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Jerry Cotton - 0567 - Auf Bestellung eine Leiche

Jerry Cotton - 0567 - Auf Bestellung eine Leiche

Titel: Jerry Cotton - 0567 - Auf Bestellung eine Leiche Kostenlos Bücher Online Lesen
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Tatmotiv sehr wahrscheinlich zu sein!«
    »Aber Lopica galt auch als einer der berüchtigsten Hehler New Yorks. Er kaufte und verkaufte gestohlene und geraubte Ware, aber nur erstklassige Sachen, z. B. teure Pelze oder hochwertige Juwelen.«
    »Sehr wahrscheinlich gehörte auch Lyonel Brook zu seinen Kunden. Sehr häufig zahlen abgebrannte Spieler ihre Einsätze in Naturalien. Ein erheblicher Anteil dieser Waren stammt aus Diebstählen und Einbrüchen.«
    »Brook hat nie auf der Liste der Verdächtigen gestanden, soweit es den Mord an Lopica betraf.«
    »Aus keinem anderen Grund als dem, daß es drei Dutzend Leute gab, die Lopica in die Hölle wünschten.« Ich zählte auf: »Seine Freundinnen, die eifersüchtig aufeinander waren; seine Lieferanten, denen er lächerliche Preise für die Beute zahlte; seine Abnehmer, die immer fürchten mußten, daß Lopica sie verpfeifen würde, wenn er eines Tages gefaßt werden sollte.«
    »Und George Howe?«
    »Howe lag auf dem Rücksitz seines Wagens mit Lippenstiftabdrücken im Gesicht und fünf Maschinenpistolenkugeln im Körper. Zwei Kugeln steckten außerdem in den Rückpolstern, eine links, eine rechts von Howe. Der Wagen stand auf einem Parkplatz des Cross Island Highways. Die City Police fand li.-diglich heraus, daß Howe zwei Stunden vorher in Begleitung eines hochgewachsenen schwarzhaarigen Girls einen Nightclub in Brooklyn verlassen hatte. Von dem Mädchen fehlt jede Spur.«
    »Und wer schickte Howe auf die große Reise?«
    Ich steuerte den Jaguar in die 23. Straße und stoppte ihn vor dem Bürohaus, in dem Lyonel Brook seine Agentur unterhielt. »Keine Ahnung! In New Yorks Unterwelt galt Howe als einer der kommenden großen Männer. Es hieß, er wäre dabei, sich eine Privatarmee aus granitharten Jungs aufzubauen. An den Theken der Kaschemmen wurde davon gesprochen, Howe hätte zwei Dutzend Söldner, die im Kongo arbeitslos geworden seien, heimlich nach New York geholt. Vielleicht dachte einer der Bosse, es wäre besser, George Howe rechtzeitig auszuschalten. Übrigens stellte sich nach Howes Ermordung heraus, daß sein Ruf reiner Bluff war. Weder wir noch die City Police haben auch nur Ansätze einer Privatarmee gefunden.«
    Das Bürohaus war ein alter, ungepflegter Bau. Der Lift knirschte in allen Fugen, und in dem Flur, auf dem Brooks Räume lagen, brannte kein Licht.
    Als wir den Büroeingang erreichten, stieß ich einen Pfiff aus. Die Füllung der Tür hatte noch gestern aus mattiertem Glas mit der Aufschrift »Brook-Agentur« bestanden. Doch das Glas war zertrümmert und die Tür auf diese Weise gewaltsam geöffnet worden.
    Phil und ich durchquerten den Vorraum. Auch die Tür zu Brooks Privatbüro stand halb offen. Mit einem Fußtritt stieß ich sie vollends auf.
    Der Anblick, der sich uns bot, war nicht einmal besonders überraschend. Der weißhaarige, untersetzte Lyonel Brook wand sich in Herbert Chiltons Fäusten. Chilton schüttelte den Alten, beschimpfte ihn und schien durchaus die Absicht zu haben, ihn umzubringen. Er befand sich derartig in Fahrt, daß er uns nicht sofort bemerkte.
    »Ich will den Namen wissen, du dreckiger…«
    Brook erspähte uns. »Hilfe!« kreischte er. »Helfen Sie mir, G-men!«
    Chilton fuhr herum. Als er uns sah, ließ er seinen ehemaligen Boß so hastig los, als wäre Brook plötzlich zwischen seinen Fingern glühend geworden. Der Alte taumelte zu seinem Schreibtischsessel, ließ sich hineinfallen und massierte vorsichtig seinen mißhandelten Hals.
    Ich ging langsam auf Chilton zu. »Wolltest du einen Mord begehen?« fragte ich sanft.
    »Unsinn!« brüllte er mich an. »Du und dein verdammter FBI, ihr habt kein Recht, hier herumzuschleichen.«
    »Eingeschlagene Türen ziehen die Polizei magisch an.« Ich packte Chiltons rechten Jackenärmel und riß den Arm hoch. Die Hand des Gangsters blutete aus einer leichten Schnittwunde. »Du hast dir nicht einmal Zeit genommen, Handschuhe anzuziehen. Ich werde dich wegen Gewaltanwendung, Bedrohung und Körperverletzung in Haft nehmen.«
    Chilton riß seine Hand los. »Sag Ihnen, daß sie sich zum Teufel scheren sollen, Lyonel!« schrie er. »Sag ihnen, daß ich mich mit deiner Einwilligung hier aufhalte.«
    Ich blickte Brook an. »Sie haben eine gute Chance, ihn loszuwerden, Brook. Wenn Sie Anzeige gegen ihn erstatten wollen, können wir Chilton sofort kassieren.«
    Der Spielerboß winkte ab. »Überschätzen Sie den Zwischenfall nicht«, antwortete er schwach. »Am besten lassen wir alles

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