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Jerry Cotton - 0565 - Ein Teenager soll sterben

Jerry Cotton - 0565 - Ein Teenager soll sterben

Titel: Jerry Cotton - 0565 - Ein Teenager soll sterben Kostenlos Bücher Online Lesen
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Augenlider an.
    »Gift«, sagte er. »Sofort ins Hospital mit ihm!«
    Ich folgte dem Direktor ins Büro. »Wie ist er an das Gift herangekommen?« fragte mich der Direktor ratlos. »Ich bin sicher, daß er es nicht in das Gefängnis schmuggeln konnte.«
    »Ich bezweifle, daß es ein Selbstmordversuch war«, sagte ich.
    Der Direktor riß die Augen auf. »Sie glauben an Mord?«
    »Ich möchte wetten, daß es ein Mordanschlag war. Hat Forster eine Einzelzelle?«
    »Nein, er teilt sie mit einem Gefangenen namens Perkins. Das ist ein älterer Mann, kein Krimineller. Er hat sich eine fahrlässige Tötung zuschulden kommen lassen.«
    »Die Gefangenen nehmen ihre Mahlzeiten gemeinsam im Speisesaal ein?«
    »Jeweils acht Männer an einem Tisch.«
    »Wir müssen ermitteln, wer heute mit Forster in Berührung gekommen ist und wer die Möglichkeit hatte, ihm unbemerkt das Gift ins Essen zu geben.«
    »Selbstverständlich unternehmen wir alles Menschenmögliche, um die Hintergründe des mysteriösen Vorfalls aufzuklären.«
    Das Telefon klingelte. »Entschuldigen Sie mich bitte«, sagte der Direktor. Er nahm den Hörer ab und meldete sich. Sein Gesicht schien zu erstarren. »Ja«, murmelte er. »Ja, ich habe verstanden.« Er legte auf und schaute mich an.
    »Ernest Forster ist noch vor der Einlieferung ins Hospital gestorben, ohne das Bewußtsein noch einmal zurückerlangt zu haben.«
    ***
    Unternehmen Neptun.
    Ich kam nicht davon los. »Finnegan« hatte ein Amulett getragen, eine kleine primitive Nachbildung des Meeresgottes. Für mich stand es fest, daß es da einen Zusammenhang gab — möglicherweise war das Amulett eine Art Vereinszeichen.
    Ich mußte »Finnegan« finden, und zwar rasch. Ich fuhr zurück in die Dienststelle und begab mich zu Peiker, unserem grauhaarigen Zeichner. Mit gewohnter Schnelligkeit fertigte er aus meiner Personenbeschreibung eine Skizze an, die »Finnegan« äußerst ähnlich wurde. Ich ließ die Zeichnung vervielfältigen und schickte eine Kopie davon an die Fahndungsabteilung.
    Dann fuhr ich zu June Forster. Der Detektiv, der von der gegenüberliegenden Straßenseite aus den Hauseingang im Auge behielt, saß in einem Lieferwagen. Ich erkannte in ihm den Mann, der June vom College nach Hause gefolgt war. Er wies sich als Revierdetektiv Jim Dowling aus.
    »Miß Forster hat das Haus nur einmal gegen dreizehn Uhr verlassen, um im Supermarkt etwas einzukaufen«, berichtete er. »Jetzt ist sie in der Wohnung.«
    Ich spürte einen seltsamen Druck im Magen, als ich mit dem Lift in die fünfte Etage des Apartmenthauses fuhr. Mir stand keine angenehme Aufgabe bevor.
    Als ich geklingelt hatte, wurde die Tür plötzlich geöffnet, als würde sie von einer Explosion aufgerissen. Im Türrahmen stand »Finnegan«. Er hielt einen Revolver in der Hand, ein großkalibriges Ding, das sich selbst auf einer Elefantenjagd bewährt hätte.
    »Greifer hoch und eintreten!« fuhr er mich an. Er wich vor mir zurück und ließ mich nicht näher als zwei Schritte an sich heran. Hinter mir schlug er die Tür zu. »Stellen Sie sich mit dem Gesicht zur Wand«, befahl er. »Heben Sie die Hände über den Kopf und lehnen Sie sich gegen die Wand«, fuhr er fort. »Füße zurück, noch weiter, noch weiter — so ist’s gut.«
    Er trat von hinten an mich heran und klopfte mich ab. Ich trug keine Waffe bei mir. »Finnegan« machte dabei einen Fehler. Er war zu gründlich. Er hatte wohl irgendwo einmal gelesen, daß ganz raffinierte Burschen ihre Waffen an der Wade festschnallen. Als er sich bückte, um mich daraufhin zu untersuchen, keilte ich blitzschnell aus.
    Mein Absatz traf »Finnegan« voll am Kinn. Mein Gegner flog zurück. Ich wirbelte herum und warf mich über ihn. Wir gingen zu Boden und rollten kämpfend über den goldbraunen Spannteppich der Diele.
    Ich versuchte, »Finnegan« die Waffe zu entwinden. »Finnegan« war ein enorm beweglicher und muskulöser Bursche, der jede meiner Aktionen vorauszuahnen schien. Plötzlich ließ er den Revolver fallen. Ich spürte instinktiv, was er damit bezweckte. Wenn ich nach der Waffe griff, wollte er mir sein Knie in den Unterleib rammen.
    Ich tat meinem Gegner nicht den Gefallen. Statt dessen rollte ich mit ihm aus der Gefahrenzone. Er änderte die Taktik und begann, mich zu würgen. Ein Stoß mit meinem Knie verschaffte mir Luft; er ließ mich los. Ich kam auf die Beine. »Finnegan« jumpte ebenso rasch hoch und schoß einen linken Haken ab, der mich an der Schläfe erwischte.
    Ich

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