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Jerry Cotton - 0554 - Das Geheimnis der Millionenbande

Jerry Cotton - 0554 - Das Geheimnis der Millionenbande

Titel: Jerry Cotton - 0554 - Das Geheimnis der Millionenbande Kostenlos Bücher Online Lesen
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in die Stirn, Frank!«
    Hever hielt die schweren Hände bis zur Schulter hoch. Seine Trunkenheit war verflogen. »Mach keine Dummheiten, Dave!« sagte er ruhig. »Du hast schon genug davon gemacht. Jetzt müssen wir alle gemeinsam sehen, wie wir aus der Tinte wieder ’rauskommen.«
    »Ah, jetzt solche Töne! Vorhin hast du es deutlich genug gesagt, auf welche Weise du meinen Fehler ausbügeln willst. Aber ich halte nicht still, Frank.« Hever probierte ein Grinsen. »Geschah im ersten Zorn, Dave. Du mußt zugeben, daß du uns mit deinen Privataktionen hart ’reingeritten hast. Schwamm drüber. Wir bringen es in Ordnung!«
    Guerney schüttelte den Kopf. »Mit solchen Worten drehst du mir das Gewehr nicht aus den Händen.«
    Hever schob den Unterkiefer vor. »Na schön«, knurrte er. »Was willst du tun?«
    »Ich sorge für mich selbst. Ich schlage mich nach dem Süden durch. Wenn ihr euch beim nächsten Ding selbst das Genick brecht, werde ich längst in Mexiko oder Venezuela sein. Noch habe ich ’ne gute Chance durchzukommen. Gib mir Geld!«
    »Ich habe kein Geld«, sagte Hever. »In meiner Tasche stecken zwei- oder dreihundert Dollar. Fünfzehntausend Dollar stehen auf dem Bankkonto der Autoverwertung. Soll ich dir ’nen Scheck ausschreiben, Dave? Ich fürchte, du wirst verdammte Schwierigkeiten beim Einlösen bekommen.«
    »Nimm eine Hand ’runter und leg das Geld auf den Tisch!« Guerney wußte, daß weder Hever noch Marda eine Waffe bei sich trugen. Hever zog eine mit einem Gummiband zusammengehaltene Rolle Dollarnoten hervor und warf sie zwischen die Überreste der Feier.
    »Du auch, Harry!«
    Marda fummelte lose Dollarscheine aus den Taschen und ließ sie über den Tisch flattern.
    »Zurück bis an die Wand!« Auch diesem Befehl gehorchten die beiden.
    »Nimm Vernunft an, Dave!« sagte Hever. »Du kommst nicht weit mit ein paar hundert Dollar!«
    »Ich kassiere meinen Anteil aus der Kiste!«
    »Das ist ausländisches Geld. Du kannst es nicht eintauschen, ohne gefragt zu werden, woher du es hast.«
    »Jenseits der Grenze wird mich niemand fragen. Marda, nimm die Werkzeugtasche, kipp das Werkzeug aus und stopf sie mit dem Zaster voll!«
    Der Catcher holte die Tasche und drehte sie um. Hämmer, Zangen, Schraubenschlüssel polterten auf den Boden. Fragend sah er Hever an. »Tu, was er sagt!« knurrte der Anführer.
    »Prall voll!« wiederholte Guerney. »Es muß für einige Zeit reichen.« Minutenlang hing Schweigen in dem Raum, das nur unterbrochen wurde von dem Knistern der Geldscheine, wenn Marda Bündel um Bündel in die Tasche stopfte, die so groß war, daß er ein knappes Drittel des Kisteninhaltes darin unterbringen konnte.
    »Schließ sie und stell sie auf den Tisch! Dann zurück an die Wand!«
    Guerney näherte sich dem Tisch. Er stopfte die Dollarscheine in seine Taschen, benutzte dazu aber immer nur die linke Hand. Die rechte hielt die Mannlicher-Büchse am Schloß, und der Zeigefinger lag am Drücker. Als er die Werkzeugtasche ergriff, machte Hever eine Bewegung, erstarrte aber sofort wieder, als Guerney die Waffe anhob.
    »Versuch’s besser nicht, Frank! Einhändig ins Schwarze zu treffen war immer ’ne Glanznummer von mir!«
    Er ging zur Tür und stieß sie mit dem Fuß auf. »Ich überlege, ob ich euch abknallen soll, aber wenn eure Leichen hier gefunden werden, gibt’s für mich noch mehr Schwierigkeiten. Noch könnte ich behaupten, einer von euch hätte mein Gewehr benutzt. Wenn ihr auch auf dem Rücken liegt, kann es ja kein anderer als ich gewesen sein. Dreh dein großes Ding, Frank! Vielleicht komme ich noch einmal zurück und hol mir meinen Anteil.«
    Er glitt aus der Tür und stieß sie von außen ins Schloß.
    Marda wollte zur Tür stürzen. Hever hielt ihn zurück. »Darauf wartet er nur. Er knallt dich ab. Wir dürfen hier nicht schießen. Noch kann ich herumschnüffelnde Cops nicht brauchen.«
    »So oder so — sie werden bald hier auftauchen. Glaubst du, er hält den Mund, wenn er gefaßt wird?«
    »Zwei, drei Tage lang kann er ihnen entgehen. Die Chance bleibt ihm. Bis dahin sind wir hier verschwunden. Wir brauchen die Autoverwertung nicht länger als Standquartier und Werkstatt. Für die letzte Aktion brauchen wir nicht mehr an Autos herumzubasteln.« Er schüttelte den Kopf. »Dieser verdammte Idiot! Ohne seine Dämlichkeit hätten wir uns zur Ruhe setzen können, ohne daß die Cops auch nur ’ne vernünftige Beschreibung von uns in ihren Akten hätten. Jetzt muß ich mir

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