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Jerry Cotton - 0566 - Sie hetzten mich als Moerder

Jerry Cotton - 0566 - Sie hetzten mich als Moerder

Titel: Jerry Cotton - 0566 - Sie hetzten mich als Moerder Kostenlos Bücher Online Lesen
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Grinsen. »Willst du mir etwa erzählen, daß du diesen eiskalten und ausgefuchsten Killer in einem offenen Kampf überwältigt hast? Willst du mir das Märchen erzählen? Wenn er nicht damit einverstanden war, wenn er Lunte gerochen hat, dann ist er dir entkommen. Dann hat er dich fertiggemacht, und dann lebt er noch!« brüllte Clinch. »Die Sache ist also doch nicht erledigt. Im Gegenteil. Er weiß jetzt genau, was du mit ihm vorhattest. Ich kenne ihn, verdammt, ich kenne ihn. Du kannst ruhig zugeben, daß unsere Rechnung nicht aufgegangen ist!«
    Melburn machte eine abwehrende Handbewegung. »Nein, es ist nicht so, wie du denkst. Er lebt nicht mehr, aber es war nicht so leicht, wie wir es uns vorgestellt hatten. Ich bin mit ihm hinaus nach Port Washington gefahren. Ich kenne dort eine Gegend, in der viele Gartenhütten und Geräteschuppen stehen. Als er das sah, meuterte er. Er wollte nicht aussteigen, aber ich wollte ihn dazu zwingen. Ich stieg zuerst aus und ging ein paar Schritte in das unübersichtliche Gelände hinein. Schneller als ich dachte, stand er hinter mir, riß mich herum, und dann bekam ich Angst vor ihm. Ich wollte weglaufen…«
    Clinch grinste. Sein Gesicht verzog sich immer mehr, schließlich brach er in ein brüllendes Gelächter aus.
    »Hi, hi«, prustete er, »ich stelle mir vor, wie das ausgesehen haben muß, als du wie ein wildgewordener Gummiball durch die Landschaft gehüpft bist!«
    »Ich finde das ganz und gar nicht lächerlich!« knurrte Melburn beleidigt. »Irgendwo bin ich hängengeblieben, hingefallen und mit dem Gesicht gegen einen Baum geknallt. Irvin Rüssel holte mich ein…«
    »Muß ’ne verdammt schwere Arbeit für ihn gewesen sein!« prustete Clinch erheitert.
    »Ich habe gedacht, es wäre aus mit mir. Ich kam mir vor wie ein Sparringspartner von Cassius Clay. Links und rechts knallte er mir die Faust ins Gesicht, und zum Schluß gab er mir einen Tritt in den Bauch, daß ich mindestens zehn Yard weit flog«, berichtete der Gangsterboß, wobei er nicht übertrieb. Nur hinsichtlich des Beginns und des Schauplatzes der Angelegenheit hatte er eine Korrektur vorgenommen.
    »Schade, daß ich das nicht gesehen habe«, bedauerte Clinch. »Und wie ging es weiter?«
    »Der Fußtritt war sein Unglück«, behauptete Melburn. »Er dachte, ifch sei endgültig fertig, aber dann…« Melburn warf sich stolz in die Brust. Er hakte beide Daumen in die Ärmellöcher seiner Weste und stellte sich hin wie ein Mann, für den Erfolge das selbstverständlichste auf der Welt sind. »Er dachte, ich sei erledigt, und er kümmerte sich überhaupt nicht um mich. Er wollte zum Wagen zurückgehen, aber er hatte keine Chance mehr. Mit drei Schüssen gab ich ihm den Best!«
    Clinch blickte Melburn mißtrauisch an.
    Melburn tat, als spüre er den forschenden Blick nicht. »Es war ganz leicht. Die schwerste Arbeit war, seine Leiche zu beseitigen.«
    »Wo hast du sie hingebracht?«
    »Zuerst wollte ich sie irgendwo ins Wasser werfen, aber dann fand ich eine bessere Lösung. Als ich in einem Schuppen nach Säcken oder Ähnlichem suchte, fand ich einen Spaten. Ganz in der Nähe war auch ein frisch bearbeitetes Gartenbeet. Die Erde war noch weich. Ich konnte ziemlich schnell eine Grube für ihn schaufeln, ihn hineinlegen und das Loch wieder zumachen. Selbst wenn der Mann kommt, dem der Garten gehört, wird er nichts merken. Nächstes Jahr im Frühling finden sie Rüssel vielleicht. Bis dahin…«
    Charly Melburn ließ offen, was bis dahin passieren sollte. Bisher war er auf seinen kurzen Beinen während der Erzählung ruhelos hin und her gewandert. Jetzt blieb er plötzlich stehen.
    »Clinch — sind deine Leute einsatzbereit?«
    »Sicher!« antwortete Clinch erstaunt. »Meine Leute sind immer einsatzbereit. Aber was willst du jetzt mit ihnen? Hast du etwa einen neuen Auftrag?« Melburn schüttelte den Kopf. Er faßte sich nachdenklich an die knollige Nase und brütete vor sich hin.
    »Rede schon!« verlangte Clinch.
    »Ich meine nur, weißt du, vielleicht war es doch nicht richtig, daß wir soviel Wirbel gemacht haben.«
    »Du hast viel Wirbel gemacht, Charly. Du, zusammen mit deinem Killer. Du weißt, daß ich dagegen war. Ich werde jetzt auch erst einmal abwarten, wie die Sache mit dem nachgemachten FBI-Mann und seiner verdammten Mädchenkillerei ausgeht. Wenn es zuviel Staub gibt, werde ich mit meinen Leuten aus dem Geschäft aussteigen. Jimmy und Slim sind auch noch nicht zurück. Du mußt wissen, daß ich

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