Jerry Cotton - 0554 - Das Geheimnis der Millionenbande
Assistent und hob eine ebenfalls neue Zehndollarpote auf.
»Neues Geld, wie es bei dem Crosbeen-Überfall erbeutet wurde«, stellte Ross fest. »Besser, wir holen die Jungen vom FBI!«
***
Der Streifenwagen trug die Nummer 53. Er stand auf der rechten Straßenseite der West 44. Straße. Frank Hever saß hinter dem Steuer, Marda, der ehemalige Catcher, ebenfalls in Polizeiuniform auf dem Beifahrersitz. Das Fenster auf Hevers Seite war heruntergedreht, und der Gangster lauschte angestrengt. Der Verkehr auf der 44. lief auf vollen Touren. In ununterbrochener Folge rollten die Autos an dem Polizeifahrzeug vorbei, und das Rauschen der Reifen und Brummen der Motoren über tönte jedes andere Geräusch. Trotzdem glaubte Hever, zweimal hintereinander ein fernes schwaches Knallen gehört zu haben. »Ich glaube, jetzt hat er geschossen!«
»Bist du sicher?« Harry Marda nagte an der Unterlippe.
»Nicht ganz, aber wir werden es erfahren. Weg mit der Zigarette!«
schnauzte er Marda an, als dieser nach einem Zigarettenpäckchen griff. »Cops rauchen nicht während des Dienstes.« Auf dem Bürgersteig gingen Hunderte von Passanten an dem Streifenwagen vorbei. Niemand beachtete die Beamten. Ein Streifenwagen mit Polizisten ist in den Straßen New Yorks ein alltäglicher Anblick.
»Da ist Guerney!« stieß der Ex-Catcher hervor. Auf der anderen Straßenseite verließ Dave Guerney das Haus. Er trug ein braunes Segeltuchfutteral in der Hand, wie es für den Transport von Golfschlägern benutzt wird.
»Los!« zischte Hever. »Soeben erhielten wir die Meldung, daß auf dem Innenhof der Fazioand-Stairing-Bank zwei Männer niedergeschossen wurden.« Marda drückte zwei Knöpfe. Auf dem Dach des Chevrolet begann das Rotlicht zu flackern. Gellend heulte die Sirene auf. Fahrer traten auf die Bremsen und stoppten ihre Wagen, um dem Polizeiauto freie Bahn zu geben.
Hever raste mit steigender Geschwindigkeit auf die Kreuzung der 44. Straße mit der 10. Avenue zu. Unmittelbar hinter der Kreuzung befand sich die Einfahrt zu der Stichstraße. Der Gangster riß den Wagen in die schmale Straße hinein und nahm die Geschwindigkeit weg. »Die Masken!« rief er. »Vergiß nicht die Masken, Harry!«
Sie trugen die Strumpfmasken zusammengeschoben auf dem Kopf, so daß sie von den Mützen verdeckt wurden. Beide brauchten sie nur herunterzuziehen, um ihre Gesichter unkenntlich zu machen. Der fleischfarbene Ton verhinderte, daß die Maskierung auf größere Entfernung zu erkennen war.
Hinter dem schweren Gitter, das den Innenhof der Bank gegen die Gasse abschloß, waren ein halbes Dutzend Angestellte der Bank zusammengelaufen. Sie bemühten sich um die beiden niedergeschossenen Männer, von denen nur noch einer Lebenszeichen von sich gab.
Das Sirenengeheul machte die Männer auf den heranschießenden Wagen aufmerksam. »Da sind schon die Cops!« rief der Pförtner. Hastig lief der Mann in seine Loge und drückte den Knopf für das Gitter. Der Motor schaltete sich ein. Das Gitter rollte zur Seite und gab die Einfahrt frei. Mit immer noch hoher Geschwindigkeit raste der Streifenwagen in den Höf und auf die Gruppe der Männer zu, die nehen den niedergeschossenen Männern standen. Hart wurde der Wagen gebremst. Die Türen flogen auf. Hever riß eine Maschinenpistole aus der Halterung und sprang aus dem Wagen. Ein Bankangestellter schrie auf: »Sie sind maskiert!«
»Auf die Erde!« brüllte Hever. »’runter mit euch! Gesichter in den DVeck!«
Der Pförtner hatte seine Loge verlassen. Jetzt wollte er zurücklaufen, das Tor wieder schließen. Hever zog durch. Die Serie traf die Beine des Mannes und ließ ihn auf dem Pflaster zusammensinken.
Marda packte die Aluminiumkiste, warf sie in den Fond des Streifenwagens und sprang auf den Beifahrersitz zurück. Die Bankangestellten lagen alle flach, die Gesichter auf das Pflaster gedrückt. Hever stieg ein, gab die MP an Marda, der die Waffe aus dem Fenster auf die Bankangestellten richtete.
Der Motor lief. Noch flackerte das Rotlicht, und die Sirene heulte. Der Gangführer wendete den Wagen, gab Gas. Das Auto raste durch die Stichstraße zur zehnten Avenue zurück. Wieder stoppten die zivilen Fahrer ihre Autos, um den Streifenwagen nicht zu behindern. In weniger als einer Minute hatten Hever und Marda einige hundert Yard zwischen sich und den Schauplatz des Verbrechens gelegt. Sie nahmen die Mützen ab und streiften die Masken hoch.
»Rotlicht und Sirene aus!« befahl Hever. »Wir sind jetzt nicht
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