Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Jerry Cotton - 0569 - Perlen Mord und heisse Traenen

Jerry Cotton - 0569 - Perlen Mord und heisse Traenen

Titel: Jerry Cotton - 0569 - Perlen Mord und heisse Traenen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren:
Vom Netzwerk:
konnte.
    Wenn er Feueralarm auslöste und sich in dem Schrank verbarg…
    Er grinste wie ein Teufel. Ja, das war die Lösung.
    Der Mann drückte den Knopf der Alarmanlage ein und beugte sich im nächsten Moment, während überall auf dem Schiff die Sirenen aufheulten, zum Schlüsselloch der Kabinentür hinunter.
    Er sah, wie ich die Perlensäckchen unter das Kopfkissen der Koje schob.
    Schnell schlüpfte er in den Schrank und zog die Tür hinter sich zu.
    Wenige Augenblicke später wurde es laut auf dem Schiff. Die Matrosen rannten auf ihre Alarmposten.
    Als der Mann das Klappen meiner Kabinentür hörte, wartete er noch einen Moment, um dann aus seinem Versteck zu huschen.
    Das Weitere war eine Kleinigkeit für ihn. Blitzschnell war er in meiner Kabine, nahm die Perlen an sich, verbarg sie an seinem Körper und rannte dann auf den Posten, den er bei Alarm einzunehmen hatte.
    ***
    Ich hatte ein verdammt flaues Gefühl im Magen, als sich der Feueralarm als Täuschung herausstellte. Und ich war nicht einmal sonderlich überrascht, als ich das Verschwinden der Perlen bemerkte.
    Entweder hatte mich mein geheimnisvoller Gegner bei meiner nächtlichen Badereise beobachtet, oder er hatte das Auftauchen des Marinebootes richtig gedeutet.
    Doch der Mann konnte uns nicht entkommen. Phil und fünf unserer. Kollegen waren auf dem Posten.
    Ich hatte die beantragten Urlaubsscheine eingesehen und festgestellt, daß der mutmaßliche Mörder mit dem ersten Schub das Schiff verlassen würde. Von diesem Zeitpunkt an würden sich unsere Leute an ihn hängen und ihn nicht mehr aus den Augen lassen. Ich war sicher, daß ihn sein Weg ins Golden Gate führen würde.
    ***
    Li Kan Tu sah keinen anderen Ausweg, ihrer Verhaftung zu entgehen, als auf Phils Vorschlag einzugehen.
    Phil hatte sie kaum verlassen, als sie ihren Diener Wan Sin rief.
    »Hör zu«, sagte sie zu dem Eintretenden, der sich tief vor ihr verneigte. »Ich muß für ein paar Tage die Stadt verlassen, ohne daß jemand etwas davon bemerkt. Der Häuserblock wird Tag und Nacht beobachtet. Ich kann nirgends hingehen, ohne daß mir ein Schatten folgt.«
    »Ich verstehe, Herrin«, sagte der Chinese. »Du brauchst jemand, der deine Stelle einnimmt.«
    Li Kan lächelte. »Du bist klug, Wan Sin, und wenn du mir noch in dieser Stunde eine Frau bringst, die, ohne daß es die Weißen merken, meine Stelle einnehmen kann, werde ich dich reich belohnen.« ‘
    Wieder verneigte sich der Chinese. »Ich werde tun, was du befiehlst, Herrin, und ich werde dich so verkleiden, daß du aussiehst wie mein ehrwürdiger Vater. Keiner von den weißen Hunden wird dich erkennen, wenn du das Haus verläßt!«
    Mit einer Handbewegung gab ihm Li Kan das Zeichen, daß er sich zurückziehen könne.
    Dann begann sie fieberhaft zu packen. Sie trug alles zusammen, was für sie von Wert war und wenig Platz einnahm: ihren Schmuck und das nicht imbeträchtliche Bargeld, das ihr Mann in einem Wandsafe auf bewahrt hatte.
    Jetzt durfte sie nicht an die Perlen denken, die sie so leichtsinnig verloren hatte. Jetzt ging es um ihr Leben, das sie nicht hinter Gefängnismauern beenden wollte. Flucht war schon ihr einziger Gedanke gewesen, als sie Phil ihre Hilfe zusagte.
    Auf Wan Sin konnte sie sich verlassen. Er brachte ihr tatsächlich eine Frau, die eine Schwester von ihr sein konnte. Für einen Weißen, der nicht in den Gesichtern der Chinesen zu lesen verstand und die feinen Unterschiede bemerkte, mußte das Verwechslungsspiel vollkommen sein.
    Li Kan Tu bestand darauf, mit ihrem Double die Ausweispapiere zu tauschen, die Frau hieß Yu Kon.
    Wan Sin hielt diese Maßnahme für übertrieben, aber seine Treue der Herrin gegenüber ließ ihn schweigen.
    Li Kan Tu brauchte einen Vorsprung von mindestens sechs Stunden. Deshalb unterrichtete sie die andere genau über alle Einzelheiten ihres Lebens.
    »Wahrscheinlich wird dich gegen Mittag ein Chinese besuchen«, sagte sie. »Halte dich möglichst im Dunkeln, sprich wenig und versuche, den Mann möglichst lange hinzuhalten.«
    Die Chinesin Yu Kon hörte gespannt zu und versprach, alles genauso auszuführen, wie es die Herrin verlangte.
    Li Kan Tu überließ sich den geschickten Händen ihres Dieners, der mit wenigen Mitteln ihr Aussehen völlig veränderte. Sie kleidete sich wie eine Weiße und verließ das Golden Gate. Niemand schöpfte Verdacht, als sie in der Doyer Street ein Taxi bestieg und zum Flugplatz Idlewild hinausfuhr.
    Wan Sin erwartete sie mit dem Gepäck in der

Weitere Kostenlose Bücher