Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Jerry Cotton - 0554 - Das Geheimnis der Millionenbande

Jerry Cotton - 0554 - Das Geheimnis der Millionenbande

Titel: Jerry Cotton - 0554 - Das Geheimnis der Millionenbande Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren:
Vom Netzwerk:
mehr im Einsatz!« Er steuerte den Wagen in eine Querstraße.
    »Geklappt!« sagte er grinsend.
    ***
    Die Frau wischte sich mit dem Handrücken über die Lippen, und es störte sie nicht im geringsten, daß die Schminke auf ihren Lippen verschmiert wurde. »Haben Sie noch ’ne Zigarette für mich, Mr. G-man«, sagte sie. »Diese verdammte Polizei hält mich hier fest, als gäbe es nichts Wichtigeres auf der Welt als ihren Job.«
    »Ein Mann wurde ermordet, Mrs. Cabbrey«, antwortete ich. »Halten Sie die Aufklärung eines so schweren Verbrechens für unwichtig?«
    »Natürlich nicht«, knurrte sie, aber es war ihr deutlich anzusehen, daß sie das FBI und jede Sorte Polizei in die Hölle oder mindestens auf den Mond wünschte.
    Als wir, Phil und ich, alarmiert durch Inspektor Ross’ Anruf, in der 68. Straße aufgekreuzt waren, beschäftigte sich der Arzt mit der Leiche. Wir konnten Edward Forest nicht sehen, aber Ross zeigte uns die neuen Geldscheine, von denen inzwischen noch fünf Exemplare gefunden worden waren. Dann brachte er uns zu Alexandra Cabbrey, die auf einer Treppenstufe saß und wütend vor sich hin rauchte.
    Ich war der Chefin der Cabbrey-Investitions-Bank nie zuvor begegnet. Ich hatte nicht einmal gewußt, daß die Bank existierte, denn ich brauche keine Investitionsberatung für mein Geld. Alexandra Cabbreys Erscheinung überraschte uns. Irgendwie sah sie aus wie ein altes Kriegsschiff, bei dem auf Lack und Glanz verzichtet wird, solange die Kanonen erstklassig funktionieren. »Forest war Ihr Kassierer?«
    »Sie sind der vierte oder fünfte Polizist, dem ich das mitteile.«
    »Waren Sie mit ihm hier verabredet?«
    »Nein, zum Teufel! Ich hatte die Absicht, ihn zu überraschen.« Sie zuckte resigniert die Achseln. »Der Bursche nahm vierzigtausend Dollar aus meiner Kasse und verschwand. Ich wollte den Verlust verheimlichen und habe daher keine Anzeige erstattet. Es gibt Ärger mit der Kundschaft, wenn eine Bank bekennen muß, daß sie bestohlen wurde. Jetzt habe ich leider keine andere Wahl mehr. Sobald es in der Zeitung steht, daß ein Kassierer meiner Bank einen Haufen Geld geklaut hat und außerdem noch ermordet wurde, werden die Kunden bei mir die Telefondrähte zum Glühen bringen.« Sie schüttelte den Kopf. »Jeder wird glauben, Forest habe genau seine Einlage gestohlen.«
    »Sie wollten ihn zur Rede stellen?«
    »Ich wollte ihm abjagen, was von meinem Geld noch in seinen Taschen steckte.«
    »Deshalb kamen Sie allein, Mrs. Cabbrey?«
    »Na und? Glauben Sie, ich fürchte mich vor einem Mann? Außerdem war Forest kein Mann, sondern eine Art Pudding auf Beinen. Ich bin überzeugt, er wäre vor mir auf den Bauch gefallen und hätte mich um Gnade angewinselt.« Sie ließ die Zigarette fallen und zertrat die Glut. »Schade, daß mir ein anderer zuvorkam. Forest scheint den falschen Leuten zuviel von meinem Geld gezeigt zu haben.«
    Ich hielt eine der Banknoten zwischen den Fingern. »Glauben Sie, daß dieser Schein zu dem Geld gehört, das der Kassierer Ihnen stahl?«
    Sachkundig prüfte sie die Note. »Druckfrisch!« stellte sie fest. »Selbstverständlich weiß ich nicht, wie jeder einzelne Geldschein aussah, den Forest einsackte. Möglich, daß auch ein paar neue darunter waren.«
    »Forest hat diese Wohnung erst vor kurzem bezogen. Wo wohnte er vorher?«
    »East 18. Straße.«
    »Auf welche Weise erfuhren Sie, daß er jetzt hier wohnte?«
    »Sie stellen verdammt dumme Fragen, G-man! Zur Strafe müssen Sie mir noch eine Zigarette spendieren. Denken Sie, ich ließe Vierzigtausend schießen? Da ich mit der Polizei nicht arbeiten wollte, engagierte ich einen Privatdetektiv: Genauer gesagt, eine Detektivin. Das Girl erwies sich als tüchtig. Sie fand Forests Versteck innerhalb weniger Tage.«
    »Nennen Sie uns bitte den Namen!«
    »Diane Jagg. Ich holte sie mir, weil ich las, daß sie den Mädchenmörder von New Haven zur Strecke gebracht haben soll.«
    Ich verschwieg Alexandra Cabbrey, daß wir Diane Jagg kannten. Ich wußte damals noch nicht, daß Diane von Phil und mir gesprochen hatte, aber vielleicht waren der Bankchefin unsere Namen auch wieder entfallen.
    »Hält sie sich noch in New York auf?«
    »Keine Ahnung. Als sie Forests Höhle gefunden hatte, war ihr Job für mich erledigt, und ich zahlte ihr den Honorarrest.«
    »Sicherlich wissen Sie, wo Miß Jagg in New York wohnte?«
    Sie dachte eine Minute lang nach. »Tut mir leid! Mag sein, daß sie mir die, Adresse nannte, aber ich habe sie mir

Weitere Kostenlose Bücher