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Jerry Cotton - 0569 - Perlen Mord und heisse Traenen

Jerry Cotton - 0569 - Perlen Mord und heisse Traenen

Titel: Jerry Cotton - 0569 - Perlen Mord und heisse Traenen Kostenlos Bücher Online Lesen
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beherbergen. Es lag also nahe, daß das chinesische Restaurant auch das Ziel des Unbekannten war.
    Als mir jemand auf die Schulter tippte, fuhr ich wie der Blitz herum — und sah dicht vor mir das grinsende Gesicht von Phil, »Suchst du Pilze?« fragte er spöttisch.
    »Nein, Neugierige wie dich. Wenn du dich hier ’rumtreibst, mußt du doch wissen, was hier vorgeht.«
    »Wer sagt dir, daß ich es nicht weiß?«
    »Dann hast du…«
    »Natürlich habe ich den Mann gesehen«, beschwichtigte mich Phil. »Er scheint ein heimlicher Liebhaber der reizenden Li Kan Tu zu sein. Er ist eben an der Feuerleiter in den zweiten Stock geklettert.«
    »Konntest du ihn erkennen?«
    »Ich habe doch keine Radaraugen«, gab Phil zurück. »Aber wir können ja mal nachsehen.«
    Ich bat Phil, unten zu bleiben, und machte mich an den Aufstieg, einen vorsorglich schon ausgestellten Durchsuchungsbefehl für das Golden Gate in der Tasche.
    Ohne Mühe fand ich das offene Fenster. Aber der dahinterliegende Raum war finster.
    Ich schwang mich über die Brüstung und gelangte in einen schmalen Flur, der, wenn mich meine Erinnerung nicht täuschte, in das Mordzimmer führen mußte.
    Leider irrte ich mich. Die Stirnwand des Flures - wurde von einem breiten Schrank eingenommen. Eine Zimmertür, die in den angrenzenden Raum führte, konnte ich nicht entdecken.
    Undeutlich vernahm ich Stimmen, aber ich verstand nichts. Je näher ich an den Schrank kam, um so klarer schienen sie zu werden. Ich versuchte, die Tür zu öffnen, es gelang mir nicht.
    Die Schranktür war von innen verriegelt. Nur durch sie konnte der Unbekannte in das angrenzende Zimmer gelangt sein.
    Mir blieb nichts anderes übrig, als wieder über die Feuerleiter hinabzusteigen und im Hof auf meinen Mann zu warten.
    Phil hatte seinen witzigen Tag, denn er empfing mich mit den Worten: »Hast du den Fall schon gelöst?«
    »Du scheinst auch nicht viel Neues entdeckt zu haben«, knurrte ich ihn an. »Wo sind eigentlich unsere Leute? Ich habe noch keinen von ihnen gesehen.«
    »Da siehst du wieder mal, wie gut sie sich tarnen«, feixte Phil. »Aber beruhige dich, ich weiß, wo sie sind.«
    Nach etwa einer halben Stunde bemerkte ich einen Schatten auf der Feuerleiter.
    Phil hatte ihn ebenfalls entdeckt und lief auf die andere Seite des Hofes, um dem Mann dort den Weg abzuschneiden.
    Doch wir kamen beide nicht zum Zug. Obwohl ich die Leiter nicht aus den Augen ließ, war der Mann so schnell wieder verschwunden, wie er aufgetaucht war. Ich hielt mich nicht länger damit auf, in der Dunkelheit nach ihm zu suchen, sondern rannte um den Häuserblock herum und betrat das Golden Gate durch den Haupteingang.
    In der Garderobe des Restaurants fand ich ein Telefon. Ich rief auf der »Arizona« an, um zu erfahren, wer auf dem Schiff fehlte. Der Funker Berger war an der Strippe, aber er konnte den Kapitän nicht erreichen.
    »Dann geben Sie mir Sub-Lieutenant Bar ron, aber schnell, jede Sekunde ist kostbar.«
    Der Erste Offizier verstand mich zuerst überhaupt nicht. Dann wunderte er sich und verlangte allerhand Erklärungen von mir, die ich ihm nicht geben wollte.
    »Ich kann doch nicht einfach einen Vollzähligkeitsappell ansetzen, wie stellen Sie sich das vor, Harrison?«
    »Dann suchen Sie den Kapitän, verdammt noch mal!«
    Diesen Ton hatte er von seinem angeblichen Untergebenen nicht erwartet. Ich merkte, wie er hörbar nach Luft schnappte.
    »Sie sind wohl verrückt geworden, Harrison«, brüllte er los. »Sie sind kaum zwei Tage auf dem Schiff und geben an, als ob Sie der Admiral persönlich wären. Wo sind Sie überhaupt?«
    Ich gab es auf und hängte ein, da ich meine Identität auf keinen Fall preisgeben wollte. Ehe ich auf das Schiff kam, würde auch der Unbekannte wieder da sein.
    Resigniert ging ich ins Restaurant und ließ mir an der Bar einen Whisky geben.
    Das Lokal war heute merkwürdig leer. Wahrscheinlich hatte sich Pin Tus Tod inzwischen herumgesprochen. Ich sah nur weiße Gäste. Außer dem Personal waren überhaupt keine Chinesen im Restaurant.
    Ich versuchte, mit dem Barmixer in ein Gespräch zu kommen.
    »Wo ist Madam Li Kan Tu?« fragte ich ihn.
    Die Wirkung meiner Worte war verblüffend. Die sonst so eherne Selbstbeherrschung des Chinesen verwandelte sich in Nervosität. Es konnte nicht nur meine Frage sein, die ihn so unruhig machte — der Mann mußte mich kennen!
    Da ich ihn genau beobachtete, merkte ich, wie er auf einen verborgenen Knopf unter der Theke drückte. Daß

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