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Jerry Cotton - 0559 - Die Hexendroge

Jerry Cotton - 0559 - Die Hexendroge

Titel: Jerry Cotton - 0559 - Die Hexendroge Kostenlos Bücher Online Lesen
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ja noch nicht einmal auf der Bundesstraße. Noch befanden sie sich im Militärischen Sperrgebiet.
    »Wieviel ist der Klunker wert?« knurrte Tony Steier.
    »Die Juwelen?« fragte Marik.
    »Was denn sonst?«
    »Ich habe keine Ahnung. Vielleicht eine halbe Million, vielleicht eine ganze. So einen Berg von Glitzerchen habe ich noch nicht gesehen. Junge, das war ein Fang! Das war das tollste Fressen meines Lebens.«
    »Wie wird geteilt?«
    »Himmel, wie oft soll ich dir das noch in deinen dämlichen Schädel hämmern? Von den Juwelen kriegt der Boß die Hälfte. Vom Erlös natürlich. Was wir sonst abgesahnt haben, gehört uns und wird nur unter uns auf geteilt.«
    »Alles?«
    »Alles, was wir den Leutchen abgenommen haben. Die Uhren, die Ringe, der ganze Schmuck der Ladys und die grünen Scheinchen. Alles gehört uns. Der Boß will seinen Anteil nur von der Juwelenladung haben.«
    »Dafür verlangt er davon ja auch gleich die Hälfte. Na, aber wenn er uns all das andere läßt, kann man zufrieden sein.«
    »Denke ich auch«, sagte Marik und beugte sich weit vor. Das Schneetreiben war so dicht, daß man kaum noch weiter als vielleicht sieben oder acht Yard blicken konnte. Und der Schnee stieg und stieg. Weicher, frischer Schnee, höher und höher, so daß die Reifen immer schlechter packen konnten. Hoffentlich, dachte Marik, hoffentlich kommen wir überhaupt bis zur nächsten Raststätte an der Autobahn durch.
    »Wir hätten doch die Tür zudrücken sollen«, brummte Turner.
    »Was für eine Tür?« fragte Marik.
    »Die Flugzeugtür! Welche denn sonst? Die Leute sitzen gefesselt in ihren Sitzen, und durch die offene Tür strömt ungehindert die Kälte ein. Wir hätten die Tür zudrücken sollen.«
    »Wie denn? Hätten wir erst ein Podest bauen sollen, damit wir von außen hoch genug an die verdammte Tür herankommen können?«
    »Hm«, murmelte Turner und dachte: So schlimm wird es für die Leute wahrscheinlich gar nicht werden. Sicher gelingt es dem einen oder anderen, in kurzer Zeit von seinen Fesseln loszukommen. Dann kann er die anderen befreien, sie können die Tür schließen, Funkverbindung aufnehmen und so weiter. Ein paar Stunden können sie es doch aushalten.
    »Sag mal, Flieger«, knurrte Marik. »Was?« fragte Turner.
    »Warum hast du eigentlich bei uns mitgemacht?«
    Turner lachte knapp. Warum wohl? Warum hatte er sich mit diesen Gangstern auf dieses wahnsinnige Manöver eingelassen?
    »Weil mir das Wasser bis zum Hals stand. Schulden. Wenn du verstehst, was ich meine.«
    »Und ob ich das verstehe. Ich glaube, es gibt keinen Tag in meinem Leben, seit ich denken kann, wo ich mal keine Schulden gehabt hätte.«
    »Das ist jetzt vorbei«, sagte Turner. »Ab heute brauche ich mir den Kopf nicht mehr über meine Schulden zu zerbrechen. Ich kann jeden Cent bezahlen, und ich behalte noch ein hübsches Sümmchen übrig.«
    »Gratuliere«, sagte Marik trocken. »Du Esel.«
    »Was ist los?«
    »Ich sagte, daß du ein Esel bist, wenn dir nichts Besseres einfällt, als mit dieser Geschichte deine Schulden zu bezahlen. Wenn du einem hundert Bucks schuldest, gib ihm dreißig oder noch besser zwanzig. Und er wird erst einmal wieder für ein paar Wochen ruhig sein. Und dann kannst du weitersehen.«
    »Ich bin nicht so. Ich will meine Schulden endlich loswerden. Außerdem werden wir uns ja bald einmal Wiedersehen.«
    »Wer?«
    »Wir.«
    »Wieso?«
    »Glaubst du, das heute war ein einmaliger Fall? In Flugzeugen werden nicht nur Juwelen transportiert.«
    Marik stutzte. Davon hatte er noch nichts gewußt. Ei- hatte bestimmte Anweisungen vom Boß, und die hörten sich nicht danach an, als ob man mit Turner noch irgendein Ding drehen würde.
    »Sprich dich aus«, brummte Marik. Turner lächelte. »Ich habe in elf Jahren Pilotenzeit fleißig meine Notizen gemacht«, bekannte er. »Ich weiß, mit welchen Maschinen Gold nach Fort Knox geflogen wird. Ich weiß, wann Goldbarren von der Westküste an die Ostküste transportiert werden. Steht alles in meinen Notizen.«
    Marik stieß einen leichten Pfiff aus. Jetzt begriff er.
    »Woher weißt du das alles?«
    »Piloten unterhalten sich untereinander. Genau wie Fernfahrer. Man erzählt sich doch schon mal, für welche Firma man fährt, was man geladen hat und so weiter.«
    »Verstehe«, meinte Marik. Er warf einen verstohlenen Blick auf die Uhr am Armaturenbrett. Bald mußten sie die Einmündung in die Bundesstraße erreicht haben. Es wurde Zeit, die Anweisungen des Chefs auszuführen. Er

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