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Jerry Cotton - 0552 - Zur Hochzeit eine Leiche

Jerry Cotton - 0552 - Zur Hochzeit eine Leiche

Titel: Jerry Cotton - 0552 - Zur Hochzeit eine Leiche Kostenlos Bücher Online Lesen
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»Aber, Tommy will doch nicht…« Layton packte sie am Arm. »Wir haben keine Zeit für lange Erklärungen!« rief er. »Kommen Sie!« Er wandte sich an die anderen: »Ihr deckt uns den Rücken!«
    Einer der beiden Schwergewichtler hatte auf Anhieb verstanden. Er grinste breit. »Klar«, sagte er. »Nur keine Angst, Kumpel. Laufen Sie, Frauchen! Wir passen schon auf!«, Verwirrt ließ sich Tommys Frau von Layton mitziehen. Es ging den Rest des Korridors hinab bis zu einer Metalltür, die als Notausgang fungierte. Layton hakte die beiden Querstangen aus und riß die Tür auf. Sie quietschte laut. Finstre Nacht empfing sie. Sie standen zwischen den Brandmauern zweier Häuser, die nur knapp zwei Yard auseinanderstanden.
    Layton wandte sich nach links. Die Frau hastete neben ihm her. Die anderen folgten. In der allgemeinen Aufregung war ihnen noch nicht aufgefallen, daß der Gorilla fehlte. Als sie vorn an der Straße ankamen, befahl Layton: »Tibby, du holst den Wagen!«
    Einer der Zwillinge nickte gehorsam und schob sich hinaus auf den Gehsteig, während die anderen im Schutze der Dunkelheit zwischen den hochragenden Häuserwänden stehenblieben. Etwa anderthalb Minuten später rollte eine schwarze Buick-Limousine heran und hielt. Layton stieg vorn ein. Die beiden anderen Männer nahmen die Frau hinten in ihre Mitte.
    »Fahr zu Black Blick«, brummte Layton.
    Der Buick rollte in westliche Richtung. Tommys Frau hatte sich halb umgedreht und starrte durch das hintere Fenster. Sie hoffte, das Rotlicht eines Streifenwagens zu sehen, der ihrem Mann im Klub Hilfe brächte, wie die Männer es ihr erzählt hatten, aber das fahle Zucken eines rotierenden Rotlichtes blieb aus, bis sie mit dem Buick um die nächste Ecke gebogen waren und der Eingang zum Klub damit ihrem Blick entzogen war.
    Tommys Frau wandte den Kopf wieder nach vorn. Sie war knapp über dreißig, aber mit ihrem zarten Teint und dem mädchenhaft geschnittenen aparten Gesicht wurde sie immer für wesentlich jünger gehalten. Sie runzelte die Stirn. Irgendwo hatte sie den Namen Black Blick schon gehört. Aber in welchem Zusammenhang? Sie konnte sich nicht erinnern, und so fragte sie: »Wer ist Black Blick?«
    »Das Weiberlokal«, brummte Bob Layton.
    Tommys Frau wurde rot. O ja, natürlich. Sie hatte Männer darüber reden hören. Ein Lokal, in dem nur Frauen verkehrten, und auch nur Frauen mit einer gewissen Veranlagung oder Neigung.
    »Was wollen wir dort?« fragte sie.
    »Auf Ihren Mann warten«, erwiderte Layton. »Er will Sie dort abholen.«
    »Ach so«, sagte Tommys Frau erleichtert.
    Auch dieses Lokal lag noch im Village, und entsprechend kurz fiel die Fahrt aus. Tommys Frau sah bald die Lichtreklame vor sich auftauchen, aber der Buick fuhr daran vorbei, um die nächste Ecke, rechts in eine Einfahrt und auf einen finsteren, verschachtelten Hof, in dem sich Schuppen, Garagen und Buden aneinanderdrängten wie eingeschüchtertes Getier. Der Buick hielt vor einer großen Schiebetür, die mit zwei Rollen in einer Eisenschiene hing. Einer der Männer stieg aus und schob die Tür so weit zur Seite, daß der Buick hineinrollen konnte. Hinter ihnen wurde die Schiebetür wieder geschlossen. Im Licht der Autoscheinwerfer sah Tommys Frau übereinandergestapelte Kästen von Limonadenflaschen, Bierbüchsen und Kisten mit den Aufschriften bekannter Whisky-, Likör- und Ginsorten. Offenbar befanden sie sich im Lager eines Getränkegroßhändlers.
    »Steig aus, Kleine!« sagte Layton.
    Tommys Frau runzelte die Stirn. Dieser vertrauliche Ton gefiel ihr nicht. Aber vielleicht waren es einfach ungebildete Männer, die nicht wußten, wie man sich einer Frau gegenüber zu benehmen hat. Sie rutschte zur offenen Tür hin, schwang die schlanken Beine hinaus und spürte plötzlich eine große, schwere Männerhand an ihrer Hüfte, die sie aus dem Wagen hinauszog.
    »Komm schon, Püppchen«, grunzte einer der beiden Schwergewichtler.
    »Lassen Sie das!« sagte Tommys Frau scharf.
    »Zier dich nicht so«, sagte der Mann und grinste lüstern.
    Tommys Frau lehnte steif mit dem Rücken am Wagen. Mißtrauen glomm in ihr auf. Vielleicht hätte sie doch nicht so einfach mitgehen sollen. Aber die Männer hatten ihr ja gar keine Wahl gelassen.
    Bob Layton kam heran. Der Schwergewichtler trat widerstrebend zur Seite. »Jetzt hör mal genau zu, Kleine«, sagte Lay ton. »Wenn du Tommys Frau bist — das stimmt doch — oder?«
    Sie nickte.
    »Schön«, sagte Layton. Er wandte sich an den Mann

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