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Jerry Cotton - 0564 - Der Mann mit der roten Peruecke

Jerry Cotton - 0564 - Der Mann mit der roten Peruecke

Titel: Jerry Cotton - 0564 - Der Mann mit der roten Peruecke Kostenlos Bücher Online Lesen
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auf, Stan!« rief Helldy. »Ich muß mit dir reden.«
    »Ich komme!«
    Harris hörte das Plätschern von Wasser und das klatschende Geräusch nasser Füße auf kahlem Kachelboden. Dann ging die Tür auf. Der nackte Junge, der sie geöffnet hatte, fuhr erschrocken zurück, als er den uniformierten Harris sah.
    »Reg dich nicht auf«, brummte Helldy sofort und schob Harris vor sich her in die Badekabine. Auch hier herrschte eine drückende Hitze. »Das ist angeblich gar kein Cop«, fuhr Helldy fort. »Aber das lasse ich gerade prüfen. Wenn er recht hat, können wir vielleicht ein Geschäft zusammen machen. Er bleibt hier, bis ich zurückkomme. Laß dir ja nicht einfallen, mit ihm zu quatschen, verstanden? Der würde dir doch nur die Würmer aus der Nase ziehen, wenn er wirklich ein Cop wäre. Du hältst einfach den Schnabel und wartest, bis ich wieder komme. Okay?«
    »Okay, Devvy«, sagte der Junge, aber er machte nicht den Eindruck, als ob er sich unter diesen Umständen besonders wohl fühlte.
    »In spätestens zehn Minuten wissen wir mehr voneinander, Mister«, sagte Helldy und sah Harris noch einmal forschend an. »Wieviel Geld war in der Bank?«
    »Ich weiß es nicht«, bekannte Harris ehrlich. »Aber es müssen mindestens ein paar tausend Dollar gewesen sein.«
    »Okay. Wir werden ja sehen.«
    Helldy verließ die Badekabine wieder und ließ hinter sich abriegeln. Er klopfte und rief an den Türen der anderen Zellen, bis er den Jungen fand, den er gesucht hatte. Es war einer der größten der Bande, und er wog trotz seiner sechzehn Jahre schon fast hundertsiebzig Pfund.
    »Hör mal, Nick«, brummte Helldy. »Da ist ein Kerl, der eine Polizeiuniform trägt, aber angeblich kein Cop ist…« Er berichtete die Geschichte, die er von Harris gehört hatte, und ging dann auf dessen Vorschlag ein.
    »Wenn die Kleine uns meldet, daß seine Story stimmt«, sagte er, »dann helfen wir ihm natürlich suchen. Wäre ja eine Affenschande, soviel Geld wieder den Bullen in die Hände fallen zu lassen. Wahrscheinlich wird er sich mit seinem Komplicen anlegen, weil der ja mit dem Zaster verduftet ist. Dabei helfen wir ihm auch noch. Aber anschließend machen wir ihn selber fertig und kassieren den Kies für uns. Kapiert?«
    Der große Junge strahlte.
    »Na klar!« verkündete er. »Das ist eine prima Idee!«
    ***
    Der Zug auf dem Gleis vor der Bankfiliale wurde kontrolliert. Ich sah die Beamten der U-Bahn-Polizei zusammen mit einigen Cops der Stadt von Abteil zu Abteil gehen. Wenn wir die Strenge der Kontrollen auch nur noch für eine Stunde aufrechterhielten, würde es sich in der Unterwelt herumgesprochen haben, und kein Hehler, kein Rauschgiftschieber, kein Gangster würde einen Zug benutzen, der diese Station berührte. Das konnte uns nur recht sein.
    Ich wandte mich an Phil: »Stell doch mal fest, möglichst auf die Minute genau, wie spät es war, als die Burschen in die Bank kamen.«
    Mein Freund nickte und knöpfte sich den Kassierer vor. Ich griff noch einmal zum Telefon. Die Zentrale im Distriktgebäude meldete sich umgehend. Eine unserer Telefonistinnen sagte ihren üblichen Spruch auf: »Federal Bureau of Investigation, New York Distrikt. Was kann ich für Sie tun?«
    »Hier ist Cotton«, erwiderte ich. »Mr. High, bitte.«
    Ich suchte in meinen Rocktaschen nach den Zigaretten und steckte mir eine an, wobei ich den Hörer mit der Schulter ans Ohr drückte. Gleich darauf hörte ich die besonnene, ruhige und doch von einer verhaltenen Energie kündende Stimme unseres Distriktchefs.
    »High. Hallo, Jerry! Was ist los? Was ist mit dem Banküberfall?«
    Ich stutzte. Hatte der Chef neuerdings einen Hellseher in seinem Vorzimmer?
    »Woher wissen Sie denn schon davon?« fragte ich.
    »Es gab also wirklich einen Überfall?«
    »Ja. Vor ungefähr einer halben Stunde. Lieutenant Alster wurde mit einem Bauchschuß verwundet und ist vor wenigen Minuten draußen auf dem Bahnsteig gestorben.«
    Ein paar Herzschläge lang blieb es still im Hörer. Dann kam die sonst so ruhige Stimme von Mr. High in ungewohnt heiserem Tonfall: »Ich kannte Alster. Er war ein ausgezeichneter Cop. Jerry, das FBI ist ohnedies in die Sache verwickelt. Unsere sechsundzwanzig G-men, die wir der U-Bahn-Polizei zugeteilt haben, stehen ab sofort zu Ihrer Verfügung. Sie werden den Mörder von Fred Alster finden, hören Sie? Das gibt es nicht, daß ein Polizistenmörder davonkommt.«
    »Nein, Chef, das hat es nicht gegeben, und das wird es nicht geben«,

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