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Jerry Cotton - 0554 - Das Geheimnis der Millionenbande

Jerry Cotton - 0554 - Das Geheimnis der Millionenbande

Titel: Jerry Cotton - 0554 - Das Geheimnis der Millionenbande Kostenlos Bücher Online Lesen
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nicht gemerkt. Ich kann mich in meinem Büro erkundigen, ob irgendwer sie sich notiert hat. Ich glaube, es war keine Hoteladresse, sondern ein möbliertes Apartment, das sie gemietet hatte.«
    Ross und der Arzt kamen auf den Flur hinaus. »Sie betäubten ihn mit einem Hieb über den Schädel«, sagte der Doc, »warfen ihn in die Badewanne und…« Eine Handbewegung über den Hals deutete an, auf welche Weise der Mann umgebracht worden war.
    »Ich glaube, daß sie das Wasser laufen ließen, um den Lärm zu übertönen, der entstand, als sie die Wohnung durchsuchten«, meinte Inspektor Ross. »Meine Leute haben die Hausbewohner schon gefragt. Eine Beschreibung irgendwelcher Leute, die als Täter in Frage kämen, ist dabei nicht herausgesprungen.«
    »Wann wurde der Mann getötet?« fragte ich den Arzt.
    »Etwa um Mitternacht.«
    Ich streifte Alexandra Cabbrey mit einem Seitenblick. Sie fing ihn auf, und sie verriet sofort seine Bedeutung.
    »Sprechen Sie ruhig aus, was Sie denken, G-man!« blaffte sie. »Weil Forest mich um eine Menge Dollar bestahl, hätte ich natürlich ein Motiv, ihm den Hals abschneiden zu lassen. Zwar kommen mir vierzigtausend Dollar zu wenig vor, um dafür einen Mann auf die große Reise zu schicken, aber ein Polizist denkt über diesen Punkt sicherlich anders.«
    »Manche Morde werden wegen eines Fünfers begangen.«
    »Mag sein, aber Sie glauben sicherlich nicht, daß eine Frau meiner Statur einen großen und dicken Kerl wie Forest umbringen kann. Wenn’s noch mit einer Pistole geschehen wäre, so könnten Sie es mir anhängen, aber mit einem Knüppel und mit einem Messer…« Sie hob die Arme. »Ich könnte kaum seinen Schädel erreichen.«
    »Man muß Morde nicht eigenhändig begehen«, sagte ich langsam.
    Sie schoß einen wütenden Blick aus ihren dunklen Knopfaugen auf mich ab. »Wie schlau Sie sind, G-man! Selbstverständlich engagierte ich einen Berufskiller, zahlte ihm den üblichen Kurs, zwei- oder dreitausend Dollar, und schickte ihn zu Forest. Der schlachtete den Dicken ab, sammelte ein, was von meinen Vierzigtausend noch zu finden war, und lieferte den Zaster artig bei mir ab. Denken Sie, daß ein Killer sich so verhält? Wahrhaftig, wenn ich mein Geld endgültig los sein wollte, konnte ich nichts Besseres tun, als irgendeine Sorte Berufsgangster einzuschalten. Außerdem sagte ich Ihnen doch schon, daß Forest eine Memme war. Ein Stirnrunzeln hätte genügt, ihm das Geld abzujagen. Dazu bedurfte es keines Mordes.«
    »Ihre Darlegungen sind überzeugend, Mrs. Cabbrey«, sagte ich sanft, »aber ein Alibi wäre es noch mehr.«
    »Können Sie haben. Die Vereinigung New Yorker Privatbankiers hielt gestern ihre Vierteljahrs Versammlung im Waldorf ab. Mein Sohn und ich nahmen daran teil. Das Bankett dauerte bis vier Uhr morgens, und ich blieb bis zwei Uhr dort und mein Sohn bis zum Schluß. Schlagen Sie das Branchenverzeichnis auf, und nahezu alle Männer, deren Namen Sie als Bankinhaber dort verzeichnet finden, können Ihnen unsere Alibis bestätigen.«
    »Also auch das Ihres Sohnes?«
    »Bis zwei Uhr sicherlich, denn so lange war ich auch dort. Ob Howard sich danach aus dem Staub gemacht hat und in irgendwelchen Nightclubs weitermachte, wage ich nicht zu behaupten. Zwei Uhr müßte genügen, oder?« Sie stieß ein kurzes bellendes Lachen aus. »Der Gedanke ist lächerlich, daß Howard einen Mann so herrichten könnte, wie ich Forest gesehen habe. Er fällt in Ohnmacht, wenn er sich in den Finger schneidet.«
    »In seinen eigenen Finger, Mrs. Cabbrey. Hier handelt es sich um den Hals eines anderen«, antwortete ich. »Das ist ein großer Unterschied. Für den Augenblick brauchen wir Sie nicht mehr.«
    Phil und ich betraten die Wohnung. Die Tür zum Badezimmer stand offen. Wir erblickten den Toten auf einer Bahre, auf die er inzwischen gelegt worden war. Phil faßte meinen Arm. »Das ist der Mann, den Sam Rowsky uns beschrieben hat«, sagte er. »Erinnere dich. Der Schießbudenbesitzer nannte ihn einen fetten blonden Burschen.«
    »Das paßt zu den neuen Geldscheinen. Wenn sie tatsächlich aus dem Crosbeen-Raub stammen, dann wußte dieser Mann mehr über die Überfälle, und sein Gerede an der Schießbude war keine Angabe; er kam zu dem Schießstand, um den Kunstschützen im Texanerhut zu beobachten. Verstehst du jetzt, wie alles zusammenhängt? Edward Forest scheint sehr viel gefährlicher gewesen zu sein, als seine Chefin annimmt, und vielleicht hatte Mrs. Cabbrey Glück, daß sie ihn

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