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Jerry Cotton - 0567 - Auf Bestellung eine Leiche

Jerry Cotton - 0567 - Auf Bestellung eine Leiche

Titel: Jerry Cotton - 0567 - Auf Bestellung eine Leiche Kostenlos Bücher Online Lesen
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Tonbandgerät fehlte das Band.
    Ich sah mich in dem Raum um. Offensichtlich hatte hier nie jemand gewohnt. Der Staub lag fingerdick auf dem Fußboden. Ich ging in die angrenzende kleine Küche und von dort ins Bad. Beide Räume waren anscheinend nie benutzt worden. Das Apartment K 16 hatte dem unbekannten James Dorrow lediglich dazu gedient, sein Telefon und das Aufzeichnungsgerät für die ankommenden Gespräche aufzustellen.
    Ich fuhr ins Erdgeschoß hinunter und befragte den Nachtportier. Selbstverständlich waren im Laufe des Abends eine ganze Reihe Männer ins Haus gekommen oder hatten es verlassen. Soweit sie ihn nicht um irgendeine Auskunft gebeten hatten, hatte er keine Notiz von ihnen genommen. Außerdem existierten noch zwei Eingänge, ganz zu schweigen von den Kellergaragen, durch die man ebenfalls in den Block gelangen konnte.
    Über James Dorrow wußte der Mann nichts, und es war mehr als fraglich, ob es in der Verwaltung des Blocks jemanden gab, der sich an Mr. Dorrows Gesicht erinnern würde. Solange die Mieten pünktlich gezahlt wurden, pflegten sich die Verwaltungsangestellten um ihre Mieter nicht zu kümmern.
    Ich verließ Nummer 862 und steuerte mein nächstes Ziel an: Herbert Chiltons Wohnung in Williamsburg. Doch ich hatte kein Glück. Auf mein Läuten reagierte niemand, und die aufgebrochene Tür hatte er reparieren lassen. Sie war fest verschlossen. Ich warf mich in den Jaguar und fuhr zur 14. Straße zurück.
    Phil lehnte in der Türnische eines Hauses. Das Taxi stand hundert Yard weiter, der Fahrer schlief hinter dem Steuer. Phil war erstaunt, mich schon wieder zu sehen. »Ein Fehlschlag?« fragte er.
    »Auf jeden Fall kein Erfolg. Was macht meine Freundin?«
    »Nichts. Niemand hat hier das Haus verlassen, der auch nur annähernd so schön gewesen wäre, wie du Miß Ward beschrieben hast.«
    Ich blickte auf meine Uhr. »Fast zwei Uhr morgens«, sagte ich. »Nicht die richtige Zeit für einen Besuch bei einer Dame. Wenigstens wollen wir uns telefonisch anmelden.«
    Von der Zelle aus, von der ich mit Phil gesprochen hatte, rief ich in dem Schönheitssalon an. Es dauerte zwei, drei Minuten, bis sich jemand meldete. Ich erkannte die ziemlich dunkle, eine Spur zu heisere Stimme Florence Wards auch am Telefon wieder.
    »Cotton vom FBI«, sagte ich. »Wir hatten heute schon einmal das Vergnügen.«
    »Gestern«, berichtigte sie, »und ob es ein Vergnügen war…«
    »Ich habe ein paar Leute aufgetrieben, die ich ihnen vorstellen möchte«, sagte ich.
    »Ich liege im Bett, G-man.«
    »Oh, ich bin sicher, nach den aufregenden Erlebnissen können Sie ohnedies nicht schlafen.«
    »Wen wollen Sie vorstellen?«
    »Sprechen wir lieber von Gegenüberstellung. Vielleicht befinden sich Ihre Besucher darunter.«
    »Mitten in der Nacht?«
    »Ich bin überzeugt, Sie schlafen viel besser, wenn Sie wissen, daß wir die Leute gefaßt haben — falls wir sie gefaßt haben.«
    Sie gab ihren Widerstand auf. »Wo sind Sie?«
    »Vor Ihrem Haus, Miß Ward.«
    »Also gut. Kommen Sie in zehn Minuten herauf, ich muß mich erst anziehen.«
    Eine Viertelstunde später standen Phil und ich vor dem Eingang zum Schönheitssalon. Ich läutete, Florence Ward kam sofort zur Tür. Sie trug einen tintenblauen Trenchcoat, zu dem die Farbe ihres Haares wirkungsvoll kontrastierte. Ein geschicktes Make-up verdeckte die geschwollene Stelle unter ihrem linken Auge fast vollständig. Ich warf, als sie auf der Bildfläche erschien, einen Seitenblick auf Phil. Er hatte die Lippen ein wenig gespitzt und die Augenbrauen hochgezogen. Ohne Zweifel fand auch er, daß Florence Ward atemberaubend aussah.
    »Gehen wir«, sagte sie ungeduldig. »Ich möchte es hinter mich bringen.«
    Wir brachten sie zum Jaguar. Sie bekam den Beifahrersitz, während Phil nach hinten kroch. Ich brachte den Wagen in Gang.
    »Fahren Sie mich zum FBI?« fragte Miß Ward.
    Ich antwortete mit einem Knurrlaut, der alles bedeuten konnte. Die Fahrt dauerte nur zehn Minuten. Es ist nicht sehr weit von der 14. Straße zur Bethune Street. Als ich den Wagen in der schmalen und schlecht beleuchteten Straße stoppte, warf Florence Ward erschreckt den Kopf hoch.
    »Das ist nicht das FBI-Gebäude!«
    »Nein«, antwortete ich gelassen, »aber steigen Sie bitte trotzdem aus.«
    Sie gehorchte. Phil und ich nahmen sie in die Mitte. Wir gingen hundert Yard die Straße hinunter.
    Beim Anblick der Neonreklame über dem Eingang blieb sie stehen. »Wollen Sie dorthin?« fragte sie. Zitterte

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