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Jerry Cotton - 0567 - Auf Bestellung eine Leiche

Jerry Cotton - 0567 - Auf Bestellung eine Leiche

Titel: Jerry Cotton - 0567 - Auf Bestellung eine Leiche Kostenlos Bücher Online Lesen
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keinen Zweck, uns vor die Tür setzen zu wollen. Wir gehen erst, wenn wir gesagt haben, was wir zu sagen haben.«
    Da der Motor des Mercury bereits lief, schaltete Constance blitzschnell den ersten Gang ein und fuhr an. Sie ging mit der Geschwindigkeit rasch hoch, kurvte mit kreischenden Reifen vom Parkplatz auf die Fahrbahn und schrie: »Wenn Sie mich anrühren, steuere ich den Wagen vor die nächste Hauswand.«
    Sie warf einen Seitenblick zu Chilton und sah voller Überraschung, daß er gelassen eine schwarze Zigarre aus der Brusttasche zog und zwischen die Zähne klemmte. Er drückte den Zigarrenanzünder am Armaturenbrett ein, zog ihn heraus und zündete an den glühenden Drähten seine Zigarre an. »Ich darf doch rauchen?« fragte der nachlässig. »Besser, du gehst mit der Geschwindigkeit ’runter, bevor irgendein Verkehrscop böse wird.«
    Constance nahm tatsächlich das Gas zurück. »Was wollen Sie von mir?«
    »Ich möchte, daß du deinem Vater gut zuredest. Mein Freund und ich wollen von dem alten Gauner eine hübsche Handvoll Dollar sehen. Statt dessen steckt er sein Geld lieber einem Killer in die Tasche und schickt den Burschen mit einer Kanone los, um uns zu erledigen. Findest du das nett von deinem Alten?«
    »Zunächst einmal finde ich, daß Sie lügen.«
    »Ich lade dich zur Trauerfeier für meinen Freund Jerome Weed ein. Den Tag kann ich dir allerdings erst mitteilen, wenn die Polizei seine Leiche freigegeben hat.«
    Die Gelassenheit, mit der Chilton seine Ansichten vorbrachte, erschütterte Constance. Sie wußte, daß ihr Vater Geld auf undurchsichtige Weise verdiente, aber sie hatte sich nie Gedanken darüber gemacht, ob er dabei gegen die Gesetze verstieß. Sie hatte ihn nie danach gefragt, aus welchen Quellen sein Vermögen stammte. Den Luxus, den er ihr bot, die großzügigen Schecks und die üppigen Geschenke hatte sie immer bedenkenlos angenommen, denn sie war seit ihrer Kindheit daran gewöhnt, sich selbst als die Tochter eines reichen Vaters zu sehen.
    »Woher wollen Sie wissen, daß mein Vater schuld an dem Tod dieses Mannes sein soll?«
    »Ich kann’s mir an fünf Fingern ausrechnen. Meine Freunde und ich wissen von ein paar häßlichen Sachen, die dein Alter gedreht hat. Als du mir in seinem Büro begegnetest, machte ich ihm gerade klar, daß er ein paar Dollar herausrücken muß, wenn wir schweigen sollen. Am selben Tag noch stirbt mein Freund Weed an einer Kugel. Hältst du dieses Zusammentreffen für einen Zufall? Jerome war eine Seele von Mensch. Er hatte keine Feinde, deinen Vater ausgenommen.«
    »Ich glaube noch immer, daß Sie lügen«, erwiderte Constance, aber es klang unsicher. »Was soll ich tun?«
    »Das hört sich schon besser an. Sprich mit dem alten Lyonel! Mach ihm klar, daß das Leben auch mit einem halben Vermögen noch schön sein kann. Schließlich bist du selbst betroffen, Süße. Wenn dein Alter starrsinnig bleibt, müssen wir bei der Polizei auspacken. Natürlich wird dann das gesamte Vermögen beschlagnahmt, und du wirst die Rechnungen für deinen Friseur nicht mehr bezahlen können.«
    Während Chilton auf das Mädchen einredete, beschäftigte sich Rivera mit der Aktentasche, die Constance achtlos auf den Rücksitz geworfen hatte. Er nahm sie auf die Knie, probierte an den beiden Schlössern herum, die sich jedoch nicht öffnen ließen. Rivera besaß unter den Dietrichen, die er für das Knacken des Autoschlosses mitgenommen hatte, auch besonders kleine Exemplare. Er brauchte dann nur noch wenige Minuten, beide Schlösser zu öffnen. Als er die Klappe der Tasche zurückschlug, stieß er einen leisen Pfiff aus. »He, Herbie! Sieh dir das an.«
    Chilton drehte sich um. Er sah die Bündel von Dollarnoten, und er erkannte sofort, daß es sich um eine große Summe handelte. Er kniff die Augen zusammen und musterte Constance von der Seite.
    Das Mädchen sah ihn unruhig an, aber sie mußte auf den Verkehr achten und konnte sich nicht umdrehen. »Was ist los?«
    Chilton machte Rivera ein Zeichen, die Aktentasche wieder zu schließen. »Nichts von Bedeutung«, knurrte er. »Da vorn in dem Parkhaus auf der linken Seite steht unser Wagen! Fahr 'rauf, damit wir umsteigen können.«
    Constance gehorchte und ordnete sich ein. Als der Gegenverkehr es erlaubte, steuerte sie den Mercury in die Einfahrt, stoppte vor der Barriere und entnahm den Parkschein. Die Barriere öffnete sich automatisch. »Welche Plattform?« fragte sie.
    »Ganz oben«, antwortete Chilton einsilbig. Zu

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