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Jerry Cotton - 0560 - Den Tod auf Flaschen gezogen

Jerry Cotton - 0560 - Den Tod auf Flaschen gezogen

Titel: Jerry Cotton - 0560 - Den Tod auf Flaschen gezogen Kostenlos Bücher Online Lesen
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Zeit, das zarte Staubgebilde zu bewundern, denn mein Gegner ließ sich nicht lange verblüffen. Er jumpte über den Klubtisch und hatte mich am Wickel, noch ehe ich an meinen Revolver herangekommen war. Wir gingen zu Boden und rollten über den Teppich.
    Der junge Mann war kein Anfänger. Ich hatte alle Mühe, mit ihm fertig zu werden. Es gab Augenblicke, in denen er leichte Vorteile hatte, dann wurde er wieder in die Defensive gedrängt.
    Irgendwie kamen wir auf die Beine. Aus dem Ringkampf wurde eine höchst unkonventionelle Schlägerei. Mein Gegner versuchte tief zu schlagen und mich mit einem Kerntreffer aus dem Rennen zu werfen.
    Doch ich schaffte es, ihm mit meiner Linken genügend Respekt einzuflößen, so daß er mir nur selten zu nahe kam. Ich forcierte das Tempo. Wohl oder übel mußte er mitgehen. Ich erwischte ihn mit einer vollen Dublette, als er einen Moment zu früh angriff. Er torkelte benommen zurück. Ich setzte nach und mußte seine Linke einstecken. Glücklicherweise hatte sie keinen rechten Drive, so daß sie mir nicht sonderlich weh tat. Seine Deckung war offen. Ich konterte nochmals knallhart und erwischte ihn auf dem Punkt. Er drehte sich einmal um die eigene Achse, dann faltete er sich auf dem Teppich zusammen.
    Ich ließ ihn liegen und bückte mich nach seiner Bernadelli. Das Magazin war gefüllt. Ich schob die Pistole in meine Jackettasche und schaute mir das Aktenköff erchen an. Es enthielt ein weiteres Fünfhundertdollarbündel, sonst nichts. Auch dieses Paket war mit einer neutralen Banderole versehen worden. Ich vermutete, daß vorher,eine Banderole der Northern Trust Limited das Bündel geziert hatte.
    Über einer Stuhllehne hing das Jakkett des Gangsters. Ich klopfte es nach der Brieftasche ab, fand aber nur einen Wagenschlüssel, ein Päckchen Zigaretten sowie ein Feuerzeug. Ich setzte mich auf die Couch und wartete. Ich war plötzlich müde und ein bißchen groggy, aber natürlich wußte ich, daß ich innerhalb der nächsten Stunde kaum ins Bett kommen würde.
    Mein Gegner brauchte volle zwei Minuten, ehe er sich so weit erholt hatte, daß er auf die Beine kam. Er schleppte sich bis zu einem Sessel und ließ sich schweratmend hineinfallen. »Okay«, sagte er dann matt. »Viertausendfünfhundert.«
    »Na also«, meinte ich. »Warum denn nicht gleich so! Fahren wir zu Ihnen, lieber Freund.«
    »Kommt nicht in Frage«, sagte er. »Sie warten hier.«
    »Ich muß Sie enttäuschen, Partner.’ Ich bin ein geselliger Typ. Hier würde ich mich nur langweilen. Ich komme mit Ihnen.«
    Er zwang sich zu einem Grinsen, das reichlich fade ausfiel. »Geben Sie sich keine Mühe. Ich habe das Geld nicht zu Hause. Ich bin doch kein Anfänger!«
    »Wo Sie es haben, ist mir piepe. Sie bringen mich einfach hin, das ist alles.«
    »Haben Sie keine Angst, daß ich Sie in eine Falle locken könnte?« fragte er.
    Ich lachte kurz. »Bangemachen gilt nicht. Können wir verschwinden?«
    Er nickte und stemmte sich hoch. Ich blieb hinter ihm und beobachtete, wie er schwerfällig in sein Jackett schlüpfte. Vielleicht markierte er nur, um mich zu täuschen und zur gegebenen Zeit eine blitzschnelle Konteraktion starten zu können. Ich beschloß, auf der Hut zu sein, und hielt mich hinter ihm. Eine Hand blieb in meiner Jackettasche, am Griff der Pistole.
    Der Bursche schloß sein Aktenköfferchen, nachdem er das Geld hineingepackt hatte. Ich nahm die Negative an mich. Wir verließen die Wohnung und fuhren mit dem Lift ins Erdgeschoß. »Wir nehmen Ihren Wagen«, entschied ich. »Wo steht er?«
    »Gleich links um die Ecke, in einer Kellergarage.«
    Ich schaute mich um. Um diese Zeit war auf der Straße nicht allzuviel los. Die wenigen Leute, die ich sah, schienen sich um uns nicht zu kümmern. Ich ging jetzt neben dem jungen Mann, um nicht aufzufallen. Wir wechselten kein Wort, bis wir die Garage erreicht hatten. Ich wurde das Gefühl nicht los, daß schon bald etwas geschehen würde. Meine Nase trog mich nicht.
    Die Kellergarage war durch eine Reihe von Neonröhren taghell erleuchtet. Sie war in vier lange Reihen unterteilt. Die Boxen waren bis auf wenige Ausnahmen besetzt. Wir bogen in die Reihe »C« ein und stoppten vor einem ramponiert aussehenden 59er Fairlane.
    »Ich vermute, Sie werden im Fond sitzen wollen«, meinte der junge Mann grimmig. »Bitte, die Türen sind unverschl…«
    Weiter kam er nicht.
    Eine Feuergarbe peitschte durch den Raum. Ich warf mich zu Boden, und riß im Fallen die Pistole aus der

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