man eigentlich von Ihnen? Hat man schon klare Forderungen gestellt, Tommy?«
    Er schüttelte den Kopf. »Nein. Es sei denn, daß man mich zwingen will zu verkaufen. In der vorigen Woche rief irgendein Maklerbüro bei mir an. Ich habe mir nicht einmal den Namen gemerkt.«
    »Ein Maklerbüro?« fragte Phil. »Was haben Sie den Leuten gesagt?«
    »Ich dachte, sie wären einem Gerücht

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