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Jerry Cotton - 0569 - Perlen Mord und heisse Traenen

Jerry Cotton - 0569 - Perlen Mord und heisse Traenen

Titel: Jerry Cotton - 0569 - Perlen Mord und heisse Traenen Kostenlos Bücher Online Lesen
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ankämpfte. An den Wänden standen ungefähr zwanzig verschlagartige Betten, von denen etwa die Hälfte belegt waren.
    Phil taumelte auf das nächste leere Bett zu. Er wollte es gerade in Beschlag nehmen, als ihm jemand von hinten in den Rücken boxte.
    Langsam drehte sich Phil um. Vor ihm stand ein krummbeiniger, abgebrochener Riese, der ihn vertraulich angrinste. »Bist wohl neu hier, he? Wenn du bei uns pennen willst, mußt du erst 'ne Lagerrunde geben. Das ist bei uns so üblich.«
    In den anderen Betten wurde es lebendig. Ein paar Seeleute fluchten über die gestörte Nachtruhe und blickten grimmig herüber.
    »Was ’n los, Onkel?« brummte ein Seemann in der Ecke.
    Der mit Onkel Angesprochene führte im Schlafsaal das große Wort. »Gleich gibt’s was zu saufen!«
    Wie Ratten aus ihren Schlupfwinkeln, kamen die Seeleute aus ihren Kojen gekrochen.
    Phil fühlte sich nicht wohl in seiner Haut. Obwohl er nicht gerade einen Smoking trug, wirkte er für die Matrosen viel zu gut angezogen. Das machte sie mißtrauisch.
    »Seit wann bist du denn bei der christlichen Seefahrt?« fragte ihn einer, der kaum kleiner als Phil, aber bedeutend breiter und kräftiger gebaut war.
    »Länger als du, Baby«, gab Phil zurück. »Ich fahre schon fünf Jahre als Steward bei der ›Royal Netherland‹.« Auf die anderen schien das Eindruck zu machen, aber der Breitschultrige gab keine Ruhe. »Dann bist du ja ein ganz feiner Pinkel«, höhnte er. »Für solche Bubis wie dich haben wir hier keinen Platz.«
    Phil setzte alles auf eine Karte. Entweder hatte er Glück, oder es würde gleich der Teufel los sein. »Ich warte hier auf ’nen Freund«, erklärte er. »Er ist Bootsmann bei der Navy.«
    »Navy?« fragte der Krummbeinige mißtrauisch. »Für die Navy haben wir nichts übrig.«
    »Vielleicht will er umsteigen«, sagte Phil und zwinkerte dem Alten zu.
    Der verstand ihn sofort. »Wohl ’n Ding gedreht, he?«
    »Los, erzähl mal!« sagte ein anderer, denn das war eine Sprache, die alle verstanden.
    »Wie heißt denn dein Freund?« wollte der Breitschultrige wissen, der noch immer nicht ganz befriedigt war.
    »Hank«, sagte Phil scheinbar gleichgültig.
    Im Schlafsaal wurde es still. Man hätte eine Stecknadel zu Boden fallen hören können.
    Die Hände des Breitschultrigen fuhren in die Tasche. Dann kam seine Rechte mit einem schweren Klappmesser wieder hervor. »Wir kennen keinen Hank«, sagte der Alte funkelnd, obwohl die Haltung der Männer genau das Gegenteil besagte.
    Phil ging jetzt aufs Ganze. »Wofür haltet ihr mich?« fragte er kalt. »Für einen Schnüffler?« Und dann erinnerte er sich gerade noch rechtzeitig, daß Hank eine Armverletzung hatte. »Ich weiß genau, daß Hank hier ist«, bluffte er. »Er braucht einen Arzt.«
    Die Männer starrten Phil schweigend an. Dann kam Bewegung in die Reihen. Der Krummbeinige wollte sich heimlich verdrücken. Phil erwischte ihn gerade noch am Kragen. Er schüttelte ihn wie eine nasse Katze und warf ihn dann mit Schwung in den Ring der Männer zurück.
    Onkel schien unter den Matrosen nicht nur Freunde zu haben. Die meisten grinsten zufrieden, als er so plötzlich durch die Luft sauste.
    Phil war überzeugt, daß der rothaarige Bootsmann Simpson sich in diesem Hause verborgen hielt. Wahrscheinlich lag er in einem Einzelzimmer.
    Phil mußte ihn finden, bevor die anderen ihn benachrichtigen konnten.
    Der Breitschultrige war der gefährlichste Mann. Deshalb wandte sich Phil mit der nächsten Frage an ihn: »Also los, wo liegt Hank?«
    Der Angesprochene schien einen Augenblick unschlüssig zu sein. Aber als die anderen sich nicht rührten, gab er sich einen Ruck. »Ich werde dich führen«, sagte er entschieden. Phil war einverstanden.
    Der Breitschultrige trug noch immer das Messer in der Hand, als sie gemeinsam den Schlafsaal verließen, über einen dunklen Hof gingen und dann über eine offene Treppe einen kleinen Anbau betraten.
    Der Breitschultrige blieb vor der Tür stehen. Er tat, als wollte er den Türknauf drehen, statt dessen wirbelte er jedoch herum, um Phil einen Faustschlag zu versetzen.
    Phil hatte keine andere Möglichkeit, als den Mann auszuschalten, wenn er seine Aufgabe erfüllen wollte. Mit einem gezielten Boxhieb setzte er den Seemann außer Gefecht. Phil fing ihn auf, bevor er auf den Boden poltern konnte. Dann zog er seinen Revolver und klopfte an.
    Hinter der Tür brummte eine verschlafene Stimme: »Ja? Was ist denn los?«
    Phil bemühte sich, die krächzende

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