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Jerry Cotton - 0563 - Der letzte Mann in Jennys Leben

Jerry Cotton - 0563 - Der letzte Mann in Jennys Leben

Titel: Jerry Cotton - 0563 - Der letzte Mann in Jennys Leben Kostenlos Bücher Online Lesen
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er vor mir stand. Gegen die Pistole und dieses Kraftbündel hatte ich keine Chance. Trotzdem schlug ich zu. Mein rechter Haken zuckte heraus, und meine Faust fuhr ins Leere. Der Klotz reagierte blitzschnell, pendelte den Schlag aus, wuchtete mir mit der gleichen Bewegung die Linke gegen den Magen und riß — als ich zusammenknickte — die zweite Faust empor.
    Ein Vorschlaghammer, von einem Herkules geschwungen, drückte mein Ohr platt, spaltete meinen Schädel, um ihn mir hernach noch von den Schultern zu reißen. Das jedenfalls waren meine Empfindungen, die letzten, die mich durchzuckten, bevor ich bewußtlos zusammenbrach.
    ***
    Allan sah mir gespannt entgegen, als ich schräg über die Straße zu unserem Wagen ging. Ich ließ mich aufs Polster fallen und zog die Tür zu. Es regnete noch immer. Ich sah zu der Uhr, die über einem Juweliergeschäft angebracht war. Drei Minuten vor elf.
    »Haben Sie Preston beobachtet, Allan?«
    »Er hat eine Weile telefoniert und ist dann in der Lexington Ave verschwunden. Sie sind aber lange weggeblleben, Jerry.« Er musterte mich. »Sie sind ganz grau im Gesicht.«
    »So ähnlich fühle ich mich auch. Fahren Sie los, Allan. Zum Distriktgebäude. Unterwegs erzähle ich Ihnen, was passiert ist.« Ich tastete über mein Ohr. Es war empfindlich wie rohes Fleisch.
    »Als ich in die Bar kam, Allan, war Mary Davis verschwunden. Der Wirt hatte gesehen, daß sie zur Toilette gegangen war. Nach einer Weile habe ich sie dort gesucht. Dabei sah ich zwei Männer, die sich auf dem Hinterhof zu schaffen machten. Sie waren durch den gegenüberliegenden Wohnblock gekommen. Die beiden suchten nach einer großen Kiste. Auf dem Hof stehen sie zu Dutzenden herum.«
    Allan startete den Wagen und lenkte ihn in den Verkehrsstrom.
    Zum Distriktgebäude brauchten wir nicht weit zu fahren.
    »Einer der Männer«, fuhr ich fort, »sah sich den Inhalt der Kisten an und fand dann die richtige. Als sie der andere wegtragen wollte, bin ich aufgekreuzt. Der Erfolg: Ich wurde mit einer Pistole bedroht und anschließend groggy geschlagen.«
    »Kennen Sie die Männer?«
    »Nie gesehen.« Ich massierte mir die Stirn. »Sie haben mich niedergeschlagen, weil ich mir den Inhalt ihrer Kiste ansehen wollte.«
    »Sie vermuten, Mary Davis war darin?«
    »Ich wette darauf. Ich kann mir auch denken, wie sie hineingekommen ist. Steve Preston hat das besorgt. Als Mary zur Toilette ging, schlich er hinterher. Er betäubte sie, schleppte sie auf den Hof und stopfte sie dort in die Kiste. Dabei muß er sich beeilt haben. Er ist anscheinend nicht gesehen worden. Und das, obwohl man von mindestens fünfzig Fenstern in den Hof blicken kann.« Ich zündete eine Zigarette an. Aber sie schmeckte scheußlich. Ich kurbelte das Fenster auf und warf sie hinaus. In meinem Kopf dröhnten Kesselpauken. Das linke Handgelenk schmerzte. Klumpige Übelkeit saß im Magen.
    »Vielleicht, Allan, hat es jemand beobachtet. Aber die Hilfsbereitschaft unter den Menschen hat einen Tiefstand erreicht. Daß sich jemand mit einem Gangster auf eine Keilerei einläßt, kann man nicht verlangen. Aber daß der Zeuge zum Telefon greift und das nächste Polizeirevier anruft, dürfte zu erwarten sein. Trotzdem tut es kaum jemand. Wo die Unterwelt auftaucht, sehen die anderen weg, hören und wissen nichts. Sie haben Angst vor Racheakten der Gangster.«
    Allan stoppte vor einer Ampel. »Sie meinen, Preston hat dann telefoniert, um die beiden Ganoven herbeizuholen?«
    »Bestimmt. Etwa eine Vietelstunde später waren sie hier. Preston als Fänger, die beiden als Transportkommando. Saubere Arbeitsteilung. Wäre ich nicht dazwischengeraten, hätte kein Mensch was bemerkt.«
    »Und jetzt?«
    »Wir müssen alles probieren, um Mary zu befreien. Was ich ursprünglich vorhatte, läßt sich nicht mehr durchführen. Mein abweisendes Verhalten Mary gegenüber sollte Nick Mesher in dem Glauben lassen, daß wir uns für Marys Geschichte nicht mehr interessieren. Jetzt werden wir jedoch massiv gegen ihn vorgehen müssen. Daß Preston Mary sofort kassiert hat, spricht für ihre Beobachtung. Jenny Davis lebt. Offensichtlich wird sie auch von Mesher gesucht.«
    Wir erreichten die 69. Straße. Allan hielt vor dem Distriktgebäude. Ich sprang aus dem Wagen und lief zum Eingang. Dabei mußte ich mich eisern zusammennehmen. Meine Knie waren noch weich wie Pudding.
    Ohne auf Allan zu warten, fuhr ich mit dem Lift hinauf. Mr. Highs Vorzimmer war leer. Ich klopfte an seinem Büro und trat

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