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Jerry Cotton - 0554 - Das Geheimnis der Millionenbande

Jerry Cotton - 0554 - Das Geheimnis der Millionenbande

Titel: Jerry Cotton - 0554 - Das Geheimnis der Millionenbande Kostenlos Bücher Online Lesen
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läutete. Hinter der Glastür flackerte der Lichtstrahl einer Taschenlampe auf. Schlüssel klirrten. Die Glastür wurde geöffnet. Der Wächter kam in den Raum zwischen Tür und Gitter. »Sind Sie Miß Jagg?« fragte er und richtete den Strahl der Taschenlampe in ihr Gesicht. Diane mußte geblendet die Augen zukneifen. »Miß Doukas erwartet mich!«
    »Ich weiß Bescheid. Kommen Sie schnell herein, wenn ich das Gitter öffne. Es ist eigentlich verboten.« Offenbar hatte er einen Kontakt betätigt, denn das schwere Gitter glitt nach oben. Diane bückte sich und schlüpfte durch die entstandene Öffnung. Der Wächter ließ das Gitter wieder nach unten gleiten. Mit leisem Krachen setzte das Eisengestänge auf.
    »Hier entlang, Miß!« sagte der Wächter und leuchtete mit seiner Taschenlampe. »Ich darf in der Schalterhalle kein Licht machen«, sagte er. »Fallen Sie nicht, Miß!« Er führte sie zur Tür, die den Flur der Direktionsräume von der Schalterhalle trennte. Im Flur brannte Licht. »Miß Doukas sitzt hinter der zweiten Tür.« Er ließ Diane vorgehen und zog hinter ihr die Tür ins Schloß.
    Als Diane das Büro betrat, saß Hattie Doukas hinter ihrem Schreibtisch. Sie hielt eine Zigarette zwischen den Fingern und rauchte in hastigen Zügen.
    »Da sind Sie ja!« Sie warf Diane einen Blick voller Haß zu. Nachlässig warf sie die Zigarette in den schon übervollen Aschenbecher und stand auf. Sie trug ein knappes, giftgrünes Kleid mit tiefem Ausschnitt und kurzem Rock. »Kommen Sie, große Detektivin«, sagte sie. »Lassen Sie uns nachsehen, welche großartige Überraschung Howard für Sie und mich in seinem Büro verwahrt!« '
    »Bei unserem Telefongespräch schlugen Sie einen anderen Ton an, Miß Doukas«, antwortete Diane langsam.
    »Gehen Sie ’rein!«
    Sie ging an Diane vorbei und stieß die Tür zu Howard Cabbreys Büro auf. Diane folgte ihr und betrat den Raum.
    Vor dem Schreibtisch stand ein Mann, der ihr den Rücken zuwandte. Er trug die Uniform eines Bankwächters, streifte aber gerade die Uniformjacke ab. Achtlos warf er sie auf den Schreibtisch, nahm die Mütze und warf sie zum Rock. Gemächlich drehte er sich um. Diane blickte in Howard Cabbreys leicht gedunsenes Gesicht.
    »Vorhin haben Sie mich nicht erkannt, meine Liebe.« Seine schwarzen Knopfaugen verrieten keine Bewegung. An Diane vorbei wandte er sich an die Sekretärin. »Du siehst, ich habe die Wette gewonnen. Es war nicht schwierig, sie herzulocken.«
    Diane verschränkte die Arme und lächelte. »In Ordnung, ich bin gekommen, aber nicht, weil ich Miß Doukas’ Geschwätz geglaubt hätte, sondern um zu erfahren, was hier geschehen soll.«
    »Sehr einfach, Süße! Wir werden Sie umbringen. Haben Sie etwas anderes erwartet?«
    ***
    Das Glas zerschellte, aber das Klirren ging unter im Toben des Beats. Der Gangster warf den Kopf einmal nach rechts, einmal nach links. Neben ihm stand ein sechzehn oder siebzehn Jahre altes Girl in der Miniausgabe eines Minirockes, einer knallroten Bluse und einem handbreiten Ledergurt um die Taille. Das glatte blonde Haar reichte fast bis zum Gürtel. Das Mädchen wandte dem Gangster den Rücken zu.
    Wie eine Tierpranke schlug der Mörder seine linke Hand in das Haar des Girls, riß das Mädchen an sich, so daß sein Körper von der Gestalt des Mädchens gedeckt wurde. Gleichzeitig öffnete er mit der rechten Hand den Verschluß des Futterals, das neben ihm an der Theke lehnte.
    Vielleicht denken Sie, es müßte langwierig sein, ein Gewehr aus einem Futteral zu ziehen. Bei diesem Mann war es nicht langwierig, sondern eine blitzschnelle Bewegung. Das Mädchen hatte noch nicht aufgeschrien, da lag die Waffe schon in des Mannes rechter Hand. Er preßte Arm, Hand und Gewehrlauf gegen den Körper der Unglücklichen, riß den Kopf am Haar in den Nacken und drückte die Mündung des Gewehrs unter ihr Kinn.
    Ich hielt den 38er in der Hand. Nur ein Sprung trennte mich noch von dem Gangster, aber ich riß mich selbst aus dem Ansatz zurück.
    »Weg mit der Kanone!« kreischte der Gangster. »Wirf die Kanone weg!«
    Ich schob den 38er in die Halfter zurück. Noch hämmerte der Beat, noch kreischte der Sänger, noch vibrierte die Tanzfläche unter dem Stampfen der Paare. Nur die Leute an der Theke und in unmittelbarer Nähe hatten gemerkt, daß etwas Ungewöhnliches geschah. Die Boys, zu deren Gruppe das Girl gehörte, standen wie erstarrt. Auch die Keeper hinter der Theke wagten nicht, sich zu rühren.
    »Gib mir den Weg

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