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Jerry Cotton - 0567 - Auf Bestellung eine Leiche

Jerry Cotton - 0567 - Auf Bestellung eine Leiche

Titel: Jerry Cotton - 0567 - Auf Bestellung eine Leiche Kostenlos Bücher Online Lesen
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dich von einem alten Betrüger aus dem Fenster bluffen lassen? Ich habe dreihunderttausend von Brook als erste Anzahlung verlangt! Dreihunderttausend! Nicht zehntausend lumpige Bucks. Wenn den Alten nicht der Schlag trifft, werden wir noch im Laufe dieses Jahres mindestens zwei Millionen Dollar aus ihm herausholen. Geh zur Hölle mit deinen Trinkgeldern.«
    Rivera hob abwehrend beide Hände. »Schon gut, Herbie! Ich dachte nur daran, daß zwei Millionen für einen toten Mann weniger wert sind als für einen lebenden zehn Cent.«
    Chilton lachte. »Aber mit zehn Cent oder auch zehntausend Dollar kannst du dir kein Leben kaufen, das wirklich zu leben lohnt. So mußt du es sehen, Nick.«
    ***
    Auf irgendeine Weise erinnerte mich Lyonel Brooks Büro an ein muffiges Beerdigungsinstitut, und dieser Eindruck verstärkte sich, als ich Brook am Abend aufsuchte. Vielleicht war er zu geizig, um die volle Beleuchtung einzuschalten. Auf jeden Fall brannte nur die Schreibtischlampe. Brook hockte in ihrem Lichtkreis wie ein asthmatischer Frosch.
    »Was wollen Sie schon wieder, G-man?« krächzte er. »Wenn Sie Beweise gegen mich besitzen, legen Sie den Haftbefehl auf den Tisch, und ich werde ohne Widerstand mitkommen. Aber wenn Sie wieder mit leeren Händen kommen, lassen Sie mich gefälligst in Ruhe.«
    Ich nahm seine Rede nicht zur Kenntnis, sondern setzte mich in den Sessel. »Wo kann ich. Ihre Tochter erreichen?«
    »Lassen Sie meine Tochter in Ruhe! Sie weiß nichts.«
    »Tut mir leid, Brook, aber ich habe mich entschlossen, Ihrer Tochter einige Fragen zu stellen. Vielleicht kann ich einiges über Chilton von ihr erfahren.«
    »Zu der Zeit, da Chilton für mich arbeitete, lebte Constance meistens in einem College.«
    »Noch einmal, Brook, es tut mir leid, aber wenn man sich jenseits der Gesetze bewegt, kann man nicht verhindern, daß auch die Familienangehörigen in die Nachforschungen einbezogen werden. Inzwischen ist ein Mord begangen worden. Vergessen Sie das nicht!« Das Telefon auf Brooks Schreibtisch schrillte. Er nahm den Hörer ab. Eine seltsam klingende quäkende Stimme schrie: »Brook, diese verdammten zehntausend Dollar sollte Ihre Tochter…« Auch ich hörte die quäkende Stimme, und ich verstand jedes Wort, das sie schrie. Die Lautsprecheranlage von Brooks Telefon war eingeschaltet.
    Der Spielerboß hieb so heftig auf die Gabel, daß das Telefon bis an den Rand der Schreibtischplatte rutschte. Dann erst drückte er mit zitternden Fingern den Schaltknopf für die Lautsprecheranlage und legte den Hörer auf die Gabel zurück.
    »Zehntausend Dollar!« sagte ich ruhig. »Ihre Tochter und eine verstellte Stimme. Wollen Sie eine Erklärung abgeben, Brook?«
    Der Schweiß stand in dicken Tropfen auf seiner Stirn, aber er preßte die Lippen zusammen und schüttelte den Kopf. »Nein«, stieß er hervor, »ich gebe keine Erklärung, und ich werde sogar leugnen, daß diese Worte überhaupt gefallen sind. Es gibt keine Zeugen. Aussage gegen Aussage, G-man. Sie haben dabei nichts zu gewinnen.«
    »Sie sind verdammt hartnäckig, Brook. Ihre Hartnäckigkeit wird Sie in Lebensgefahr bringen, und anscheinend riskieren Sie sogar das Leben Ihrer Tochter.«
    »Das ist nicht wahr!« brauste er auf. Das Telefon schrillte erneut. Brook starrte auf den Apparat. Dann blickte er mich an. Ich machte eine einladende Handbewegung. »Nehmen Sie ruhig ab, Brook! Das Gesetz erlaubt mir nicht, mich an Ihrer Stelle zu melden.« Er zögerte, griff dann aber doch zum Hörer. Sehr schnell sagte er: »Ich kann jetzt nicht mit Ihnen sprechen. Rufen Sie mich in einer Stunde an!«
    Er legte sofort wieder auf.
    Ich erhob mich. »Wenn ich den Mann, der Jerome Weed getötet hat, gefaßt habe, werde ich ihn fragen, ob er heute um einundzwanzig Uhr zwölf mit Ihnen telefoniert hat. Seine Antwort wird genügen, Sie hinter Gitter zu bringen.«
    Ich verließ das Büro. Im Vorraum befand sich niemand, wie üblich. Der Korridor lag in kläglichem Licht. Ich ging zum Lift und sah an der Skala, daß die Kabine nach oben kam. Sie stoppte auf der Etage, auf der ich wartete. Eine junge Frau kam heraus. Sie trug eine Handtasche und eine Aktentasche. Ich hatte Constance Brook einmal flüchtig gesehen, als ich mich zum erstenmal mit ihrem Vater befaßte. »Guten Abend, Miß Brook«, sagte ich und nahm den Hut ab. »Ich hoffe, Sie kennen mich noch?«
    »Nein«, antwortete sie mit einem knappen Kopfschütteln.
    »Cotton vom FBI!«
    Sie erschrak sichtlich. »Ist irgend

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