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Jerry Cotton - 0571 - Ich gegen die Mafia

Jerry Cotton - 0571 - Ich gegen die Mafia

Titel: Jerry Cotton - 0571 - Ich gegen die Mafia Kostenlos Bücher Online Lesen
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Zigarettenanzünder in der Luxuskutsche tut’s natürlich gerade dann nicht, wenn einem die Streichhölzer ausgegangen sind.«
    Im Hauseingang wurde ein Streichholz angerissen. Jackson sah die Gesichter zweier'Halbwüchsiger. Das Mädchen mit einer langen schwarzen Mähne, der Junge mit blonden Haaren und einem dünnen Vollbart.
    No, dachte Jackson. Das sind harmlose Typen. Er schob die Pistole in seine Manteltasche zurück und ließ das Fenster hochfahren. Springfield kam zurück und setzte sich wieder ans Steuer.
    »Sie haben’s gesehen, Boß?« fragte er.
    »Ich hab’s gesehen, Bob.«
    »Weiter?«
    »Dreh die Runde zu Ende, dann fahren wir ’rein.«
    »Gemacht, Boß.«
    Der Cadillac rollte fast lautlos einmal um den ganzen Komplex der Fabrik. An einer Stelle befand sich ein breites Metalltor in der Mauer, aber es besaß weder einen Türgriff noch ein Schloß. Springfield steuerte den großen Wagen erst zur Mitte der Gasse hinaus, bevor er scharf einschlug, so -daß er gerade auf das Tor zufahren konnte. Er drückte die Taste des kleinen Funkgerätes.
    Wie von unsichtbaren Händen bewegt, klappte das Tor nach oben.
    »Hat Randolph auch einen Sender für das Tor?« fragte Jackson.
    »No, Boß. Soviel ich weiß, nicht. Er benutzt immer vorn das Haupttor, wo der Pförtner sitzt.«
    Jackson grinste zufrieden. Das gefiel ihm. Er sah, wie sie unter einem überdachten Parkplatz für die Wagen der Angestellten und Arbeiter hervorkamen und langsam in das Fabrikgelände hineinrollten. Im Scheinwerferlicht ragten rußbedeckte, häßliche alte Ziegelsteinmauern auf. Trübe Fenster glotzten in den vorschreitenden Abend.
    »Was meinst du, Bob?« brummte er. »Ob sie uns ’reinlegen wollen?«
    Springfield zuckte mit den Achseln. »Keine Ahnung, Boß. Wenn Sie’s nicht wissen?«
    »Nein, ich weiß es nicht«, sagte Jackson langsam. »Aber ich traue dem Braten nicht. Kann ja sein, daß ich mich irre. Aber zu viel Vorsicht ist besser als zu wenig.«
    »Verdammt wahr, Boß.«
    »Kann durchaus sein, daß mich die Oberbonzen loswerden wollen«, knurrte Jackson. »Aber dann müssen sie sich verdammt anstrengen. Mich schickt man nicht so einfach in die Wüste. Was, Bob?«
    »Sie bestimmt nicht, Boß. Wohin geht es eigentlich? In die Halle?«
    »Ja. Ich soll mich auf Weisung der Oberbonzen in der Kabine mit Randolph treffen. Wir sollen die Einzelheiten für einen neuen Coup festlegen. So hieß es wenigstens am Telefon. Kann auch sein, daß sie Randolph nur als Köder schicken und mich fertigmachen wollen.«
    »Dann sehe ich lieber erst mal allein nach.«
    »Ja. Komm wieder ’raus, wenn du meinst, daß die Luft rein ist. Solltest du auf einen von Randolphs Gorillas stoßen, sag ihm, Randolph muß zuerst in die Kabine gehen. Er soll das Licht einschalten und allein in der Kabine bleiben.«
    »Geht okay, Boß. Ich werd’s ihnen schon beibringen.«
    Der Cadillac war vom nördlichen Ende her auf die Halle zugefahren. Auch hier gab es wieder ein Tor, das von dem kleinen Sender in Jacksons Wagen den Impuls bekam, der es öffnete. Springfield sprang schnell hinaus, als das Tor sich hochschob.
    Bob Springfield war vierundzwanzig Jahre alt und bereits viermal vorbestraft. In Louisville wurde er von der Kentucky State Police wegen bewaffneten schweren Raubes gesucht. Aber Louisville war weit, und in New York hielt die Mafia ihre schützende Hand über ihn. Hier war er sicher. Springfield glaubte es jedenfalls.
    Er kam in die Halle, griff nach dem nächsten Stoffballen und lehnte ihn gegen die Fotozelle, die das automatische Schließen des Tores bewirkte, sobald der unsichtbare Lichtstrahl von der gegenüberliegenden Wand nicht mehr unterbrochen wurde und der einfahrende Wagen also die Schwelle passiert hatte. Nun blieb das Tor so lange offen, bis der Stoffballen wieder entfernt wurde.
    Springfield zog einen 38er Revolver aus dem Hosenbund und huschte auf leisen Sohlen den Mittelgang hinab. Als er die Glaskabine fast erreicht hatte, sah er William Angle und Dick Probatt in der Nähe der Kabine stehen. Springfield verharrte, preßte sich dicht an das nächste Regal und lauschte.
    »Dieser Jackson läßt aber auf sich warten.« knurrte Probatt. »Randolph wird bestimmt schon unruhig.«
    »Du kennst doch Jackson«, erwiderte Angle. »Der spielt doch immer und überall den Star. Ich wußte vorher, daß er als letzter kommen würde.«
    »Wir sind schon da«, sagte Springfield und ging auf die beiden zu. »Aber mein Boß stellt Bedingungen.

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