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Jerry Cotton - 0557 - Per Express in den Tod

Jerry Cotton - 0557 - Per Express in den Tod

Titel: Jerry Cotton - 0557 - Per Express in den Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
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Phil von der Haustür ab.
    Phil und ich schüttelten uns die Hände. »Wir können noch nicht ins selbe Boot steigen«, sagte ich. »Stanley möchte, daß ich weiter als angeblicher Berufskiller durch Washington laufe.« Stanley gab Phil die Fotokopie des Briefes, den er noch nicht kannte, zu lesen. Phil deutete auf die Buchstaben der Unterschrift. »H und G, das sind die Anfangsbuchstaben von Harold Govin.«
    »Sie können es sein«, verbesserte Stanley.
    »Mr. Govin hat eine Vorliebe für die Verwendung seiner Initialen«, beharrte Phil. »Er ziert die Arbeitskittel seiner Mädchen damit.«
    »Wenn irgend jemand mit nahezu absoluter Gewißheit in mir einen Polizisten vermutet, dann ist es Govin«, sagte ich. »Aber er hatte keine Gelegenheit, den Ford neben meinen Wagen zu fahren, während ich mich in seinem Laden befand. Er rasierte mich.«
    »Unser Gegner verfügt über viele Helfer.«
    Stanley hielt auch Phil die Zigarettenschachtel hin.
    »Er muß den Wagen nicht selbst fahren. Ich bin nicht einmal sicher, ob er Carmie Gill eigenhändig umgebracht hat. Er ging ja auch nicht selbst in die Ethern-Wohnung.«
    »Wir haben den Mann, der vom Dach fiel, schon identifiziert«, sagte Phil.
    »Du rechnetest mit drei oder vier Tagen.«
    »Die Archiv-Jungens stellten einen neuen Rekord auf. Sie fischten die Fingerabdrücke aus der Zentralkartei nicht in vier Tagen, Sondern in vier Stunden heraus. Der Bursche hieß Allan Dought. Wir brauchten allerdings volle acht Stunden, um herauszufinden, wo er wohnte. Er hat in den Jahren seit seiner Registrierung die Wohnung mehrfach gewechselt. Zur Zeit seines Todes unterhielt er eine Zweizimmerbude in den Slum-Bezirken am Potomac außerhalb der Stadtgrenzen. Er hauste mit seinem jüngeren Bruder Raffael zusammen. Wir haben den Bruder nicht auftreiben können. Seit gestern scheint er nicht in die Wohnung zurückgekommen zu sein.«
    »Das kann noch einen Toten bedeuten«, sagte Stanley leise.
    »Ich habe im Rauschgiftdezernat nachgeforscht«, ergänzte Phil seinen Bericht. »Gegen Allan Dought lief vor zwei Jahren eine Anzeige wegen Rauschgifthandels. Leider ließ sich nicht genug Belastungsmaterial Zusammentragen. Damals galt ein Tanzschuppen in der Water Street als Umschlagplatz für heißen Treibstoff. Die Studenten von Georgetown, die Farbigen aus den Mietskasernen jenseits des Flusses, die Teenager aus den Villen der feinen Häuser trafen sich in dem Laden.«
    »Wie heißt er?«
    »Als die Untersuchung gegen Allan Dought lief, hieß das Unternehmen The Pot. Seitdem hat es dreimal den Besitzer gewechselt, weil es immer wieder Schwierigkeiten mit den Behörden gab, aber es existiert noch immer. Zur Zeit läuft der Betrieb unter dem Namen Half and Half.«
    »Irgend etwas dagegen einzuwenden, daß ich mich dort umsehe?« fragte ich Stanley.
    Er überlegte einige Sekunden lang. »Als Gangster können Sie Allan Dought ausgequetscht haben, bevor Sie ihn über die Dachbrüstung warfen. Keine Einwände also, aber vergessen Sie die Cafeteria nicht.«
    Als ich am Abend in der Morse Street stoppte, fuhr ich nicht mehr den Mercury, sondern einen ebenfalls geliehenen Chevrolet. Wenn ich die Rolle eines Gangsters spielen sollte, so mußte ich es gründlich tun. Auch Hank Ethern hätte nach den Ereignissen in der Callan Street den Wagen gewechselt, und so hatte ich den Mercury kurzerhand irgendwo stehenlassen und mir beim nächsten Autoverleih den fahrbaren Untersatz verschafft, in dem ich jetzt saß.
    Die Cafeteria war ein kleiner Laden mit acht oder zehn Tischen. Rund ein Dutzend Leute redeten laut, gleichzeitig und italienisch miteinander. Ich baute mich an der Theke auf, hinter der niemand stand. Es dauerte eine Weile, bis einer der redenden Männer aufstand, sich, immer noch redend, hinter die Theke verfügte und mich endlich in leidlichem Englisch nach meinen Wünschen fragte.
    »Ein Freund sagte mir, ich solle meine Adresse hier hinterlassen.«
    Der Mann nickte. »In Ordnung!« Er zog einen Kugelschreiber aus der Tasche und riß ein Blatt von einem Notizblock. »Er sagte, Sie würden anrufen.«
    Ich nahm ihm den Kugelschreiber aus der Hand. Er blickte überrascht auf und kniff die Augen zusammen. Er hatte das scharfgeschnittene Gesicht der Männer aus dem Süden Europas, und diese Typen haben es in unserer Unterwelt mächtig weit gebracht, wenn man an Capone, Costello und die Cosa Nostra denkt. Der Bursche hinter der Theke sah schlau, brutal und gefährlich aus.
    »Wie sieht mein Freund

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