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Jerry Cotton - 0561 - Die vertauschte Moerderin

Jerry Cotton - 0561 - Die vertauschte Moerderin

Titel: Jerry Cotton - 0561 - Die vertauschte Moerderin Kostenlos Bücher Online Lesen
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hartnäckig. Sie war eine große, hagere Frau, die sich stark schminkte und jede Mode mitmachte. So trug sie jetzt ein Kleid, das eine halbe Handbreit über dem Knie endete. An der linken Hand blitzten zwei riesige Brillanten. Unter der rechten Schulter hatte sie eine handtellergroße Brosche angebracht, und um den faltigen Hals schimmerte eine dreifache Reihe Perlen.
    Mrs. Flinter reichte der Privatdetektivin zwei Finger. »Guten Morgen, mein Kind. Bitte, kommen Sie!« Sie führte die Besucherin in ihr Arbeitszimmer.
    Alle Zimmer der ersten Etage wurden ausschließlich von der Millionärin benutzt, und alle Räume waren miteinander verbunden. Eleonor Flinter bot Zigaretten an. »Ich schrieb Ihnen, daß ich Ihre Dienste für die Überwachung einer Party in Anspruch nehmen möchte. Ich habe bisher immer männliche Detektive engagiert, aber ich machte schlechte Erfahrungen mit ihnen. Die meisten konnten den angebotenen Getränken nicht widerstehen und waren zum Schluß mehr oder weniger betrunken. Ich hoffe, ich bin bei Ihnen vor solchen Entgleisungen sicher.«
    »Ich trinke nicht, Madam.«
    »Haben Sie ein Abendkleid mitgebracht?«
    Die Besucherin wies auf den Koffer. »Ich hoffe, es genügt Ihrem Anspruch, Madam. Wieviel Gäste werden zu Ihrer Party kommen?«
    »Ich habe zweihundert Einladungen versandt.«
    »Es ist schwierig, zweihundert Personen zu überwachen.«
    »Sie sollen lediglich mich überwachen, mein Kind. Selbstverständlich dürfen meine Gäste nicht merken, daß ich eine Privatdetektivin engagiert habe. Sie würden glauben, ich fürchtete um meine Juwelen. Das Haus selbst wird von fünfzig Polizisten bewacht. Ich bin mit dem Gouverneur befreundet. Er stellt mir seine Leute zur Verfügung, aber selbstverständlich wünsche ich nicht, daß Uniformierte im Inneren meiner Villa zwischen meinen Gästen herumstolpern.«
    Sie stand auf. »Ich werde Ihnen meinen Schmuck zeigen, mein Kind«, sagte sie leichthin. Sie ging voran durch ihr Ankleidezimmer in den Schlafraum, der so groß war wie eine Omnibushalle.
    Eleonor Flinter gehörte zu den Frauen, die nichts lieber erleben als den Neid anderer. Sie konnte der Versuchung nicht widerstehen, dieser Detektivin, die sie für ein paar hundert Dollar engagiert hatte, ihre Schätze zu zeigen. Sie betätigte einen verborgenen Druckknopf. Ein großer Ankleidespiegel glitt zur Seite. Dahinter befand sich die Kabine eines kleinen Lifts. »Der einzige Zugang zu meiner Schatzkammer«, erklärte sie. »Kommen Sie, meine Liebe! Ich möchte Ihnen einiges von dem zeigen, auf das Sie heute abend aufzupassen haben.«
    Beide Frauen betraten die Kabine. Auf einen Knopfdruck hin glitt sie nach unten und setzte in einem knapp zehn Quadratyard großen Raum auf, der noch acht, neun Fuß unter dem Kellerniveau der Villa lag. Die Stirnwand wurde von der mächtigen Tür eines überdimensionalen Panzerschrankes eingenommen.
    Eleonor Flinter hantierte an den Kombinationsschlössern. Sie stellte sich dabei so vor den Schrank, daß sie der Detektivin den Blick auf die Schlösser verwehrte. Als sie die Zahlen- und Buchstabenkombination eingestellt hatte, bewegte sie einen Hebel. Die Halterungen des komplizierten Schlosses sprangen zurück. Gleichzeitig liefen die Zahlen- und Buchstabenkombinationen in die Nullstellung zurück. Der Knopfdruck auf den Auslösekontakt eines Elektromotors ließ die armdicke Tür aufschwingen. Automatisch schaltete sich ein Scheinwerfer ein. In seinem Licht blitzte tausendfaches Funkeln, Glitzern und Sprühen auf wie ein kaltes Feuerwerk. Das Innere des riesigen Schrankes war mit schwarzem Samt verkleidet. Auf und in diesen Samtpolstern hing und steckte Eleonor Flinters berühmtberüchtigter Schmuck.
    Die Millionärin wandte sich um. »Ich glaube, selbst die persische Kaiserin würde in dieser Sammlung das eine oder andere Stück finden, das mit ihrer Ausstattung Schritt halten kann.« Sie wartete auf das verzerrte Lächeln des Neides, das sie bisher auf den Lippen aller Frauen beobachtet hatte, wenn sie ihnen ihre Juwelen zeigte.
    Die Besucherin preßte die Lippen zu einem schmalen Strich zusammen. Irgendwann in den letzten Minuten hatte sie die dunkle Brille wieder aufgesetzt, und »Brillanten-Elly« konnte ihre Augen nicht erkennen. »Sie machen es mir verdammt leicht, Mrs. Flinter«, sagte sie. »So leicht habe ich es mir nicht vorgestellt.«
    Sie schob eine Hand unter den Rock ihres blauen Kostüms, und als sie sie wieder hervorzog, lag eine mittelgroße

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