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Jerry Cotton - 0565 - Ein Teenager soll sterben

Jerry Cotton - 0565 - Ein Teenager soll sterben

Titel: Jerry Cotton - 0565 - Ein Teenager soll sterben Kostenlos Bücher Online Lesen
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das Haus zu stellen. Ich klingelte Cullers heraus. Der Hausmeister war erstaunt, als ich ihm den aufgeschnittenen Zaun zeigte.
    »Ich könnte wetten, der war gestern noch in Ordnung, Sir«, meinte er.
    Ich nickte verdrossen, wenn auch nicht überzeugt. Bei dieser Fragerei kam nichts heraus, sie kostete nur Zeit. Ich zeigte dem Hausmeister eine Fotokopie von der Zeichnung des jungen »Finnegan«.
    »Kennen Sie den Mann?«
    »Ich bin mir nicht sicher, mir ist es fast so, als hätte ich ihn schon mal gesehen, Sir.«
    »Hier im Haus?«
    »Mein Gedächtnis ist nicht mehr das beste, aber vielleicht war es im Haus, genau weiß ich es nicht.«
    Ich steckte das Bild wieder ein. Wenn die Entführung beobachtet worden wäre, hätte der Betreffende längst die Polizei alarmiert.
    June Forster war verschleppt worden. So sah es jedenfalls aus. Die beiden Burschen hatten keine Zweifel daran gelassen, was mit ihr geschehen sollte. Ich mußte mich beeilen, wenn ich das Schlimmste verhüten wollte.
    ***
    Dave Guerney rieb sich die Hände, als ob ihm kalt wäre. »Weißt du, was heute für ein Tag ist?« fragte er Jim Olden.
    Olden war sein Beifahrer. Er trug die gleiche polizeiähnliche Uniform wie Guerney — die dunkelblaue Montur der Geldtransportfirma Cash & Carry.
    »Mittwoch«, sagte Olden und steckte sich eine Zigarette an. »Wieso?«
    »Es ist der hundertste Transport«, sagte Guerney und sah zu, wie seine Kollegen die Stahlkästen in den Panzerwagen schleppten. Es waren Kästen gleicher Länge, Höhe und Breite, mit je einem einklappbaren Tragegriff an den Seiten.
    »Na und? Was ist daran so großartig?« fragte Olden verständnislos.
    »Es ist immer gutgegangen, nicht wahr? Aber heute habe ich ein komisches Kribbeln im Magen.«
    »Du solltest Beruhigungspillen nehmen«, spottete Olden. »Seitdem wir den Container-Transport eingeführt haben, ist unser Job so sicher und ungefährlich wie eine Spazierfahrt über Land.«
    Guerney nickte. Olden hatte natürlich recht. Seit einiger Zeit wurde das Geld in wasser- und feuerfesten Stahlboxen transportiert. Die Boxen gehörten der Firma des Auftraggebers und wurden hier, im gut bewachten Innenhof der Bank, von ausgewählten Angestellten verladen. Einige bewaffnete Männer schauten zu. Es war an alles gedacht worden. Wirklich an alles? Guerney hatte schon oft überlegt, wie man trotzdem an das Geld herankommen könnte. Er hatte nicht die Absicht, jemals etwas Ungesetzliches zu tun — es war mehr so eine Art von Denksport.
    »Hier kann nichts passieren, auch nicht bei der Auslieferung«, sagte Guerney mit verkniffenen Augen. »Höchstens unterwegs.«
    Olden sah gelangweilt aus. »Jede Box wird mit einer Kette an die Wagenwand angeschlossen, nicht wahr? Selbst wenn Gangster uns stoppen und an sie herankämen, müßten sie erst mal die Ketten lösen. Aber sie kommen nicht an sie heran. Erstens ist die Panzerung einwandfrei, und zweitens würde sich unser Empfangskomitee der Gangster annehmen und ihnen einen heißen Willkommensgruß entbieten.«
    Guerney nickte abermals. Er kannte alle diese Dinge, aber es war beruhigend, sie noch mal zu hören. Jeder Transport wurde von vier Männern begleitet. Vorn saßen er und Olden, hinten, im Transportraum, Wilding und Sand. Der Transportraum ließ sich nur von innen öffnen. Wilding und Sand waren trotzdem mit Maschinenpistolen bewaffnet. Es waren harte Korea-Veteranen, die im Ernstfall vor nichts zurückschrecken würden.
    Auch die Türen des Fahrerhauses ließen sich unterwegs nur von innen öffnen. Die Fenster bestanden aus kugelsicherem Panzerglas.
    Guerney wußte natürlich, daß es Haftladungen gab, die sich in Sekundenschnelle selbst durch die stärkste Panzerung fraßen und dann im Innenraum explodierten. Aber jeder Gangster mußte sich sagen, daß diese Methode zwar Blutvergießen, aber keinen Erfolg bringen würde. Wenn die Besatzung bei einem solchen Anschlag draufgehen würde, hatten die Gangster noch immer das Problem, wie sie in das Innere des Fahrzeuges gelangen sollten.
    Und wo sollte sich der Überfall abspielen? Die Firma Cash & Carry lieferte nur im engeren Raum von New York und Jersey aus. Es war Pflicht, dabei nur stark befahrene Straßen zu benutzen. Außerdem wurde die Polizei von jedem größeren Transport in Kenntnis gesetzt.
    »Unterschreiben Sie, Guerney«, sagte jemand und hielt ihm einen Bogen Papier hin, der auf eine Holzunterlage geklemmt war. Guerney unterschrieb. Elf Kisten. Sand und Wilding kletterten in den Wagen

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