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Jerry Cotton - 0557 - Per Express in den Tod

Jerry Cotton - 0557 - Per Express in den Tod

Titel: Jerry Cotton - 0557 - Per Express in den Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
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Augen kaum noch zu erkennen waren.
    »Wir haben dafür gesorgt, Cotton, daß der Wagen mit dem toten Mädchen durch einen Autodieb, der versuchte, den Kofferraum zu knacken, neu entdeckt wurde«, sagte er. »Der Obduktionsbefund liegt vor. Tod durch Erdrosseln. Todeszeit: etwa Mitternacht. Offenbar ist Carmie Gill auch geschlagen worden. Der Arzt fand einige Schwellungen im Gesicht. Eine heftigere Mißhandlung hat er hingegen verneint.«
    Er legte einen Aktenordner zur Seite und ergriff eine Klarsichtmappe, die eine Fotokopie des Briefes enthielt. »Keine verwertbaren Fingerabdrücke. Geschrieben auf einer Remington-Allwriter-Maschine, Modell 1955. Von diesem Modell wurden nahezu eine Million Stück in alle Welt verkauft. Der Umschlag ist ein Erzeugnis der Firma Paper and Stylo Company. Sie können die Waren dieser Firma in Washington in mehr als dreihundert Geschäften kaufen, davon allein in vierundachtzig Selbstbedienungsläden.« Ein flüchtiges Lächeln glitt über Stanleys Gesicht. »Sie sehen, daß auch unsere vielgerühmte Präzision in manchen Fällen zu keinem Resultat führt.«
    »Die meisten Resultate verspricht nach meiner Meinung der Text.«
    »Viel Text und ein langer Brief, nicht wahr? Im allgemeinen pflegt die Korrespondenz zwischen Gangstern kürzer auszufallen. Sie beschränkt sich auf nackte Zahlen oder nackte Drohungen. Der Schreiber dieses Briefes versucht, Sie zu überreden.«
    »Mich?«
    »Selbstverständlich nicht Sie, sondern den Mann, für den Sie anscheinend noch immer gehalten werden.«
    »Ich glaubte meine Hank-Ethern-Rolle nach den Ereignissen der vergangenen Nacht für geplatzt.«
    »Dieser Rauschgifthändler, der offenbar Hank Ethern kannte, brach sich das Genick, bevor er mit irgendwem sprechen konnte. Das Mädchen floh, während Sie den Mann verfolgten, Cotton, aber wir wissen nicht mit Sicherheit, ob sie wirklich erfaßte, warum der Streit zwischen Ihnen und dem Mann ausbrach. Vielleicht erlebte sie noch, wie der Fremde vom Dach stürzte, glaubte gleich den anderen Bewohnern des Hauses an einen Mord und sah sich in ein Verbrechen verwickelt, das viel schwerer war, als sie bisher angenommen hatte. Sie wurde von Angst gepackt, wollte aussteigen, wollte vielleicht sogar die Polizei benachrichtigen, aber vorher sprach sie mit dem Mann, der diesen Brief geschrieben hat. Wir können annehmen, daß sie seine Rolle in der Organisation nicht kannte. Sie vertraute ihm. Er sah keinen anderen Ausweg, als sie umzubringen.«
    »Warum wollte er, daß ich die Leiche fand?«
    »Wenn wir davon ausgehen, daß der Briefschreiber nicht weiß, was sich wirklich im Apartmenthaus abgespielt hat, muß er annehmen, daß eine durchgedrehte Carmie Gill, die zur Polizei laufen will, für Sie — also für Hank Ethern — eine ebenso schwere Gefahr bedeutet wie für ihn. Ungefähr das schreibt er auch in seinem Brief. So makaber es klingt — er zeigt Hank Ethern die Leiche Carmie Gills als einen Beweis für seine Bereitschaft zur weiteren Zusammenarbeit. Er nimmt an, daß Ethern nicht mehr in die Callan Street zurückgehen kann, und er sorgt für eine neue Möglichkeit, mit ihm in Verbindung zu treten.«
    »Wem gehört der Telefonanschluß, dessen Nummer in dem Brief genannt wird.«
    »Waitfield 7-2211 ist der Anschluß einer Cafeteria in der Morse Street 400. Der Besitzer ist Italiener, heißt Amadeo Carrolo und steht auf der Liste unseres Rauschgiftdezernates als Verdächtiger, dem noch nichts nachgewiesen werden konnte.«
    »Was soll ich unternehmen?«
    »Gehen Sie hin und nennen Sie Ihre neue Adresse. Fühlen Sie Carrolo auf den Zahn. Vielleicht können Sie herausbringen, auf welche Weise er die Adresse weitergeben soll. Wenn Sie selbst hingehen, wird das zwar Ihrem unbekannten Partner nicht gefallen, aber es muß nicht seinen Verdacht erregen. Jeder kann durch einen Anruf erfahren, wer der Inhaber eines Telefonanschlusses ist.«
    »Das Rauschgiftdezernat interessiert sich für den Besitzer der Cafeteria. Der Mann, der vom Dach stürzte, war Rauschgifthändler. Der Inhalt seiner Taschen hat es bewiesen.«
    »Dieser Zusammenhang muß nicht viel bedeuten. Selbstverständlich sucht Ihr Partner eine Anlaufstelle aus, bei der er sicher sein kann, daß die Polizei draußen bleibt. Er wählt also einen Mann, der adch einen Privatkrieg gegen das Gesetz führt.«
    »Ich soll also weiter als Hank Ethern durch Washington laufen und darauf warten, daß der große Unbekannte zu mir kommt und mir meinen Anteil an dem

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