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Jerry Cotton - 0556 - Das Revolver-Quintett

Jerry Cotton - 0556 - Das Revolver-Quintett

Titel: Jerry Cotton - 0556 - Das Revolver-Quintett Kostenlos Bücher Online Lesen
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zu gut bekannte Stimme von der Tür her.
    Wir sahen uns um. Phil stand auf der Schwelle und sah sich suchend im Zimmer um. Er sah ein bißchen ramponiert aus, und auf seiner Kleidung gab es kleine braune Flusen wie von grober Sackleinwand.
    »Wenn man dich mal allein läßt«, sagte ich und war verdammt froh, daß er gesund vor uns stand.
    Phil grinste. Er machte eine umfassende Geste: »Wo steckt Peabody?«
    »Im Medical Center«, erwiderte ich. »Als ich hier hereinkam, müssen sie ihn gerade aufgehängt haben. Ich nahm ihn ab und probierte es mit Wiederbelebungsversuchen. Aber ich bin mir immer noch nicht darüber im klaren, ob ich nun Erfolg hatte oder nicht.«
    »Aufgehängt?« wiederholte Phil.
    »Ja. Offenbar wollten sie einen Selbstmord Vortäuschen. Zuerst haben Sie ihn gedrosselt und dann aufgehängt. Aber die Würgemale stimmen nicht überein, das wäre jedem Anfänger aufgefallen.«
    Wieder heulten unten in der Straße Polizeisirenen. Zwei Minuten später erschienen vier Detektive der Mordabteilung. Ich erzählte ihnen haarklein, wie ich Peabody vorgefunden hatte. Einer wollte wissen, ob ich die Würgemale sofort fotografiert hätte.
    »Ich hatte es vor«, sagte ich ironisch. »Aber im Augenblick war gerade kein Fotograf in der Nähe. Und dann war da noch die lächerliche Kleinigkeit, daß mir der Mann noch zu leben schien. Da habe ich mich mit Wiederbelebungsversuchen aufgehalten, statt an eure schönen Fotos zu denken.«
    »Ich habe ja nur mal gefragt«, brummte der kahlköpfige Detektiv.
    »Ich habe ja nur mal geantwortet«, sagte ich und wandte mich an Phil: »Aber woher wußtest du, daß er umgebracht werden sollte?«
    Phil berichtete von seinen Abenteuern bis zu dem Augenblick, da er von der Kneipe aus das nächste Revier angerufen hatte.
    »Kannst du die Kerle beschreiben?« fragte ich.
    Phil rieb sich das Kinn. »Die ersten beiden schon«, sagte er. »Bei dem dritten hapert’s. Den habe ich nur für den Bruchteil einer Sekunde gesehen, als er mich k.o. schlug.«
    »Immerhin sprach einer ständig von seinem Onkel«, murmelte ich. »Und damit muß der alte Peabody gemeint gewesen sein. Da gibt es nur zwei Möglichkeiten. Entweder der Neffe ist ein Sohn von Peabodys Schwester — dann mag der Teufel wissen, wie er heißt. Oder er ist ein Sohn von Peabodys Bruder, und dann müßte er ebenfalls Peabody heißen.«
    Phil machte eine lässige Handbewegung.
    »Kleinigkeit«, sagte er. »Mehr als zehntausend Peabodys gibt es in New York bestimmt nicht.«
    »Vielleicht sind es nur fünf«, meinte ich hoffnungsvoll.
    »Optimist«, sagte Phil. »Aber jetzt zieh mal ein paar Folgerungen, mein Alter. Ich habe gehört, daß sie vom Onkel eines der Burschen sprachen. Und dieser Onkel hat sie mit irgendeiner Idee versorgt. Sie wollen ein Ding drehen, das ist mal sicher. Und zwar ein Ding, bei dem die Kenntnis der Örtlichkeit von entscheidender Bedeutung ist.«
    Ich winkte ab.
    »Die Kenntnis der Örtlichkeit ist bei jedem zweiten Verbrechen von Bedeutung. Hör zu, Phil. Du siehst jetzt zu, daß du endlich ins Distriktgebäude kommst. Such alle Telefon- und Adreßbücher durch. Die Karteien von uns und die der Stadtpolizei. Wir brauchen den Neffen. An den müssen wir uns halten.«
    »Na schön«, seufzte Phil. »Wie gesagt, mehr als zehntausend Peabodys werde ich wohl nicht zu prüfen haben. Und was tust du, während ich mich mit solchen Kleinarbeiten abgebe?«
    »Ich will schnell mal hinauf in meine Wohnung. Sehen, ob dort alles okay ist. Dann fahre ich zum Medical Center. Nachdem sie versucht haben, ihn umzubringen, müßte man ihn eigentlich zum Reden bringen können.«
    »Wäre das schön!« rief Phil. »Aber irgend etwas wird schon dazwischenkommen. Wo sehen wir uns wieder?«
    »Im Distriktgebäude«, schlug ich vor.
    Wir mußten den Leuten von der Mordabteilung noch ein paar Fragen beantworten, bevor sie uns gehen ließen. Phil verschwand mit dem Lift nach unten, während ich die Treppe hinaufstieg zu meiner Wohnung. Als ich geklingelt hatte, öffnete mein Doppelgänger die Tür nur einen winzigen Spalt.
    »Ach, Sie sind es«, sagte er und ließ mich ein.
    »Schon irgend etwas gewesen?« fragte ich gespannt.
    Der junge Schauspieler, der jetzt einen Anzug von mir trug, schüttelte den Kopf.
    »Nicht das geringste.«
    Ich nickte und machte auf dem Absatz kehrt. In diesem Augenblick schlug im Wohnzimmer das Telefon an. Ich machte wieder kehrt.
    »Los, das ist Ihre Premiere«, sagte ich.
    Der Schauspieler

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