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Jerry Cotton - 0561 - Die vertauschte Moerderin

Jerry Cotton - 0561 - Die vertauschte Moerderin

Titel: Jerry Cotton - 0561 - Die vertauschte Moerderin Kostenlos Bücher Online Lesen
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wäre dagegen.«
    Er wich zurück und zeigte auf einen primitiven Holztisch in der Mitte des Raumes. »Ihre Kleider, Miß Jagg! Bedienen Sie sich!«
    Diane ging zum Tisch. Vor der Tür stand der zweite Mann. Auch er verdeckte sein Gesicht durch eine Strumpfmaske und hielt eine Pistole in der Hand.
    Diane zog Bluse, Rock und Jacke ihres blauen Kostüms an. Sie schlüpfte in ihre Schuhe und nahm ihre Handtasche an sich. Sie öffnete die Handtasche. Der Mann, der den Fuß auf ihre Hand gesetzt hatte, lachte. »Wir haben Ihr Geld nicht angetastet, Miß Jagg. Ihre Pistole werden Sie allerdings vergeblich suchen, aber auch Ihre Kanone können Sie zurückbekommen, falls Sie vernünftig sind.«
    Diane guckte die Achseln. »Gehen Sie zur Hölle!« sagte sie. »Ich glaube Ihnen kein Wort!«
    Wieder lachte der Mann. »Ich wette, Sie werden angenehm überrascht sein. Können wir gehen?«
    »Meinetwegen!«
    »Sie sollten sich darüber klar sein, daß wir schießen werden, falls Sie sich nicht vernünftig benehmen.«
    »Ich werde mich nicht wundern, wenn Sie auf jeden Fall schießen«, fauchte Diane.
    »Bleib ihr zehn Schritt vom Leibe«, warnte der Gangster seinen Kumpanen. Er wandte sich an den Mann im Overall. »Ihr verschwindet hier!« Er machte eine Kopfbewegung in Richtung auf den Narbigen, der gerade dabei war, sich unter Stöhnen und Fluchen auf die Füße zu stellen. »Sorge dafür, daß dieser Idiot nicht noch mehr Fehler macht!«
    Der andere Strumpfmaskenträger öffnete die Tür. Er wich rückwärts ins Freie. Der Gangster im Trenchcoat gab Diane ein Zeichen. Sie ging nach draußen.
    Vor der Blockhütte stand ein schwarzer Mercury. Das Nummernschild war verhängt. Diane mußte einsteigen und sich auf den Beifahrersitz setzen. Der kleinere Gangster übernahm das Steuer. Der andere Gangster setzte sich in den Fond und drückte Diane die Mündung einer Pistole in den Nacken.
    Die Fahrt ging über einen schlechten, ungepflästerten Weg, der immer weiter durch Wald führte. Der Mercury schaukelte, und dem Mann am Steuer fiel es schwer, den Wagen in der Spur zu halten.
    »Es tut mir leid, daß wir Sie etwas hart behandeln mußten«, sagte der Gangster im Trenchcoat. »Immerhin sollten Sie mir dankbar sein, daß Ihnen nichts Schlimmeres zugestoßen ist. Mog und sein Freund kamen beim Anblick eines dürftig bekleideten Mädchens auf naheliegende Gedanken, und ich mußte hart einsteigen, um sie zu bremsen.«
    Diane antwortete nicht. Ihre Blicke wurden von den Händen des Gangster am Steuer gefesselt. Der Mann trug einen erbsengroßen Brillanten am Ringfinger.
    ***
    Der Mercury bog in eine Schneise ein, die noch schmaler und enger war als der Weg, über den der Wagen bisher gerollt war. Am Ende dieser Schneise stand der rote Morris.
    »Ihr Wagen, Miß Jagg! Steigen Sie aus!« Diane öffnete den Schlag, und der größere Gangster verließ ebenfalls das Auto. »Den Schlüssel trage ich noch in der Tasche. Wir werden ihn an einer Stelle des Weges, den wir gekommen sind, deponieren, Miß Jagg. Machen Sie sich keine Sorgen! Wir werden die Stelle so deutlich markieren, daß Sie sie leicht finden, aber Sie verstehen, daß wir etwas Vorsprung brauchen.« Er setzte sich auf den Beifahrersitz, zog die Tür ins Schloß und kurbelte das Fenster hinunter. »Good bye, Miß Jagg«, sagte er, und Diane sah undeutlich hinter der Strumpfmaske das Aufblitzen seiner Zähne. »Sie sind so hübsch, daß kein Gericht es übers Herz bringen wird, Sie zum Tode zu verurteilen.«
    Rückwärts rollend erreichte der Mercury die Einmündung, wendete und verschwand zwischen den Sträuchern.
    Diane ging zu ihrem Wagen, öffnete den Schlag und überprüfte das Innere. Nichts schien anders zu sein als sonst, aber der Schlüssel steckte nicht im Schloß. Sie machte sich auf den Weg. Sie schätzte, daß der Mercury ungefähr zwei Meilen auf dem Waldweg zurückgelegt hatte. Sie blickte auf ihre Armbanduhr, die die Gangster ihr gelassen hatten. Es war jetzt drei Uhr nachmittags. Als der Zusammenstoß mit dem Räumbagger erfolgte, mußte es etwa zehn Uhr gewesen sein. Ihr fiel der Junge auf dem Motorrad ein. Was war mit ihm geschehen? Hatte er zu der Gang gehört? Sie hielt es durchaus für möglich, daß er sie in die Falle gelockt hatte.
    Als sie ungefähr eine Meile gelaufen war, erblickte sie ein weißes Tuch, das an einem in die Erde gesteckten Ast flatterte. Sie nahm es an sich, prüfte es und erkannte ihr eigenes Taschentuch. Auf dem Boden lagen die

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