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Jerry Cotton - 0564 - Der Mann mit der roten Peruecke

Jerry Cotton - 0564 - Der Mann mit der roten Peruecke

Titel: Jerry Cotton - 0564 - Der Mann mit der roten Peruecke Kostenlos Bücher Online Lesen
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nicht vor neun Uhr achtzehn wegkonnte. Der erste fuhr hinauf in die Bronx, und der zweite hinüber nach Queens.«
    »Sind diese beiden Züge auch schon kontrolliert worden?«
    »Klar doch. Wir stehen doch Tag und Nacht nur auf U-Bahn-Gelände. Wir sind auf so etwas eingespielt. Wenn um zehn auf dem letzten Bahnsteig einer den Beamten vor dem Geldwechselschalter erschießen würde, käme um zehn Uhr eins niemand mehr aus der Station hinaus.«
    »Hm…«
    Ich zog an meiner Zigarette und überlegte. Es war das alte Spielchen: Was hättest du getan, wenn du an seiner Stelle gewesen wärst? Angenommen, es war wirklich der Rothaarige, der das FBI angerufen hatte, aus welchen Gründen auch immer. Er hat die Beute bei sich, runde sechzigtausend Dollar, die sich in einer Hosentasche nicht unterbringen ließen. Was muß er als erstes tun? Er muß das Geld loswerden. An einem sicheren Ort. Ein sicherer Ort…
    »Sergeant«, sagte ich, »trommeln Sie so viele Leute zusammen, wie Sie können. Wenn nötig, rufen Sie Captain Hywood im Hauptquartier der Stadtpolizei an und lassen Sie sich Verstärkungen schicken. Sie werden jeden Mann bekommen, den Sie haben wollen, denn der Captain ist bereits informiert. Und dann organisieren Sie eine Durchsuchung. Diesen Bahnsteig von einem Ende zum anderen. Und zwar eine Durchsuchung, die einen Rekord an Gründlichkeit aufstellt. Haben Wir uns verstanden?«
    »Ja, Sir.«
    »Fein. Und dann unternehmen Sie irgend etwas, damit die beiden Züge, von denen wir eben sprachen, von uns vorübergehend aus dem Verkehr gezogen werden können. Wir werden auch sie unter die Lupe nehmen. Und zwar gründlich. Und wenn wir die Wagen auseinanderschrauben müßten. Sechzigtausend Dollar können sich nicht in Luft auflösen…«
    ***
    »Es stimmt«, sagte das Mädchen. »Die Bank ist überfallen worden, Devvy. Es hat sogar Tote gegeben und Verletzte. Genau konnte ich es nicht herausbringen, die Leute reden durcheinander, und jeder weiß eine andere Geschichte über den Hergang.«
    Helldy strich sich über das Kinn, das von einem Flaum blonder Härchen bedeckt war. Also hatte der Kerl in der Polizeiuniform doch nicht gelogen, wenigstens nicht in bezug auf die Bank.
    »Hast du gehört, wer die Täter waren?« fragte er leise.
    »Ja. Es sollen Cops gewesen sein. Jedenfalls Männer in Polizeiuniformen.«
    »Also doch«, murmelte der Junge. »Na schön. Dann wollen wir uns den Burschen vornehmen, der das Geld versteckt hat…«
    Die beiden jungen Leute standen im Gang vor den Badekabinen. Der alte Neger, der weiter vorn in dem saalartig großen Waschraum die Aufsicht führte, war zweimal an dem Mädchen vorbeigelaufen, ohne daß ihm der Verdacht gekommen wäre, ein weibliches Wesen hätte so frech sein können, in den Waschraum für Männer einzudringen. Bei dem nicht regelmäßig langen Haar des Mädchens und dessen Bekleidung sowie bei der Kurzsichtigkeit des Negers konnte man kaum mehr erwarten.
    Jetzt klopfte Helldy an die Tür einer Badekabine, wartete, bis sie geöffnet wurde, zog das Mädchen hinter sich her und drückte die Tür hinter sich zu.
    Tob Harris sah ihm gespannt entgegen. Er war inzwischen in Schweiß gebadet, denn die Kabine war stark überheizt. Während er gewartet hatte, hatte sich der Junge in der Badewanne abgeseift, abgetrocknet und schließlich angezogen. Nicht ein einziges Wort hatte er zu Harris gesagt, und dem war auch nicht nach Unterhaltung zumute. Nach der angestrengten Hetze der letzten halben Stunde brachte ihn die erzwungene Pause jetzt an den Rand einer Niedergeschlagenheit, so daß er nahe daran war, alles aufzugeben. Er wünschte sich, er hätte das alles nicht mitgemacht. Er hätte im Viertel der Iren an einem der steinernen Schachtische im Park sitzen können — statt tief unter der Erde herumzuirren und als letzten Ausweg die, Hoffnung auf eine Bande von halben Kindern zu setzen.
    Harris hob den Kopf und blickte deren Anführer erwartungsvoll an. Was kam jetzt? Wie hatte sich der Junge entschieden? Und vor allem: Hatten sie herausgefunden, wie es in der Bank wirklich zugegangen war? Harris schloß für einen Augenblick die Augen. Er sah die Szene deutlich vor sich: den hellerleuchteten Bankraum, die Glastür und davor den nervösen Andrew in der schlechtsitzenden Uniform. Und dann auf einmal der kantige imponierende Kerl, der Andrew ansprach. Harris hatte seinen Komplicen im Bankraum durch einen leisen Zuruf darauf aufmerksam gemacht, daß vor der Tür vielleicht Gefahr

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