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Jerry Cotton - 0559 - Die Hexendroge

Jerry Cotton - 0559 - Die Hexendroge

Titel: Jerry Cotton - 0559 - Die Hexendroge Kostenlos Bücher Online Lesen
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ungeheuer stimulierende Wirkung haben. Der Kundenkreis weitet sich von Tag zu Tag aus. In ein paar Wochen können wir Millionen machen, Schwager.«
    »Du bist ja verrückt!«
    »Aber, aber!«
    »Ich mache nicht mehr mit, Brutus.«
    »Entschuldige, mein Lieber, aber du tust geradeso, als ob du überhaupt eine Wahl hättest. Darf ich dich an die Basis unserer Abmachung erinnern? Niemand erfährt je, daß der hochseriöse Chefchemiker Robert P. Lindemann mit einer minderjährigen Portorikanerin…«
    »Hör auf!« herrschte ihn Lindemann an. »Das Mädchen war fünfzehn, gut, ja, aber erstens sah sie aus wie achtzehn, und zweitens war sie eine abgebrühte Hure. Und du hast sie mir nur deshalb auf den Hals geschickt, damit du mich mit diesen verdammten Aufnahmen erpressen kannst!«
    »Manchmal hast du eine ausgesprochen ordinäre Art und Weise, dich auszudrücken, Schwager. Wie die Dinge auch immer gewesen sein mögen, es ist doch sicher, daß es dem Ruf eines seriösen Wissenschaftlers nicht besonders zuträglich wäre, wenn solche Geschichten in die Skandalpresse gelangten^ Und außerdem: Was sollte deine liebe Schwester, meine süße kleine Frau, von dir denken? Du weißt doch, wie sehr sie zu dir auf blickt! Seit ich sie kenne, kriege ich dich immer und immer wieder als strahlendes Vorbild vorgesetzt. Der liebe Robby würde dies nicht tun und das nicht tun! Das brachte mich erst auf die Idee mit dem Mädchen. Und wenn du ein bißchen unvoreingenommener die Dinge betrachten wolltest, würdest du einsehen, daß wir großartig damit verdient haben und weiterhin damit verdienen werden. Dein neues Mittel scheint auf dem Markt der Süchtigen ein neues Bedürfnis zu befriedigen. So eine Sternstunde muß man ausnutzen. Wenn wir es nur ein Jahr lang durchhalten, haben wir ausgesorgt bis an den Rest unserer Tage.«
    »Wir können gar nicht mehr weitermachen! Wir mußten, die Polizei alarmieren, nachdem dieser Pedant von Lagerverwalter die Fehlbestände entdeckt hatte! Soll ich mich vielleicht noch von der Polizei bei einem Einbruch ih unser Lager erwischen lassen? Möchtest du, daß sie mich schnappen?«
    »Natürlich nicht, Schwager. Aber du übertreibst deine Befürchtungen. Na, gut, die Polizei hat ein Protokoll aufgenommen. Und? Das tut sie täglich in hundert oder tausend Fällen, was weiß ich. Was passiert deshalb schon? Gar nichts. Lies die Kriminalstatistik! Sie fangen nicht einmal…«
    »Mich interessiert die Statistik nicht! Mich interessiert zuerst einmal meine Sicherheit!«
    »Schwagerherz, du wirst dich beruhigen. Trink noch einen Whisky, bleib meinetwegen ein paar Stunden hier, und dann fährst du noch einmal hinaus. Sicher war es falsch, so kurz nach Feierabend ins Lager zu wollen. Warte, bis es früher Morgen wird. Bei der Kälte hält es niemand eine ganze Nacht lang draußen auf einem Beobachtungsposten aus. Darauf kannst du dich verlassen.«
    »Ich habe dir gesagt, daß Schluß ist!« Malanzingo lächelte spöttisch.
    »Ich könnte ein paar Fotos so herumliegen lassen, daß deine reizende Schwester sie ganz zufällig finden müßte. Ich bin auf ihr Gesicht gespannt. Ihr angebeteter Bruder mit einer Minderjährigen! Pfui, Schwager!«
    Lindemann war rot geworden. Er atmete heftig.
    »Du bist der niederträchtigste Halunke, den ich je kennengelernt habe«, knirschte er wütend. »Der 'gemeinste, verabscheuungswürdigste…«
    »Okay, okay«, sagte Malanzingo gelangweilt. »Streng deinen winzigen Schimpfwortvorrat nicht so an. Von mir aus kannst du denken und sagen, was du willst. Hauptsache, lieber Schwager, Hauptsache, du lieferst deine Ware. Und das wirst du tun. Noch heute nacht. Meine Leute brauchen Nachschub. Der Kneipenbesitzer in der 21. Straße hat schon zweimal angerufen.«
    Lindemann ließ den Kopf hängen. Es war sinnlos, gegen diesen skrupellosen Mann aufbegehren zu wollen. Der würde jede Drohung wahr machen, das wußte Lindemann. Jede Drohung, die geeignet war, seine Wünsche durchzusetzen. Wie hatte Linda nur so einen Kerl heiraten können?
    »Du wirst es nach Mitternacht tun«, sagte Malanzingo gelassen. »Und sei nicht immer so verdammt ängstlich. Du hast einen Schlüssel für das Seitentor, du hast einen fürs Lager. Also, was kann schon passieren? Und bring diesmal zwei oder drei Päckchen. Mit einem kommen wir nicht mehr aus…«
    ***
    »Bevor wir irgend etwas unternehmen, müssen wir diesen Chefchemiker einmal unter die Lupe nehmen«, sagte ich, als Hywood uns vor dem Distriktgebäude

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