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Jerry Cotton - 0554 - Das Geheimnis der Millionenbande

Jerry Cotton - 0554 - Das Geheimnis der Millionenbande

Titel: Jerry Cotton - 0554 - Das Geheimnis der Millionenbande Kostenlos Bücher Online Lesen
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durch eine schmale unbefestigte und unbeleuchtete Lieferstraße getrennt. Die große Berg- und Talbahn sah von hier aus wie ein verzweigtes Gebilde von Stahlträgern, Bohlen, Gerüsten und Kettenrädern aus. Mit dumpfem Poltern rollten die offenen Wagen der Bahn durch die Kurven. Wenn sie von der Höhe in eines der Täler stürzten, schrien die Insassen auf, und das Schreien löste sich in Gelächter auf, sobald der Schwung den Wagen den nächsten Hügel hinauf -trug.
    Ich sprang von der Rampe der Halle. Unter dem Fundament erkannte ich das Aufblitzen der Taschenlampen der Polizisten, aber den Gangster entdeckte ich nicht.
    Der Kellner rief mich an: »Sir, ein Mann klettert in dem Gerüst der Bahn!« Mit ausgestreckter Hand zeigte er mir die Gestalt, die über einen Stahlträger balanzierte.
    »Informieren Sie die Cops!« befahl ich dem Kellner und rannte in langen Sprüngeh an der Achterbahn vorbei zur Vorderseite. Lachende, fröhliche Leute standen in einer Schlange vor der Kasse. Ich flankte über die Absperrung und faßte den Maschinisten am Jackenärmel. »FBI! Stoppen Sie Ihre Firma! Ein Mann klettert im Gerüst der Bahn.«
    »Ein Verrückter?« Der Maschinist wurde bleich. »Hoffentlich passiert nichts. Wo ist er?«
    Die Vorderseite der Berg- und Talbahn war mit langen Lichterketten und wechselnden Neonröhren geschmückt. Sie blendeten uns.
    Ein Wagen donnerte heran, wurde automatisch abgebremst und rollte auf das Nebengleis.
    »Halten Sie endlich die Bahn an!« schrie ich.
    Er schüttelte den Kopf. »Geht nicht! Erst müssen alle Wagen unten sein!«
    »Wie viele sind unterwegs?«
    »Immer vierundzwanzig!«
    Wieder rollte ein Wagen aus. Der Besitzer der Anlage kam heran. »Kommen Sie mit!«
    Ich sprang vor einem Wagen über die Auslaufschiene. Der Mann führte mich in das Zentrum der Bahn. Er legte den Kopf in den Nacken. »Von hier aus müssen wir ihn sehen können!«
    Ich entdeckte den Gangster ungefähr auf halber Höhe des Gerüstes. Er bewegte sich an einer Abschirmung entlang und turnte dann parallel zu einem sich senkenden Gleis hinunter.
    Der Besitzer der Bahn legte die Hände an den Mund. »Weg da, Mann!« brüllte er. »Der Wagen rammt Sie!«
    Der Kunstschütze reagierte nicht, sondern blieb auf der abschüssigen Bahn. Ich sah, wie der Wagen um die Kurve glitt. Noch rollte er langsam, aber dann begann das Gefälle, und der Wagen gewann an Geschwindigkeit. Die Insassen schrien auf, als sie den Mann sahen. In der nächsten Sekunde erfolgte der Zusammenstoß.
    Wie ein Geschoß traf der Wagen den Mann und schleuderte ihn zur Seite. Der Gangster krachte gegen die Seitenbegrenzung, und die Wucht war so groß, daß die Planken brachen. Der Körper des Mörders flog im weiten Bogen durch die Luft. Dann folgte der dumpfe Aufprall.
    Der Mann lag fünf, sechs Yard vom Eingang der Bahn reglos und in verrenkter Haltung. Seine Augen standen weit offen.
    ***
    Diane lachte. »Ihre Mutter behauptete, Sie fielen beim Anblick von Blut in Ohnmacht.«
    Howard Cabbreys Grinsen war nicht zu erschüttern. »Ich habe auch nicht die Absicht, Sie eigenhändig zu erledigen. Die Gentlemen, die diese Arbeit übernehmen, sind schon bestellt.«
    Hattie Doukas ging zu dem Mann, reckte sich hoch und küßte ihn auf die Wange. »Bist du mit mir zufrieden, Howard?«
    »Sehr, mein Darling!«
    »Dann gestatte, daß ich diesem Schnüfflermädchen eine Lektion erteile.«
    »Was meinst du damit?«
    »Das wirst du sehen!« Sie wandte sich zum Schreibtisch und nahm eine Reitpeitsche von der Platte. Sie bog die Peitsche zwischen beiden Händen. Ihre grünen Augen funkelten.
    »Heute morgen kam Howard direkt von seinem Morgenritt ins Büro. Er leistet sich diesen Luxus, und wenn wir erst einmal verheiratet sein werden, werden wir gemeinsam durch den Central Park reiten. Ich werde dann diese Peitsche benutzen und mich immer daran erinnern, wozu ich sie einmal benutzte. Ich kann Sie nämlich nicht leiden, Diane Jagg, und ich werde es Ihnen beweisen.«
    Sie kam langsam auf Diane zu. Howard Cabbrey setzte sich auf die Schreibtischkante, verschränkte die Arme und sah neugierig zu.
    »Werfen Sie die Peitsche weg!« sagte Diane ruhig, »Wenn Sie es wirklich Wagen, sie zu benutzen, wird es Ihnen verdammt schlecht bekommen.«
    »Schon Angst?« höhnte die Sekretärin. Sie warf die roten Haare in den Nacken, holte aus und schlug zu.
    Diane fing den niedersausenden Arm am Handgelenk ab. Ihr Ausbilder in Jiu, Karate und Judo war ein waschechter Koreaner

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