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Jerry Cotton - 0568 - Die unheimliche Witwe

Jerry Cotton - 0568 - Die unheimliche Witwe

Titel: Jerry Cotton - 0568 - Die unheimliche Witwe Kostenlos Bücher Online Lesen
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Grund, den rächenden Engel zu spielen. Im Gegenteil. Sie mußte froh sein, daß sie Paul los war.« Ich pfiff durch die Zähne. »Ich fange an zu verstehen, worauf du hinauswillst. Du meinst, sie hätte ihn umgebracht?«
    »Vicky wäre nicht die erste Ehefrau, die ihren Mann aus dem Wege räumt. Sie tat es mit Hilfe ihres Geliebten — Ferguson. Und sie tötete schließlich auch noch Ferguson, um sich nicht in seine Hand zu begeben.«
    »Hm«, machte ich, »fest steht, daß Vicky mich belogen hat. Paul wurde in der Wohnung getötet. Es ist denkbar, daß sie es tat und Ferguson veranlaßte, die Leiche aus dem Weg zu räumen. Er brachte sie zunächst zu Berry, der von ihm abhängig war…«
    »Das alles ist nicht der Punkt, auf den ich abziele«, meinte Phil. »Das, woran ich denke, ist ein viel größerer Knüller!«
    »Du machst mich neugierig.«
    »Wir sitzen auf dem falschen Dampfer«, erklärte Phil. »Unsere Richtung ist falsch.«
    »Noch ist Zeit, sie zu korrigieren«, spottete ich. »Vorausgesetzt, daß der Dampfer dir gehorcht.«
    »Weißt du, was ich behaupte? Der Mann, den wir auszuschalten versuchen, heißt nicht Finnegan. Finnegan ist ein Gangster, und es wäre phantastisch, wenn wir ihn aufs Kreuz legen könnten — aber mit der Untergrundliteratur hat er nichts oder doch nur wenig zu tun.«
    Ich stand auf und stützte mich mit den Fingerspitzen auf die Schreibtischplatte. »Beeil dich und mach es nicht so spannend«, sagte ich, obwohl ich ahnte, was kommen würde.
    »Der große Unbekannte, der die Schmutzflut der Untergrundmagazine steuert, ist kein Mann«, sagte Phil. »Es ist Vicky Ramsgate!«
    Ich setzte mich. Phils Gedankengang erschien reichlich abenteuerlich, aber ich mußte zugeben, daß er bei näherer Betrachtung an Wahrscheinlichkeit gewann.
    Vicky war eine intelligente Frau, die etwas riskierte — das hatte sie bewiesen, als sie Ferguson ermordete und sich dafür ein plausibles Alibi beschafft hatte. Vickys Ehe war angeschlagen gewesen. Sie hatte möglicherweise vorgehabt, sich von Paul zu trennen. Doch sie hatte Geld benötigt, um sorgenfrei leben zu können.
    Zunächst stand sie für Berry Modell. Dabei hatte sie die Möglichkeiten der Untergrundpresse erkannt — Möglichkeiten, die sich vor allem auf die enormen Verdienstchancen bezogen.
    Vicky hatte auch erkannt, daß sie zwar der Kopf einer solchen Aktion sein konnte, daß sie aber nicht robust genug war, um den Plan allein durchzuboxen. Aus diesem Grund hatte sie sich mit Ferguson verbunden.
    Es war den beiden gelungen, die Untergrundpresse zu unterwandern. Kurz vor dem Ziel hatte Vicky sich entschlossen, das große Geschäft allein zu machen. Sie trennte sich erst von Paul und dann von Ferguson.
    Berrys Tod blieb dabei ungeklärt, war aber zunächst einmal sekundär. Er ließ sich so oder so in das von Phil kombinierte Geschehen einfügen.
    »Wenn es stimmt, was ich vermute, hat sie mit großem Einsatz gespielt — und nur deshalb verloren, weil du in einem genialen Gedankenblitz an ihren Witwenschleier dachtest«, sagte Phil langsam.
    Wir beleuchteten das Problem von allen Seiten. Unsere Theorie hatte einige schwache Stellen, aber es war durchaus denkbar, daß Phil richtig tippte. Paul Ramsgate war ein vielbeschäftigter Kriminalbeamter gewesen. Seine Frau hatte mehr als genug Zeit gehabt, sich auf ihre Weise zu betätigen.
    Helen brachte den Kaffee. »Für Sie auch, Jerry?« fragte sie mich. Ich schüttelte den Kopf. Phils Gedanken gaben mir mehr Auftrieb als der stärkste Kaffee.
    Trotzdem verbrachte' ich den Rest des Tages im wesentlichen mit Routinekram. Ich hatte Patty zu uns bestellt und faßte mit ihr den Text eines Protokolls ab. Das Mädchen blieb bei ihrer Aussage und unterschrieb sie.
    Phil befragte erneut Berrys »Killer«. Er legte dabei das Hauptgewicht auf das, was sie über Vicky zu sagen wußten, aber keiner der jungen Leute war willens oder dazu imstande, Phils Theorie zu untermauern.
    Schließlich besuchte ich noch die Detektive der Mordkommission, die sich mit der Untersuchung der Morde an Berry und Ferguson herumschlugen.
    Berry war von , Händen erdrosselt und erst danach an das Rohr der Dusche geknüpft worden. Eine Beule am Kopf ließ vermuten, daß er vorher mit einem Schlag betäubt worden war. Die Dusch- und Verwaltungsräume des Stadions enthielten keine Wertsachen und waren nicht durch Patentschlösser abgesichert. Es war für die Eindringlinge leicht gewesen, da hineinzukommen.
    Ferguson schließlich

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