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Jerry Cotton - 0567 - Auf Bestellung eine Leiche

Jerry Cotton - 0567 - Auf Bestellung eine Leiche

Titel: Jerry Cotton - 0567 - Auf Bestellung eine Leiche Kostenlos Bücher Online Lesen
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irgendwelche schrecklichen Dinge unternimmt. Ich habe keinerlei Beweise gegen sie, und ich könnte einem Mann des Überwachungsdienstes keine Instruktionen geben, wie er sich verhalten soll. Bei dir kann ich mich darauf verlassen, daß du, falls sich etwas ereignen sollte, die richtige Entscheidung triffst.«
    »In Ordnung«, seufzte Phil abgrundtief. »Ich komme.«
    »Danke. Wenn du deine Sache gut machst, werde ich dir vielleicht demnächst einen Drink bezahlen.«
    »Ich werde hineinspucken«, maulte er in gespielter Wut. »Wenn du nicht angerufen hättest, hielte ich den ersten Drink längst in der Hand. Also bis gleich.«
    Ich legte auf und zog die Zigarettenschachtel, die ich in Florence Wards Behandlungssaal aufgehoben hatte, aus der Tasche. Mir fiel auf, daß die Zellophanhülle fehlte. Ich drehte die Schachtel zwischen den Fingern und entdeckte zwei Buchstaben und fünf Zahlen: BA 4-6621 — eine Telefonnummer.
    Sofort wählte ich die Auskunft. »Bitte, nennen Sie mir den Inhaber des Anschlusses Barrow 4-6621«, sagte ich, als die Telefonistin sich meldete. »Sie sprechen mit einem Beamten des FBI.« Schon nach knapp 20 Sekunden bekam ich Antwort: »Barrow 4-6621 ist auf den Namen James Dorrow eingetragen. Die Adresse lautet: 10. Avenue 862.«
    Ich drückte die Gabel nieder, ließ sie wieder hochschnellen und wählte die Nummer. Im Hörer summte das Besetztzeichen. Zwei Minuten später wählte ich noch einmal, aber die Leitung war noch immer besetzt.
    Ich ging zur Ecke der 14. Straße zurück und wartete voller Ungeduld auf Phil, denn ich war scharf darauf, mir Mr. Dorrow in der 10. Avenue anzusehen.
    Phil kam in einem Taxi. Er hatte nur einen Staubmantel über seinen Smoking gezogen, und er sah nicht besonders glücklich aus.
    »Schick den Taxifahrer nicht fort«, bat ich. »Den Jaguar brauche ich selber, und ich weiß nicht, ob die Lady motorisiert ist.« Ich zeigte Phil das Haus und die Etage, in der sich der Schönheitssalon befand. Sorgfältig beschrieb ich ihm das Aussehen von Florence Ward.
    Phil zog die Augenbrauen hoch. »Wenn du nur zur Hälfte die Wahrheit sagst, muß sie schöner sein als jedes Mädchen, dessen Bild jemals über eine Leinwand flimmerte.«
    »Sie ist nicht nur schön — sie sieht hinreißend und aufregend aus. Verstehst du den Unterschied?«
    »Ja, aber was ich noch immer nicht verstehe, ist, aus welchem Grunde ich auf sie auf passen soll?«
    Ich klopfte ihm auf die Schulter. »Weil ich fürchte, Phil, von ihr auf raffinierte Art und Weise hereingelegt zu werden.«
    Phil lächelte. »Wenn ich daran denke, was jetzt auf der Party ohne mich geschieht, sollte ich es dir gönnen.« Nach einem kurzen Grinsen fuhr er fort: »Mach dich auf die Socken, Jerry! Ich werde mein Bestes tun.«
    In scharfem Tempo fuhr ich zur 10. Avenue. Kurz vor Mitternacht stoppte ich den Jaguar vor dem Block 862. Es handelte sich um einen 15stöckigen Bau mit vier Eingängen, mehr als zweihundert Wohnungen und Apartments, Büros, Geschäften in den Erdgeschossen sowie Kellergaragen. Der Haupteingang stand weit offen, wie es in solchen Bauten üblich ist. Zum Glück hielt sich in der Portiersloge ein Nachtwächter auf. Bei ihm konnte ich das Mieterverzeichnis einsehen, ohne das es unmöglich ist, sich in einem solchen Gebäude zurechtzufinden.
    James Dorrow bewohnte das Apartment K 16 in der elften Etage. Aus dem Mieterverzeichnis ging außerdem hervor, daß Dorrow vor ungefähr einem Jahr eingezogen war. Ich fuhr mit dem Lift zur elften Etage hoch, ging den zweiten Westflur entlang und stand schließlich vor der Tür, die mit K 16 bezeichnet war. Ein Namensschild oder eine Visitenkarte fehlte. Die Tür hingegen stand fußbreit offen.
    Mit einem Tritt stieß ich sie weiter auf. Bevor ich hineinging, nahm ich meinen Revolver in die Hand. Im Vorraum brannte kein Licht. Als ich die Tür zum Hauptraum öffnete, sah ich, daß die Deckenbeleuchtung eingeschaltet war. Sie bestand nur aus einer Glühbirne in einer einfachen Fassung. Als Einrichtung enthielt der Raum lediglich einen Tisch und einen Stuhl. Auf dem Tisch standen ein Telefon und ein Tonbandgerät. Beide Apparate waren durch einige Kabel miteinander verbunden. Ich kannte solche Einrichtungen. Sie dienen zur Aufzeichnung von Telefongesprächen, wenn der Inhaber des Anschlusses nicht anwesend ist.
    Schon vor mir hatte sich jemand für Telefon und Tonbandgerät interessiert. Der Hörer lag neben der Gabel, was das dauernde Besetztzeichen erklärte. Auf dem

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