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Jerry Cotton - 0561 - Die vertauschte Moerderin

Jerry Cotton - 0561 - Die vertauschte Moerderin

Titel: Jerry Cotton - 0561 - Die vertauschte Moerderin Kostenlos Bücher Online Lesen
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lag.
    Erst in dieser Sekunde wurde ihr bewußt, daß sie nur noch mit ihrer Wäsche und einem Unterrock bekleidet war. Sie fragte sich, aus welchem Grund die Gangster ihr die Kleider genommen hatten, denn sie hatte nicht die geringste Ahnung, warum sie überhaupt überfallen worden war.
    Der Wand gegenüber, in der sich der Lichtschlitz befand, entdeckte sie eine Tür aus Holz, ohne Schloß und Klinke. Sie stemmte sich dagegen. Die Tür gab nicht nach. Offenbar war sie von der anderen Seite verriegelt. Diane setzte mehr Kraft ein.
    »Immer mit der Ruhe, mein Herzchen!« dröhnte eine Männerstimme von der anderen Seite. »Du kommst noch an die Reihe.«
    Diane reagierte nicht. Trotz ihrer mangelhaften Bekleidung kauerte sie sich in einer Ecke auf den Boden. Mit kalter Überlegung beschloß sie, alle Kräfte für den entscheidenden Augenblick zu schonen. Sie war durch eine harte Schule gegangen, hatte eine Menge Tricks gelernt und verstand es, die eigene Haut teuer zu verkaufen.
    Eine halbe Stunde später hörte sie Schritte. Knallend flog der Riegel zurück. In breitem Streifen fiel Licht in den Raum. Die massive Gestalt des Mannes mit den Narben stand im Türrahmen. »Komm ’raus, Süße!« rief er.
    Diane kam, aber anders, als der Bursche es sich vorgestellt hatte. Sie schnellte aus der Ecke mit solcher Geschwindigkeit auf den Mann zu, daß ihm keine Zeit für eine Abwehrbewegung blieb. Ein pfeifender, von unten nach oben geführter Karatehieb ließ ihn nach vorne zusammenknicken. Sie riß das Knie hoch, traf das Kinn des Narbigen, und der Mann fiel um wie ein Mehlsack. Diane sprang über den Stürzenden hinweg. Sie sah einen großen, sparsam eingerichteten Raum, drei Männer, von denen zwei in der Nähe der Tür standen, und ein großes, unvergittertes Fenster. Sie wußte, wie man durch ein Fenster springen kann, ohne sich zu verletzen.
    Der dritte Mann schnitt ihr den Weg ab. Diane versuchte, ihn im Lauf mit einem Doppelschlag wegzuräumen. Sie legte die Hände aneinander und schlug zu, wobei sie die Wucht für den Schlag aus einer Hüftdrehung holte.
    Der Mann blockte den Hieb mit den klassischen Deckungsbewegungen eines Boxers ab. Dianes Handkanten knallten wirkungslos gegen seine Unterarme.
    Aber der Angriff hatte ihre eigene Geschwindigkeit gestoppt. Der Mann warf sich gegen sie. Er erwischte sie an den Schultern und riß sie herum. Diane wollte noch einmal zuschlagen, aber der Gangster drückte sie mit der vollen Wucht sein'es Körpergewichtes gegen die Wand neben dem Fenster. Sie erkannte das verbeulte Gesicht des Burschen, der den Räumbagger gesteuert hatte.
    Sie riß ein Knie hoch, stemmte die Handfläche unter die Nase des Mannes und drückte seinen Kopf in den Nacken.
    »Verdammte Katze«, keuchte er. »Ich schlag dich k. o.!« Aus irgendeinem Grunde ließ er es jedoch bleiben, Diane die Faust ins Gesicht zu schmettern. Statt dessen riß er sie seitlich zu Boden und ließ sich auf sie fallen. Es gelang ihr gerade noch, die Beine anzuwinkeln und wenigstens etwas Abstand zwischen V sich und den Mann zu bringen. Sie ließ die rechte Hand bis auf den Boden fallen, um mit möglichst großer Wucht zuschlagen zu können.
    Ein Absatz nagelte ihre Hand auf dem Boden fest. »Geben Sie auf!« zischte eine Stimme. Diane blickte hoch.
    Ein Mann in einem Trenchcoat stand über ihr. Eine Strumpfmaske verdeckte sein Gesicht.
    »Wir haben die Absicht, Sie laufenzulassen«, sagte er. »Aber wenn Sie weiter die Pantherkatze spielen wollen, werden wir Ihnen das Fell versengen.«
    Der Lauf der Pistole in seiner Hand zeigte auf Dianes Kopf. »Laß sie los, Mog!«
    Der Boxertyp richtete sich auf. Er trug noch den Overall, in dem er den Räumbagger bedient hatte. Er wischte sich mit dem Handrücken über die eingeschlagene Boxernase. »Ein richtiges Herzchen, die Kleine«, knurrte er.
    »Bleib vor dem Fenster, Mog! Bei dieser Lady kann man nicht wissen, ob sie es nicht noch einmal versucht. Sie ist sozusagen von'Berufs wegen verpflichtet. Die Miß ist Detektivin.«
    Diane stand auf und bemühte sich, den Unterrock so weit wie möglich herunterzuziehen. Die Achselbänder knackten gefährlich.
    Obwohl sie die Augen hinter der Strumpfmaske nicht sehen konnte, fühlte sie, daß der Mann im Trenchcoat sie spöttisch musterte. »Detektivin«, wiederholte er. »Zur Zeit ähneln Sie mehr einer Striptease-Tänzerin, die eine neue Nummer einstudiert. Keine schlechte Idee! Striptease bei einer Schlägerei! Ich fürchte nur, die Zensur

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