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Jerry Cotton - 0565 - Ein Teenager soll sterben

Jerry Cotton - 0565 - Ein Teenager soll sterben

Titel: Jerry Cotton - 0565 - Ein Teenager soll sterben Kostenlos Bücher Online Lesen
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und schlossen die Tür hinter sich.
    »Es kann losgehen«, sagte Olden. Er stieg ein und verriegelte seine Tür. Guerney folgte ihm. Auftragsgemäß überzeugte sich einer der zurückbleibenden Männer davon, daß keine Tür von außen zu öffnen war. Dann glitt das Stahltor des Innenhofs zurück und der gepanzerte Transportwagen fuhr in den Außenhof. Nachdem er ein weiteres Tor passiert hatte, bog er in die 10. Avenue ein. Wenig später rollte er durch den Lincoln Tunnel hinüber nach Weehawken.
    Guerney schaute immer wieder in die beiden Rückspiegel, aber jedes Fahrzeug, das als Verfolger in Frage zu kommen schien, bog früher oder später ab.
    Olden gab über Sprechfunk die Straßennamen durch. Das war eine weitere Sicherheitsmaßnahme. Die Bank stand jederzeit mit dem Fahrzeug in Verbindung.
    »Ich hab’ mal einen Krimi gelesen, wo sie einen Transport wie den unseren schnappten, ohne daß die Bullen dahinterkamen, wie das hatte passieren können«, erinnerte sich Guerney.
    »Was du nicht sagst!« spottete Olden.
    »Sie haben die Karre überfallen, als sie an einer Kreuzung halten mußte. Die Gangster erzwangen sich den Einstieg und fuhren den Transporter in einen wartenden Möbelwagen, der eigens zu diesem Zweck gestohlen worden war. Mit dem Möbelwagen brachten sie den Panzerwagen dann aus der Stadt. Irgendwo auf dem Lande knackten sie ihn seelenruhig auf.«
    »Blödsinn«, murmelte Olden. »Falls wir an einer Kreuzung halten, kann kein Mensch einsteigen — nicht mal dann, wenn er mit einer Maschinenpistole auf uns ballert. Außerdem gibt es keinen Möbelwagen, der groß genug wäre, um diesen Schlitten aufzunehmen.«
    »Ich sage ja nur, was ich gelesen habe«, murmelte Guerney.
    Olden schnaufte durch die Nase. »Du solltest mal zwei Wochen Urlaub machen, Dave. Du bist nervös.«
    »Urlaub! Gibst du mir das Geld dafür?«
    Olden lachte kurz. »So ist das Leben, mein Junge. Du fährst Millionen spazieren und hast nicht mal genügend Moos für einen kleinen Urlaub.«
    »Meinst du, daß die Boxen Millionen enthalten?« fragte Guerney.
    »Garantiert! In der Firma arbeiten Spezialisten. Da gibt sich keiner mit weniger als fünfzehnhundert oder zweitausend Bucks zufrieden. Ich möchte wetten, daß sie bei der STAFFORD CORPORATION mindestens tausend Leute beschäftigen.«
    »Grips müßte man haben«, sagte Guerney nachdenklich. »Damit könnte man etwas anfangen.«
    »Mir gefällt mein Leben«, meinte Olden. »Es ist ruhig. Ich weiß, was ich von ihm zu erwarten habe. Außerdem ist es eine Vertrauensstellung.«
    Sie fuhren den Palisades Boulevard in nördlicher Richtung bis zur Einmündung des Highway 102 hinauf. Dann ging es in westlicher Richtung weiter bis zum Oradell Reservoir. Die STAFFORD CORPORATION befand sich auf einer kleinen Insel in diesem See. Sie war durch eine Stahlbrücke mit der Zufahrtsstraße verbunden.
    »Ich möchte wissen, weshalb sie die Fabrik auf die Insel gesetzt haben«, meinte Olden.
    »Aus Sicherheitsgründen«, antwortete Guerney. »Jeder, der das Werk betritt oder verläßt, muß über die Brücke.«
    »Wieso' denn? Jemand könnte sich doch ein Boot nehmen, um die Insel zu erreichen.«
    »Soviel ich weiß, ist sie befestigt und durch elektrische Alarmanlagen gesichert. Die Firma arbeitet in geheimem Regierungsauftrag.«
    Der Wagen stoppte kurz, als er die Brücke erreichte. Hier befand sich ein Bungalow mit den Kontrollorganen des Werkschutzes. John Shackam, der jeden Besucher registrierte, drückte auf einen Knopf. Die grüne Ampel leuchtete auf und der stählerne Schlagbaum hob sich.
    »Die machen es ganz schön spannend, was?« spottete Olden und meldete der Bank, daß sie soeben die Brücke und damit das Werksgelände erreicht hatten.
    Es sollte seine letzte Meldung werden.
    Die Brücke überspannte das sogenannte Oradell Inlet in einer Länge von zweihundert Yard. Sie bestand aus zwei asphaltierten Fahrbahnen und einem Eisenbahngleis sowie einem kaum benutzten Fußgängerpfad.
    Die Explosion erfolgte in dem Augenblick, als das gepanzerte Fahrzeug die Mitte der in sieben Bogen unterteilten Brücke erreicht hatte. Genaugenommen waren es mehrere Explosionen, aber da sie gleichzeitig ausgelöst wurden, wirkten sie wie eine einzige Detonation.
    Das Mittelstück der Brücke brach weg, der Transporter kippte hilflos wie ein Spielzeugauto in die grauen, schlammigen Fluten. Dort, wo er verschwunden war, stiegen noch Minuten später Blasen an die Oberfläche. Dann hörte auch das

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