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Jerry Cotton - 0566 - Sie hetzten mich als Moerder

Jerry Cotton - 0566 - Sie hetzten mich als Moerder

Titel: Jerry Cotton - 0566 - Sie hetzten mich als Moerder Kostenlos Bücher Online Lesen
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Waggon verschwinden ließen. Die Kerle vom FBI können es doch nicht nachprüfen, ob wir ihn wirklich haben. Hauptsache, sie zahlen!«
    Newman warf ihm einen wütenden Blick zu. »Mit dir haben wir uns etwas Schönes eingefangen. Meinst du vielleicht, der Boß vom FBI rückt gleich mit dem Zaster heraus, wenn wir bei ihm anrufen? Ist doch klar, daß dieser Cotton selbst bei seinem Boß anrufen muß. Erst wenn der selbst erzählt hat, was mit ihm los ist, werden die beim FBI weich.«
    Das Fuchsgesicht zog eine Grimasse. Wütend spuckte er auf die Straße, über die sie marschierten. »Schöne Aussichten«, meinte er. »Sollen wir den G-man vielleicht mit in unseren Bau nehmen?« Dreihundert Yard entfernt richtete der Gangster Ronny fast genau die gleiche Frage an Adam Zagano.
    »Du bist ein dreckiger Feigling«, knurrte Zagano zurück. »Wir sind neun Mann. Er ist allein. Was will ein Mann gegen neun machen? Außerdem werden wir dafür sorgen, daß er nicht übermütig wird. Aber merk dir, bevor ich es nicht anordne, wird ihm kein Haar gekrümmt!«
    »Du bist der Boß!« brummte Ronny verdrießlich. Sein Gesichtsausdruck ließ aber deutlich erkennen, daß er in diesem Moment nicht besonders glücklich darüber war, Zagano gehorchen zu müssen.
    Plötzlich blieb Zagano stehen. Die anderen drei Gangster scharten sich um ihn. Der Bandenboß machte eine Kopfbewegung. »Das ist das Gleis, hinter dem sich die Rampe mit der Baracke befindet.« Bevor er weitersprach, hob er lauernd den Kopf.
    Jetzt vernahmen auch die drei anderen Gangster das Heulen der Polizeisirenen.
    »Mensch…« murmelte Ronny entsetzt.
    »Verdammt, das kann nur Lucky Watch gewesen sein!« vermutete Eric Cappell sofort. »Dieser Schweinehund hat erst uns den Tip gegeben und dann den Bullen.«
    »Ruhe!« brüllte Adam Zagano hastig. »Los, Eric, lauf hinüber zu Newman. Wenn die Bullen hinter uns her sind, müssen sie auf jeden Fall zu spät kommen. Wir müssen Cotton vorher schnappen. Dann haben wir eine Geisel in der Hand, und sie werden sich hüten, auf uns zu schießen!«
    »Ja, aber…«
    »Los, zu Newman!« befahl Zagano noch einmal.
    Cappell zögerte noch einen Moment, setzte sich dann aber doch in Bewegung.
    Zagano blickte ihm nur kurz nach, bevor er hastig Anweisungen an die ihm verbliebene Gruppe gab.
    ***
    »Verflucht!« knirschte der Killer Irvin Rüssel. Ein hellwacher Instinkt und geschärfte Sinne waren Voraussetzungen für seinen mörderischen Beruf. Auch in diesem Moment funktionierten Gefühl und Verstand. Obwohl er sich in der Baracke befand, hörte er fast zum gleichen Zeitpunkt wie die im Freien befindlichen Gangster die Polizeisirenen.
    Aufgeschreckt warf Rüssel die Whiskyflasche, die er gerade öffnen wollte, in die Ecke. Mit einem berstenden Knall zersplitterte das Glas. Rüssel kümmerte sich nicht mehr darum. Mit einem Satz war er an der Tür, riß sie auf und lauschte in die Umgebung. Es gab keinen Zweifel: Von allen Seiten näherten sich Fahrzeuge mit heulenden Sirenen dem Bahnhofsgelände.
    Melburn hat mich verpfiffen, durchfuhr es den Killer. Dieser Idiot war doch raffinierter, als ich ursprünglich dachte. Er muß mir nachgeschlichen sein, als ich die Lagerhalle verlassen habe.
    In diesem Augenblick bemerkte er eine Gestalt, die gebückt zwischen zwei Waggons hervorkam.
    Blitzschnell zog sich Rüssel zurück. Er huschte in die Baracke zurück.
    Die Lieblingswaffe des Killers war der rasiermesserscharfe und nadelspitze Dolch. Doch der Verbrecher war auch auf Situationen, in denen ihm der Dolch nicht helfen konnte, vorbereitet. In einer Ecke der Baracke, wo er seine Jacke abgelegt hatte, lag auch der Revolver, den er vor geraumer Zeit einem von ihm ermordeten Polizeibeamten in Philadelphia abgenommen hatte.
    Mit einem Sprung war Rüssel in der Ecke, mit einem Griff hatte er die Waffe in der Hand. Eng an die Wand gedrückt, huschte er zur Tür zurück. Vorsichtig schob er sie mit dem linken Fuß wieder auf.
    Ein breites Grinsen ging über seine Züge, als jetzt eine zweite Gestalt zwischen den Waggons auf tauchte.
    Das sind Melburns Gangster, dachte er.
    Vorsichtig schaute er durch die Tür. »Schuft!« zischte er kaum vernehmlich. Gleichzeitig riß er den Abzug des Revolvers durch.
    Die Explosion zerriß die Stille, die über dem Bahnhofsgelände lag. Trotzdem hörte der Verbrecher den gellenden Schrei des Getroffenen. Gleichzeitig sah er einen sich überschlagenden Körper auf die Baracke zukommen.
    Er schoß zum zweitenmal.

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