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Jerry Cotton - 0567 - Auf Bestellung eine Leiche

Jerry Cotton - 0567 - Auf Bestellung eine Leiche

Titel: Jerry Cotton - 0567 - Auf Bestellung eine Leiche Kostenlos Bücher Online Lesen
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»Fahr den Buick dorthin, Nick!« Rivera stieg aus und ging zum Fahrstuhl.
    »Noch eines, meine Süße! Ruf nicht die Polizei an, und erzähl niemand von unserer Begegnung. Wenn ich geschnappt werde, wird dein Vater eine Viertelstunde später kassiert. Was wir über ihn wissen, reicht aus, um ihn für alle Zeiten hinter Gitter zu bringen. Denk daran, daß in diesem Fall das Brook-Vermögen auch für dich verloren ist. Ich wette, deine Millionärsfreunde werden dich als armes Mädchen nicht mehr zum Essen einladen.« Er warf sich plötzlich mit der ganzen Wucht seines Körpers über Constance, drückte brutal ihren Kopf in den Nacken und riß ihren Arm hoch. Es gelang ihr nicht mehr, die Finger um den Griff der Waffe zu schließen. Chilton packte die Tasche und richtete sich auf. »Wollen mal sehen, was die Lady im Täschchen verwahrt!« Er fischte die Waffe, eine 22er Pistole mit Perlmuttgril'f, aus der Tasche. Constance hatte sie vor drei Jahren von einem Verehrer geschenkt bekommen. Chilton grinste. »Ist das die Sorte Lippenstift, die du benutzt?« Er schob die Waffe zu den Dollarbündeln. »Solche Spielereien solltest du lassen! Fahr los, mein Engel!«
    Constance preßte die Lippen zusammen. Sie war blaß vor Zorn über die Demütigung, aber sie mußte einsehen, daß sie nichts gegen Chilton unternehmen konnte. Sie startete den Wagen und steuerte ihn die Abfahrt hinunter. Schweigend fuhr sie zur 14. Straße. Der Massagesalon lag in der ersten Etage eines zehnstöckigen Hauses. Sie fand eine Lücke und stoppte. »Wir sind da.« Sie sah Chilton herausfordernd an. Er warf den Rest seiner Zigarre aus dem Fenster, öffnete die Wagentür und stieg aus. Auch Constance verließ den Mercury. Sie wollte auf den Eingang des Hauses zugehen. Chilton fing sie am Arm ab. »Denk daran, was ich dir gesagt habe«, mahnte er. »Benimm dich, als wären wir uns nie begegnet.«
    »Das wird mir schwerfallen!« fauchte Constance. Er grinste zu ihr hinunter. »Wenn du weiter ein wohlhabendes Girl bleiben willst, bleibt dir nichts anderes übrig, als auf unserer Seite einige Zeit mitzuspielen.«
    »Ich habe begriffen.« Sie machte ihren Arm frei.
    »Vergiß nicht die Aktentasche!« Er holte durch das offene Fenster die Tasche und reichte sie Constance. Sie nahm sie, klemmte sie unter den Arm und ging, ohne sich umzusehen, in die Halle.
    Als sie im Lift stand, erblickte sie ihr Gesicht im Spiegel. Sie strich ihr Haar zurück und stellte fest, daß Chiltons Hand Spuren in ihrem Gesicht hinterlassen hatte.
    Sie verließ den Lift in der ersten Etage und läutete an der Tür mit der Aufschrift: Lolitas Schönheitssalon.
    Ein hübsches, stark geschminktes Mädchen in einem kurzen weißen Kittel öffnete die Tür. »Oh, Miß Brook, wir glaubten schon, Sie würden heute nicht kommen.«
    »Ich habe mich verspätet, Kitty.« Das Mädchen begleitete Constance über den teppichbelegten Flur zum Umkleideraum. Ein halbes Hundert weißer Spinde standen an den Wänden des Raumes, jeder mit dem Namensschild der Kundin gekennzeichnet. Die Angestellte des Schönheitssalons öffnete die Spindtür, an deren Innenseite der Behandlungsplan für Constance angeschlagen war. »Wir beginnen heute mit der Elektromassage, Miß Brook. Ich erwarte Sie im Hauptraum.«
    »In Ordnung, Kitty.« Während das Mädchen den Umkleideraum verließ, begann Constance sich auszukleiden. Sie hängte ihre Sachen in den Schrank. Einige Sekunden lang hielt sie die Aktentasche in der Hand und betrachtete sie nachdenklich. Dann stellte sie sie mit einem Achselzucken zu ihren Schuhen auf den Boden des schmalen Schrankes. Sie schlüpfte in die Badesandalen, die für sie bereitstanden.
    Als sie den weißen Bademantel aus dem Spind nahm, betrat eine Frau den Umkleideraum. Sie trug den hellblauen Kittel, der die Arbeitskleidung der Angestellten des Salons war.
    »Hallo, Miß Brook!« grüßte die Frau. Das prachtvolle rote Haar lag wie eine Kappe um ihren Kopf. Sie hatte eine makellos weiße Haut und einen Teint, der praktisch kein Make-up brauchte. Der knappe Kittel und der Gürtel um die Taille betonten ihre hinreißende Figur. Ihre Kundinnen nannten sie Lolita nach dem Namen des Schönheitssalons, dessen Besitzerin sie war. Ihr wirklicher Name lautete Florence Ward. Ohne Zweifel war ihr Aussehen die beste Reklame für ihren Salon. Sie verkaufte ihren Kundinnen Behandlungen, die sie »Schönheitsprogramm« nannte und die mehrere Wochen dauerten. Sie achtete mit der Strenge einer Ärztin

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